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31.05.2009 von Didi

Lebensraum Westafrikanischer Regenwaldbach im Aquarium

Hallo ,

nun wie versprochen zu den Fischen aus West, - Zentralafrika .

Es ist erst mal nur eine Auswahl an kleineren Fischen die man in einem kleinen Aquarium von 1, oom länge und 50 cm Tiefe pflegen kann .

Es gibt eine Menge interessante und schöne Fische in den Flüssen Westafrikas , genau wie in Südamerika gibt es dort Salmler , Barben , Welse , und Buntbarsche, aber auch einige sehr eigenwillig aussehende Arten wie den Elefanten Rüsselfisch , oder den Schmetteringsfisch, nur leider sind sie nicht alle zu bekommen , bis auf ein paar " Standartfische " wie Anomalochromis thomasi , Pelvicachromis pulcher , Synodontis nigriventis , Phenacogrammus interruptus, gibt es nicht sehr viel, und das hält viele davon ab sich mit dem Thema Westafrika zu beschäftigen.

Will man , wie ich , nicht das " alltägliche " haben , sondern schon etwas ausgefallenes mu?? man sehr viel suchen , Geduld und ein wenig Glück gehören auch dazu . Findet man im Handel nichts, bleiben einem nur die wenigen privaten Züchter um an die Fische zu kommen , manchmal hilft alles nichts und man bekommt die Fische nicht die man sucht , da sie noch nicht , oder nicht mehr eingeführt werden . Aber man sollte nicht verzagen , in den letzten ein bis zwei Jahren kommen auch aus Westafrika einige sehr schöne und oftmals auch neue Arten nach Deutschland .

Bei den Südamerikanern sieht es da schon ganz anderes aus , die gibt es in jeder Zierfischhandlung zu kaufen und zwar in rauhen Mengen .

" Warum gibt es denn so wenige Westafrikaner zu kaufen ?" werdet ihr euch jetzt fragen , das hat einen sehr einfachen Grund , besser gesagt mehrere Gründe , zum einen die unsichere Politische Situation in den Westafrikanischen Ländern in denen es von heute auf morgen zu einem Bürgerkrieg kommen kann ( siehe Kongo ), zum anderen die Verkehrstechnische Situation , es gibt nicht sehr viele Stra??en im Landesinneren und wenn doch sind sie sehr schlecht befahrbar , aber im gro??en und ganzen führen nur Schlammpfade ins Landesinnere .

Ferner gibt es in Westafrika kaum einheimische organisierte Sammler oder Exporteure, wie z.B. aus Südamerika bekannt sind .

Die schlechte Verkehrsanbindung zu den Gro??städten oder zu einem Flughafen und die Gefahr von Unruhen in diesen Ländern schreckt viele Gro??händler davon ab dort eine Fangstation zu errichten , da sie damit rechnen mü??en schnell aus diesem Land zu verschwinden oder die Fische - teuer - direkt von den Fangstationen auszufliegen weil sie mit dem Auto Tage oder Wochen brauchen würden .

Ganz anders in Südamerika , hier speziell Brasilien , dort gibt es auch im Urwald noch gro??e Städte wie Manaus und von dort aus kann man die Fische dann in alle Herren Länder exportieren .

Aber Gott sei dank gibt es ja ein paar mutige Forscher oder Aquarianer die Fangreisen in diese Länder unternehmen und von dort immer wieder Neuentdeckungen mitbringen , die sie versuchen Nachzuzüchten . Ab und an gelangen auch ein paar unbekannte Beifänge mit nach Europa .

Fast alle Westafrikaner kann man in Neutralem und Weichem bis mittelhartem Wasser halten , also Ph 7 und KH 7° - 8° , in diesem Wasser kann man sie auch Nachzüchten .

Nun mal zum Besatz eines Westafrikabeckens , in meinem ersten Bericht habe ich verschiedene Biotope als Einrichtungsvorschläge beschrieben , fangen wir mit dem Regenwaldbach an .

Als Oberflächenfisch für den Anfänger eignet sich sehr gut Epiplatys dageti monroviae ( Querbandhechtling ), er kommt in kleinen Bächen Liberias vor , sieht sehr schön aus und wird mit 6cm nicht zu gro?? , Ph 6-7 , eine Schwimmpflanzendecke ist von Vorteil , die Fische fühlen sich dadurch geschützt , und mit ein wenig Glück hat man sogar Nachwuchs .

Für den Mittleren Bereich eignen sich Leuchtaugenfische wie z.B. Procatopus similis oder Aplocheilichthys macrophthalmus oder Procatopus nototaenia die wenn man sie bekommen sollte im Schwarm gehalten werden sollten , sie werden zwischen 3, 5 und 6 cm gro?? , Ph sollte zwischen 6, 5 und 7, 5 liegen . Kommen ebenfalls in kleinen Regenwaldbächen vor .

