Beschreibung des Aquariums
Die Motivation:
Nach einem missglückten Experiment mit der gemeinsamen Haltung von St. Isabel Skalaren und grünen Diskus mussten letztlich die wunderschönen Skalare weichen. Die Tiere haben aber so fasziniert, dass letztlich der Plan reifte, es erneut mit Skalaren in einem weiteren Becken zu versuchen.
Die Idee:
Ziel war es, ein möglichst naturnahes Skalar-Habitat in dem viel zu kleinen Raum eines Aquariums nachzubilden. Nach dem Ideensammeln hier auf EB, youtube und anderen Plattformen sollte es ein hohes Becken mit möglichst vielen senkrechten Strukturen aus Moorkienwurzeln werden.
Das Becken:
Vor Ort durch Aquarienbau Ennigerloh verklebtes Becken, bei der Höhe von 80cm aus 15mm Floatglas. Eingeklebte Glasstreifen in den hinteren Ecken für HMF in der gesamten Beckenhöhe. Rückwand und 20 cm der Seiten bis zu den Glasstreifen schwarz foliert. Unterbau aus Aluminiumprofilen von MarineSystems und Scherwänden aus 15mm Siebdruckplatten. Mit 8 Schwerlastfüßen mit M10-Gewinde wurde das Becken ausgerichtet und steht zur Gewichtsverteilung auf einer 21mm Siebdruckplatte.
Dekoration
gewaschener Spielsand 0-2 mm und eine Deckschicht aus einem Gemisch aus Wesersand und feinem Kies bis ca. 10mm (vergl. Bild Dekoration)
nicht ganz biotopgerecht: ein paar Aufsitzer-Pflanzen, Bolbitis heudelotii und Microsorum pteropus, auf den Wurzeln im oberen Drittel des Beckens.
Große Moorkienwurzeln von Patrick Eggelmann (Aquarium Wurzel Paradies), die ich, bewaffnet mit einem Zollstock, vor Ort ausgesucht habe. Einige Wurzeln hängen von oben ins Becken, andere stehen auf dem Boden und reichen bis an die Wasseroberfläche.
Ein paar Buntsandsteingerölle (Sollingsandstein) aus einer Kiesgrube an der Weser als Reviergrenzen für die Biotodoma.
Dazu Buchen- und Eichenäste mit trockenem Laub, die man ganzjährig im Wald findet und alle 2 Wochen ausgetauscht werden.
Buchen- und Eichenlaub sowie ein paar Seemandelbaumblätter auf dem Boden
Aquarien-Technik
sparsam mit LED-Leuchten von Sera die über 3 sera LED Digital Dimmer separat gesteuert werden
- 2 x sera LED X-Change Tube daylight sunrise mit 142 cm Länge. Betrieb mit 40 % Leistung von 9:00 bis 21:00 mit 2 Stunden Mittagspause
- 2 x sera LED X-Change Tube daylight sunrise mit 36 cm Länge, noch partiell abgedunkelt für punktuelle Beleuchtung. Betrieb mit 100 % Leistung von 8 bis 23:00 Uhr
- 1 x sera LED X-Change Tube cool daylight mit 36 cm Länge. Betrieb mit 5% Leiustung von 22:00 bis 08:00 als Mondlicht
Über 2 HMF in den Ecken aus 4 cm starken, schwarzen Matten mit 20 ppi. Fläche je 0.25 m2. Je 2 Luftheber von gn mit 25mm Aussendurchmesser. Angetieben von einer aquaforte V30 im Nebenraum.
Bis die HMF eingelaufen sind, werden sie von einem eingelaufenen EHEIM professionel 4+ 600 aus einem anderen Becken unterstützt.
Mehr gibt's nicht, das Becken soll mit minimaler Technik betrieben werden. Falsch: 2 Heizstäbe mit 300W sitzen hinter den HMF.
Besatz
Cichliden:
- 8 rot gepunktete 'Peru Altum' Wildfänge, Pterophyllum scalare aus dem Rio Nanay.
- 12 halbwüchsige Schwanzstreifenbuntbarsche, Biotodoma cupido Wildfänge aus dem Rio Nanay. Wenn die Tiere ausgewachsen sind und es Stress gibt, werden sie auf 6-8 Tiere reduziert.
- 6 junge Flaggenbuntbarsche, Mesonauta insignis F1. Werde hier am Ende nur ein oder zwei Paare behalten.
Salmler
- 30 schwarze Phantomsalmler, Hyphessobrycon megalopterus
Welse:
- 15 Corydoras Sterbai Wildfänge
- 4 Farlowella acus
- 4 Hypoptopoma gulare WF
Dankeschön Timo!
Mein besonderer Dank für sein Engagement und die Unterstützung bei der Umsetzung der Besatzplanung für dieses Becken gilt Timo Messerschmidt von aquanom in Northeim. Alle Tiere in diesem Becken stammen von ihm .
Ein Blick auf seine regelmäßig aktualisierte, eindrucksvolle Stockliste und ein Besuch in seiner sauberen und gepflegten Anlage lohnen sich immer.
