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24.01.2011 von Der Schweizer

Artentafel - Mylochromis melanotaenia

Artentafel - Mylochromis melanotaenia

Lebensraum

Mylochromis melanotaenia lebt meist in den Mündungsgebieten von Flüssen und Bächen auf sandig-schlammigem Grund (Sandzone). Die seichteren Zonen seines Lebensraums sind oftmals gut bewachsen (Vallisnerias / Ceratophyillum).

Wassertiefe der Melanotaenia-Habitate

Die Habitate des M. melanotaenia liegen in einer Wassertiefe zwischen 15 und 30 Meter. Gelegentlich können auch Schulen bis in 40 Meter Tiefe angetroffen werden.

Ernährung

Mylochromis melanotaenia zählt zu den Gräberfischen, welche unaufhörlich den Bodengrund aufwühlen und den Sand nach Fressbarem durchsieben. Er frisst bevorzugt Wirbellose, Insektenlarven und andere Kleintiere. Seine absolut bevorzugte Beute scheinen aber Schnecken zu sein, welche er mit Hilfe seiner kräftigen Lippen aus ihren Gehäusen saugt.

Während der Blüte wird auch gerne Plankton aus dem Wasser gefiltert.

INFO: Im Aquarium wird der Melanotaenia zum anspruchslosen Allesfresser mit einer Vorliebe zu etwas proteinreicherer Nahrung

Besonderheiten

Wichtig: Die Art wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als nicht gefährdet eingestuft.

Verhalten

Mylochromis melanotaenia lebt, wie die meisten Sandcichliden in grösseren Gruppen, welche ihm, im vor Fressfeinden ungeschützten Sandbiotop, ein gewisses Mass an Sicherheit bieten.

Ständig sind solche Schulen auf Nahrungssuche und wirbeln beim Durchwühlen des Bodengrundes sehr viel Sediment auf. Meist werden sie deshalb von sogenannten Verfolger-Fischen begleitet, welche sich ihren Anteil aus den Partikel-Wolken ergattern wollen.

Auch während der Paarungszeit ist M. melanotaenia nicht territorial; es werden weder Sandburgen noch Mulden angelegt und von Revier-Verteidigung ist absolut nichts zu erkennen.

Paarungswillige Böcke balzen bei jeder sich bietenden Gelegenheit Weibchen an. Stossen sie mit ihrem Werben auf Interesse, wird an Ort und Stelle direkt über dem Sediment abgelaicht.

Maulbrütende Weibchen ziehen sich nicht zurück, sondern verbleiben in ihren Schulen. Nach rund 3 Wochen Brutzeit entlassen die Weibchen ihren Nachwuchs aus dem Maul und setzen ihn in den sehr seichten Uferzonen ab.

Populationen

M. melanotaenia ist über fast die gesamte Ostküste, von Makonde im Norden bis in den Südostarm verbreitet. Die Art ist praktisch in jedem Mündungsgebiet der zahlreichen Zuflüsse zu finden.

Die zahlreichen Populationen haben im Laufe der Evolution keine oder nur sehr geringe Variationen gebildet, weshalb sie hier nicht differenziert betrachtet werden sollen.

Der Melanotaenia wird nur selten exportiert und wenn, dann aus dem Fanggebiet bei Makonde im Nordosten.

>> Makonde

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium bietet sich die Gestaltung einer grossen Sandfläche an, welche nur durch wenige grössere Felsbrocken im Vordergrund unterbrochen wird. Ein solches Becken darf ruhig bepflanzt werden, da auch in den natürlichen Lebensräumen der hier vorgestellten Art Vegetation vorhanden ist (zumindest in den seichteren Bereichen). Für die Bepflanzung sollten bevorzugt Vallisnerien und/oder Hornkraut gewählt werden, welche auch im Malawi-See vorkommen.

M. melanotaenia kann in Becken ab 800 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 200 Zentimetern gewährleistet ist. Es ist empfehlenswert, die Art aufgrund ihres natürlichen Verhaltens, in Gruppen (z.Bsp. 2m/5w oder 3m/7w) zu halten. Gruppen, bestehend aus 2 Böcken, sind bei dieser Art kein Problem, da es sich um äusserst friedfertige Tiere handelt, welche ihre Streitigkeiten durch reines ???Drohen??? regeln. Natürlich wäre ebenfalls die Haremshaltung (z.Bsp. 1m/2w) denkbar.

Vergesellschaftung

M. melanotaenia ist zwar ein eher durchsetzungsschwacher und sehr friedfertiger Cichlide, kann sich aber dank seiner Körpergrösse (bis 20 cm) gut behaupten. Er sollte mit Arten der bewachsenen Sand- oder auch der ??bergangszone vergesellschaftet werden. Die gemeinsame Haltung mit Räubern ist durchaus möglich, sofern es sich um Arten handelt, welche einerseits das Biotop mit M. melanotaenia teilen und andererseits als nicht zu aggressiv gelten.

Sandcichliden:

>> Aulonocara-Arten (Sand-Aulonocara)

>> Cyrtocara-Arten

>> Otopharnix-Arten

>> Protomelas-Arten

>> Placidochromis-Arten

Räuber aus der (vegetativen) Sandzone:

>> Dimidiochromis compressiceps

>> Dimidiochromis strigatus

>> Mylochromis gracilis

>> Nimbochromis venustus

Beckenbeleuchtung

In den natürlichen Habitaten von M. melanotaenia werden die Spektralfarben BLAU und GR??N noch stark reflektiert. GELB befindet sich bei knapp über 15 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase. ORANGE (Absorption ab 10 Meter) und ROT (Absorption ab 5 Meter) wird in den Melanotaenia-Habitaten nicht mehr reflektiert

.

Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau-, abgeschwächten Gelb- und möglichst ohne Orange- und ROT-Anteilen.

Für eine naturnahe Beleuchtung eines Melanotaenia-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:

>> AQUA MEDIC aqualine reef blue

>> HAGEN Power GLO

>> JBL ULTRA Solar Nature

>> OSRAM 965 Biolux

>> SERA daylight brilliant

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Artentafel - Mylochromis melanotaenia (Artikel 3946)

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