Sehr schön sieht der Orange - Buschfisch ( Microctenopoma ansorgi ) aus er wird 7 cm gro?? , kommt ebenfalls mit Ph 6 - 7, 5 aus , das besondere sie sind Schaumnestbauer und brauchen deswegen auch Schwimmpflanzen , sie kommen an dicht bewachsenen Uferzonen kleiner Flie??gewässer vor .

Allerdings sollten sie nur mit ruhigen kleinen Arten vergesellschaftet werden . Es gibt noch eine Art Ctenopoma fasciolatum sie wird 8 cm gro?? .

Als Buntbarsch wäre Anomalochromis thomasi ( Afrikanischer Schmetterlingsbuntbarsch ) ideal , er wird 8 cm gro?? , Ph 6 - 7, 5 . Kommt in kleinen Flie??gewässern vor . Sieht sehr schön aus , das Becken sollte nicht zu hell eingerichtet sein , dann kommen seine vielen blauen Farbpunkte richtig zur Geltung . Er ist ein Offenbrüter , mit Elternfamilie .

Eine Barbe die nicht allzu gro?? wird ist die Blaustrichbarbe ( Barbus barilioides ) sie wird 5 cm gro?? , Ph 5, 5 - 6, 5 . Kommt ebenfalls in kleinen Flie??gewässern vor , auch das Becken sollte nicht zu hell eingerichtet sein .

Eine ähnliche Art ist Barbus jae ( Dja - Zwergbarbe ) sie wird nur 3 cm lang , aber sehr anspruchsvoll .

Ein Salmler der von der Grö??e her in diese Auflistung passt wäre Neolebias ansorgii ( Ansorges Neolebias ) er wird 3, 5 cm gro??, Ph 5- 6, 5 . Auch für ihn gilt dunkel eingerichtetes Becken .

Kommt im Uferbereich kleiner Flie??gewässer vor . Man sollte zwei Männchen mit mehreren Weibchen halten , und nur mit kleinen zarten Fischen vergesellschaften .

Eine Schwimmpflanzendecke ist auch bei ihm angebracht .

Eine Besonderheit , es gibt rote und rot-grüne Formen .

Diesen Fisch wird man aber sehr wahrscheinlich vergeblich im Handel suchen , aber eine Erwähnung verdient er allemale .

Als Welse wären Synodontis nigriventris ( Rückenschwimmender Kongowels ) wird 10 cm gro?? Ph 6 - 7, 5 . Kommt an bewachsenen Ufern kleiner und gro??er Flü??e vor . Nachteil , hängt meist Kopfüber unter einer Wurzel und kommt erst raus wenn es dunkel ist .Man sollte einen kleinen Trupp pflegen , er ist ein guter Gesellschaftsfisch .

Oder Pareutropius buffei ( Schwalbenschwanz- Schwimmwels ) er wird 8 cm gro?? , Ph 6 -7, 5 .Er ist ein Schwarmfisch . Kommt ebenfalls an bewachsenen Ufern kleinerer Flü??e vor . Er ist ein Pflanzenlaicher aber nicht Brutpflegend . Eine gute Wasserpflege ist wichtig . Ebenfalls ein guter Gesellschaftsfisch.

Es gibt noch eine weitere Art die ihm ähnlich sieht Pareutropius debauwi , sie hat einen schwarzen Punkt in dem oberen Caudallappen wohin gegen Pareutropius buffei zwei schwarze Punkte hat einen im oberen und einen im untern Caudallappen damit unterscheidet sich diese Art von Pareutropius debauwi .

An Futter nehmen sie alle gängigen Flockenfuttersorten und auch Frostfutter an , einige nehmen auch pflanzliche Nahrung an , Auch wird gerne Lebendfutter genommen z.B. kleine Insekten . Tubifex sollte nicht verfüttert werden .

Alle diese Fische kommen mit weichem bis mittelhartem Wasser zurecht .

Die Temperaturansprüche liegen bei 22° - 26° Grad Celsius .

Als Beckengrö??e reicht ein 100 x 50 x 50 cm Aquarium in dem man dann drei evtl. vier Arten halten kann .

Alle diese Fische sind kleine Juwelen , sie bieten ein breit gefächertes Territorialverhalten sowie die verschiedensten Fortpflanzungsstrategien , von Freilaicher , Pflanzenlaicher über Offenbrüter bis hin zu Schaumnestbauern , alles ist vertreten .

Man kann jeden Tag neue und schöne Verhaltensweisen sehen und beobachten , es wird nie Langweilig .

Das sind aber noch längst nicht alle , es gibt noch eine ganze Menge mehr Fische , auch grö??ere .

Ich hoffe diese Grundinformationen helfen dem Anfänger , falls doch noch was unklar sein sollte helfe ich gerne weiter .

Didi

Userbild von DidiDidi ist Mitglied von EB und stellt 8 Beispiele vor.

Titel: Lebensraum Westafrikanischer Regenwaldbach im Aquarium (Artikel 1883)

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