Die Community mit 19.540 Usern, die 9.189 Aquarien, 35 Teiche und 57 Terrarien mit 166.960 Bildern und 2.556 Videos vorstellen!
Neu
Login

Interview mit Marc Kähler, Aquarianer, Künstler und Hutträger

Interview mit Marc Kähler, Aquarianer, Künstler und Hutträger

Hallo Marc und vielen Dank, dass Du Dich dafür bereit erklärt hast, Einrichtungsbeispiele.de ein Interview zu geben. Seit wann bist Du eigentlich Aquarianer und wie bist zum Hobby gekommen? Was begeistert Dich so an der "künstlichen Wasserwelt"? (Wenn man das so nennen kann?)

Danke, ich freue mich über das Interview mit Euch. Zur Aquaristik direkt bin ich vor ca. sieben Jahren gekommen. Mein Sohn war fasziniert von den Fischen im Zoo und durch Zufall gab es im Bekanntenkreis gerade ein Becken inkl. Fischen zu erstehen. Nach typischen Anfänger-Fehlern merkte ich dann schnell, dass mich das Thema fesselte und ich begann viel zu lesen und dazuzulernen. Das resultierte dann im Bereich Hobbyzucht, dem ich bis heute treu geblieben bin. Das Gesamtpaket aus Wissen, Faszination, Pflege, Beobachten und Forschen begeistert mich an der Aquaristik. Für mich steht eines fest - Aquaristik wird einfach nie langweilig.

Welche Arten an Tieren in der Aquaristik begeistern Dich dabei am meisten und was findest Du bei ihnen so spannend? Oder hast Du ein Lieblings-Biotop, das Du auch zuhause nachstellen möchtest oder schon mal nachgestellt hast?

Interview Marc KählerMeine persönlichen Favoriten sind ganz klar die Guppys und die Medaka. Beide Arten bieten mir als Hobbyzüchter viele Möglichkeiten mein Hobby zu entfalten und auch mal gewohnte Wege der Aquaristik zu verlassen.

Ein Biotop bevorzuge ich nicht, habe aber je nach Tier-Art die ich in den letzten Jahren gepflegt habe, auch schon diverse Biotop-Becken angelegt. Dies war überwiegend im Schwarzwasser-Bereich für Südamerikanische Tiere. Ich finde, dass die Bernsteinfarbenen Biotope im Wohnzimmer einen ganz eigenen Reiz haben.

Du bist auf Facebook sehr aktiv. Welche Gruppen findest Du gut und was ist Dir bei einer Facebook-Gruppe wichtig? Findest Du Facebook oder allgemein die Sozialen Medien in der Aquaristik förderlich oder gibt es auch Schwachpunkte?

Interview Marc KählerAuf Facebook bin ich beinahe zu aktiv, möchte ich manchmal meinen. Ich finde, dass Facebook als Medium eine super Sache ist. Durch die dortigen Gruppen kann man Menschen, Wissen und Erfahrung bündeln und trotzdem einen privaten Kontakt zueinander pflegen. Fachgruppen wie "Medaka in D/AUT/CH" und "Guppyplace", die beide von mir mitbetreut werden, bieten zum Beispiel einen super Austausch auf ein Spezifisches Thema bezogen.

Schwachpunkte sehe ich einige. Oft sind die Gruppen chaotisch und verlieren ihr eigentliches Ziel aus den Augen. Dies bietet Nörglern eine Bühne und schreckt erfahrenere Menschen ab. Doch alles in allem sehe ich großes Potential für die Zukunft, das zumindest in den Gruppen wo ich Einblick in die Administration habe, erkannt und angestrebt wird.

Wie sieht es aquaristisch bei Dir zuhause aus? Hast Du viele Becken und was hältst Du alles?

Interview Marc KählerFrüher hatte ich noch viele Glas-Becken, davon habe ich mich durch die Medaka mittlerweile getrennt. Man sieht bei mir also mehr Mörtelwannen und Aufzuchtbehälter, als Aquarien zur Deko. Aktuell leben bei mir ca.120 "Merah" und "Triangel" Guppys, drei Axolotl, vier Mandarin-Krabben, 340 Medaka und unzählige Schnecken. Es stehen knapp 1300l Wasser in meiner Wohnung. Da aber die Medaka Saison bald wieder losgehen wird, wird sich die Anzahl der Fische dann drastisch erhöhen. Genauso, wie sich die Menge an Wasser erhöhen wird. Dies ist ein jährliches auf und ab bei mir...

Jetzt zu Dir... Was machst Du eigentlich beruflich und hast Du vielleicht noch ein anderes Hobby oder auch andere Tiere zuhause?

Beruflich wechsle ich ständig zwischen "Leben als Arbeiter und Leben als Künstler". Ich zeichne und male, spiele Gitarre, mache Fotos, schreibe Texte oder gebe Nachhilfe-Unterricht. Meine Seite auf Facebook "HobbyZucht M.K." und mein Instagram Profil "MedakaOutlaw" sind ebenfalls als Hobby anzusehen. Immerhin steckt da viel Arbeit drin. Mit mir zusammen leben noch zwei Kater und eine Katze, die alle drei durch ihren individuellen Charakter mein Leben bereichern. Jegliche sonstige Freizeit investiere ich dann in meinen Sohn, der Nachwuchs muss ja gefördert werden.