Wasserwerte
Aufbereitung des Wassers in einer 300l Regentonne im Keller. Dieses wird dort temperiert und belüftet und mit einer Tauchpumpe beim wöchentlichen Wasserwechsel (etwa 50% des Nettovolumens des Beckens) ins Becken gepumpt. In der Regentonne hängen Netze mit Seemandelbaumblättern, Erlenzäpfchen und Torf.
GH - 7°
KH - 4°
pH - 6, 7
Leitwert - ca. 300-330 µS/cm
Temperatur - 27°
Nitrit - nicht nachweisbar
Ammoniak/Ammonium - nicht nachweisbar
Nitrat - < 50 mg/l
Phosphat - < 0.1 mg/l
Futter
Überwiegend Frostfutter der Artemiafarm Rein: Artemia (grün, rot), weiße und schwarze Mückenlarven, Mysis, gelegentlich Muschelfleisch. Im Sommer Lebendfutter aus mehreren Regentonnen im Garten.
Dazu hochwertiges Granulat- und Flockenfutter, Spirulinatabletten für die Welse. Werde es hier demnächst mal mit Gurke und Zucchini probieren.
Infos zu den Updates
23. Januar 2021
Überraschung: Ich hatte eine Zucchinischeibe ins Becken gehängt um den Hypoptopoma und den Farlowella pflanzliche Nahrung anzubieten, da die Wurzeln mittlerweile blitzeblank sind. Und wer machte sich über das Gemüse her nachdem es die Welse ignorierten? Die Mesonauta mit viel Ausdauer und offensichtlichem Appetit.
Werde das Experiment gleich im Diskusbecken durchführen. Mal sehen, wer sich da outet.
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21. Januar 2021
Neues Hauptbild, neue Bilder Beckenansicht
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11. Januar 2021
Besatzliste aktualisiert, neue Videos hochgeladen
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5. Januar 2021
Auch nach 40 Jahren Aquaristik muss (und darf) man noch dazu lernen: Ich hatte gehofft, dass klein(er) bleibende Panaqolus nicht ganz so große Dreckschleudern sind wie die deutlich größeren Panaque. Aber das ist ein Irrtum. Habe heute die Panaqolus herausgefangen und werde sie abgeben. Dann beim WW einen halben m3 Kompost heraus- und die HMF ab-gesaugt. Werde bei den Farlowella bleiben und ev. ein paar Sturisoma hinzusetzen.
Danke auch für Eure Tips in den Kommentaren.
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3. Januar 2021
Neues Hauptbild, neue Bilder von Mesonauta insignis und L397 (Panaqolus sp.) hinzugefügt. Video von Farlowella acus hinzugefügt.
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22. Dezember 2020
Ich habe mich von den Moenkhausia costae getrennt. Wunderschöne Tiere, tolles Schwarmverhalten. Aber sie haben viel zu viel Unruhe in den ansonsten eher ruhigen Besatz gebracht. Die Fangaktion bedeutete aber auch, dass ich das Becken fast komplett ausräumen musste.
Die von zwei Seiten geäußerte Kritik, dass die Mesonauta insignis zu groß werden für das Becken, nehme ich ernst. Bis es in vielleicht einem Jahr soweit sein kann, freue ich mich an dem interessanten Verhalten der Tiere, die das obere Drittel der Wassersäule beleben. Und die Pläne für das nächste, natürlich größere, Becken nehmen schon Gestalt an.
Einige Bilder entfernt bzw. hinzugefügt. Ein Video mit den Mesonauta hochgeladen
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16. Dezember 2020
Ein paar Textpassagen überarbeitet. Bilder von L226 und den neuen Mesonauta hochgeladen
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13. Dezember 2020
Erstvorstellung des Beckens. Weitere Infos und bessere Fotos werden folgen.
User-Kommentare
Wir haben ja auch den Abend lange darüber gesprochen und es ist sicherlich die richtige Entscheidung gewesen , schweren Herzens die Salmler abzugeben .
Jetzt strahlt das Becken eine enorme Ruhe aus und man kann die ruhigen Tiere , die du pflegst , auch in Ruhe beim Schweben genießen ....
Lg Sven
Erstmal vielen lieben Dank von uns beiden an dich für das leckere Abendessen .
Zum Becken selbst kann man nur sagen , das es wirklich perfekt umgesetzt ist . Alle , die hier glauben , das Becken sieht auf den Bildern genial aus , denen kann ich nur sagen , das es kein Vergleich dazu ist , wenn man vor dem Becken steht ...
Selbst kleinste Details sind perfekt umgesetzt und es gibt hier aus meiner Sicht auch keinerlei Verbesserungsmöglichkeiten ....
Ein wahres Abbild des Rio Nanay hast du perfekt umgesetzt und ich verneige mich vor deinem Biotopgestaltungstalent ...
Lg Sven
Super Becken hast du da gezaubert !
Ich würde aber keine Mesonauta einsetzen, werden richtige Brummer > und so groß ist dein Becken dann auch nicht!
Ev Salmler für die oberen Schichten!
Holzraspler würde ich keinen Panaque nehmen > saugeil aber auch richtige Dreckschleudern!
Bin gespannt wo die Reise hingeht!
MfG
Thomas
ich kan mich hier meinen Vorkommentatoren nur anschliessen.
Ganz großes Kino, da benötigt man keinen Fernseher mehr.