Bald ist Frühling und die Garten- und Teichsaison kann beginnen... Du bist ja im Bereich Medaka sehr aktiv. Wie bist Du auf diese Fische aufmerksam geworden und würdest Du uns ein wenig davon erzählen, wie Du die Tiere hältst, welche Varianten bei Dir schwimmen und welche Du züchtest?

Ja, die Vorbereitungen für die Medaka Saison ab Frühling sind auch bei mir voll im Gange... Zum Medaka bin ich vor ungefähr vier Jahren durch Axel Eywill gekommen. Axel hatte mir schon längere Zeit immer wieder von diesen Medaka erzählt und mir dann zu einem Treffen bei Holländischen Guppy-Züchtern, meine ersten mitgebracht und mich dadurch endgültig infiziert.

Medaka sind eine tolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Zierfischen die sich im Hobby etabliert haben. Durch ihre recht simple Handhabung, die relativ übersichtliche Vermehrung und die verschiedenen Möglichkeiten der Haltung, sind sie für viele Bereiche reizvoll, nicht nur für den Garten. Wichtig zu erwähnen ist, nur weil ein Fisch als recht anspruchslos gilt, hat er dennoch Ansprüche und man sollte nie vergessen das es sich um Lebewesen handelt. Da ich die Zucht als wichtigen Teil meines Hobbys sehe, konzentriere ich mich natürlich auch beim Medaka auf dieses Thema. Dank eines sehr sonnigen Zimmers, kann ich sie super auch ohne Garten pflegen, ohne unnötig viel Strom zu verbrauchen. Bei mir nutze ich Mörtelwannen, die von den meisten Medaka Züchtern aber auch Haltern genutzt werden. Man kann natürlich auch Aquarien benutzen. Schwimmen tun bei mir aktuell acht Varianten die als Projekte angesehen werden müssen, da es keine stabilen Stämme, sondern Kreuzungen von mir persönlich sind und ein paar Stämme die ich durch Freunde bekommen habe. Besonders reizvoll für die meisten sind davon wohl meine Black Miyuki, die durch ihre Erscheinung sofort ins Auge stechen. Ansonsten gibt es farblich bei mir von weiß bis rosa alle möglichen Tiere. Doch am besten wäre es, wenn man meine Facebook-Seite verfolgen würde. Dort gibt es dann immer wieder aktuelle Bilder meiner Tiere.

Und jetzt noch eine persönliche Frage in Bezug auf Einrichtung eines Beckens. Es gibt Arten-, Zucht-, Biotop-, Scaping-, Gesellschafts- und andere Becken-Typen. Was gefällt Dir da am besten und was findest Du an anderen Becken-Typen gut? Was verfolgst Du selbst?

Für mich sollte ein Becken immer seinem Zweck entsprechend eingerichtet sein und dabei die Bedürfnisse der Lebewesen berücksichtigen. Ein Zuchtbecken sollte in meinen Augen aufs nötigste reduziert sein. Ein Artenbecken, sollte sich bestmöglich am Biotop orientieren und ein Gesellschaftsbecken sollte passend strukturiert werden. Ich finde Scaper-Becken z.B. super, doch eher aus künstlerischer Sicht gesehen und nicht aus Sicht des Aquarianers. Ich selbst verfolge immer den Anspruch, einen natürlichen Lebensraum nachzubilden. Ich verwende also keinen unnötigen "Schnick-Schnack" und wenn es die Tiere bevorzugen, verzichte ich auch mal auf gute Einsicht in das Becken. Manch andere Becken sind ja eingerichtet, als wären es Theaterbühnen. Dies ist nicht mein Ziel und ich finde, man sollte den Ansprüchen der Tiere gerecht werden.

Leider sind wir schon bei der letzten Frage angelangt... Was wäre Dir noch wichtig zu erwähnen? Sei es im Bereich der Facebook-Gruppen, der allgemeinen Information für Neulinge oder auch im Hinblick auf die Aquaristik und deren Zukunft. Was denkst Du darüber?

Wenn es schön sein soll, muss es enden...

Ich finde, dass die Aquaristik ist ein Hobby ist, das nur durch Austausch untereinander zukunftsfähig bleibt. Die Möglichkeiten dafür haben wir alle, dank Facebook und anderen sozialen Medien und können uns überall in Echtzeit austauschen. Den richtigen Umgang mit diesen Medien, die richtige Verwaltung solcher Gruppen usw. müssen wir aber noch lernen. Außerdem müssen wir aktiv mehr auf die Qualität achten, damit wir nicht durch mangelnde Arbeit, die Medien zum Galgen unseres Hobbys machen. Der Support von Seiten und Menschen die sich aktiv für die Zukunft unseres Hobbys in den Sozialen Medien einsetzen, wie z.B. das Team von Einrichtungsbeispiele.de ist enorm wichtig und wir alle entscheiden durch unseren Support darüber, wie die Zukunft der Aquaristik und der Sozialen Medien aussehen wird.

Vielen Dank für das Interview, Marc! Ja, wir versuchen unser Bestes zu geben und es ist natürlich auch jede/r einzelne von uns in unserem Hobby gefragt, da es sich schließlich lebende Tiere handelt. Alles Gute für Deine Vorhaben!

Hier geht es zu Marcs Seite auf Facebook:

https://www.facebook.com/HobbyzuchtMK/

Titel: Interview mit Marc Kähler, Aquarianer, Künstler und Hutträger