Aquarium Malawi-Höhle von Daniel K.
Beschreibung des Aquariums
Besonderheiten:
Das Becken (12mm Floatglas - sto??verklebt) steht im HWR unseres neuen Einfamilienhauses und ist in die Wand zum Essbereich eingelassen. Es dient somit als "lebendiges Bild".
Den Unterbau habe ich aus Ytong-Steinen gebaut und zwischen die einzelnen Steine OSB-Platten gelegt. Da die Rückseite des Beckens und der Unterschrank im HWR sind, habe ich auf Verkleidung verzichtet und nutze den Unterbau eher als Regalsystem.
Die Abdeckung besteht aus 2 3mm Plexiglas-Platten, um jede Seite des AQ gesondert voneinander zu öffnen. Ich habe mich bewusst für Plexiglas entschieden, da somit die Beleuchtung au??erhalb des Beckens und in der Höhe veränderbar ist.
Die Seitenwände sind mit schwarzer Farbe von au??en besprüht, somit entsteht eine tolle Tiefenwirkung.
Dekoration
Bodengrund:
25 kg schwarzer Quarzsand 0, 4 - 0, 8 mm
15 kg beiger Quarzsand 0, 4 - 0, 8 mm
Beides ist natürlich vorher ordentlich gewaschen worden. Durch den hohen Anteil des dunklen Sandes kommt die Farbpracht der Tiere gut zum Vorschein. Zudem sind so die Fische nicht vom zu hellen Sand geblendet.
Aquarienpflanzen:
Auf Pflanzen habe ich bewusst verzichtet, da es sich um einen Felsnachbau in 5-20 Metern Tiefe handelt. Und sind wir mal ehrlich - die Mbunas würden eh alles zerpflücken :-)
Weitere Einrichtung:
Rockzolid Timor Rückwand. Diese habe ich nach Erhalt der Lieferung mit Epoxidharz bestrichen, ebenso die anderen Rockzolid Elemente:
Stone Modul D (liegt mittig im Becken)
Stone Modul E (als ??berhangfelsen mittig)
Stone Modul H (halbiert und jeweils links und rechts an die Seitenwände "gehängt")
Puzzle Modul G (unten links)
Alle Teile sind beschwimmbar und mit Verstecken ausgestattet. Hierfür habe ich HT Rohre aus dem Baumarkt benutzt. Einfach mit einer Lochkreissäge Löcher in die Rückwand und die Module gebohrt und die Rohre bzw. Endstücke mit Epoxidharz festgeklebt. Natürlich sind die Positionen der Rohre so gewählt, dass man sie von vorn nicht sehen kann. Die Rückwand wurde unten mit schwarzem AQ-Silikon angeklebt, an den Seiten wurden die Lücken zu den Scheiben hin mit schwarzer Filterwatte "zugestopft". Die seitlichen Felsen sind an den Wänden oben mit PVC-Klemmen aus dem Baumarkt befestigt. Dies erleichtert das Reinigen ungemein und hält dennoch richtig fest.
Ca. 50 kg Steine aus der Umgebung. Diese sind in der rechten Ecke des AQ so angeordnet, dass sie viele Versteckmöglichkeiten bieten. 3 Steine liegen als Sichtschutz noch auf der linken Seite.
Alles in allem sind so etwa 30 Verstecke entstanden, die gut genutzt werden und guten Schutz bieten, falls sich mal jemand ausruhen muss.
Aquarien-Technik
Beleuchtung:
Steuerung über SIMU-LUX von LED Aquaristik. Die einzelnen LED-Leisten
- 2 x GROWx5 (je 20 cm)
- 2 x SUNSET (je 20 cm 3.500k)
- 2 x POLAR (je 30 cm 7.500k)
- 1 x ROYAL BLUE (50 cm)
sind so angeordnet, dass sie jeweils neben dem ??berhangfelsen Licht geben und die Seiten des Aquariums nur noch spärlich mit Licht versorgen. Durch die schwarzen Seitenscheiben entsteht ein irrer Tiefeneffekt. Keine der LEDs wird höher als 20% getrieben. Der Tag beginnt um 6 Uhr mit Sonnenaufgang bis 8:30 und ändert sich zur Mittagssonne um 13 Uhr. Dann langsam wieder abschwächen (weniger Polar, mehr Rot) bis 18 Uhr, dann Sonnenuntergang und Dämmerung, bis dann um 22:30 nur noch das Mondlicht auf 2% leuchtet.
Filtertechnik:
Selbstgebauter Rückwandfilter. Das Wasser wird durch Löcher in den Verstecken in die Klarkammer geleitet. Von da aus wird der grobe Schmutz von 2 Filtermatten aufgehalten (grob und fein). Dahinter warten dann Mattenwürfel und 2 kg Keramik Filterringe, die mit Bakterien besiedelt sind. Ein EHEIM-Luftheber (1.100 Liter/h) befördert das Wasser wieder nach vorn. Somit entsteht gleichzeitig eine schöne Strömung.
Weitere Technik:
Strömungspumpe TUNZE Turbelle nanostream 6045. Läuft auf ca. 3.000 l/h, was für die Jungfische auch vollkommen ausreichend ist.
JBL Regelheizer S300 - wird gelegentlich eingeschaltet, da eigentlich permanent 24 Grad im Becken sind.
Besatz
1 / 3 Pseudotropheus crabro (4 - 5 cm)
1 / 0 Sciaenochromis fryeri (6 - 8 cm)
3 / 3 Aulonocara fire Fish Seifertlinie (6 - 7 cm)
3 / 3 Melanochromis johannii (4 - 5 cm WFNZ)
3 / 0 Metriaclima sp. "zebra chilumba" maisoni reef (nicht mehr im Becken)
1 / 4 Labidochromis caeruleus "Yellow" (3 - 4 cm)
1 / 4 Pseudotropheus Acei
Die Crabros haben nach wenigen Stunden bereits mit dem ständigen Farbwechsel aufgehört und scheinen sich echt wohl zu fühlen.
Die Johannii-Männchen beginnen nach ca. einer Woche nun auch den Farbwechsel. Es wird sich zeigen, ob hier noch ein paar Weibchen mehr mit rein müssen. Aktuell ist erstmal alles recht friedlich.
Der Fryeri als der Exot in der Gruppe soll sich um den Nachwuchs kümmern, damit mir das Becken nicht überquillt. Vielleicht bekommt er auch noch Verstärkung - besonders gegen die fiesen Zebras :-)
Wasserwerte
PH 7, 6
GH 14
KH 10
NO2 0
NO3 10
Wasserwechsel wöchentlich 30%
Futter
Alles, was die Palette hergibt an Flocke und Trockenfutter. Vegetarische Kost, gern auch direkt Gemüse (Gurke, Salatblatt). 1-2 Fastentage die Woche. Wenn die Jungtiere grö??er sind, dann auf jeden Fall 2 Fastentage. Füttere eh eher weniger als mehr.
Sonstiges
Da von hinten keiner gucken kann, ist alles an Technik hinten versteckt.
Infos zu den Updates
10.12.2018
Becken einlaufen lassen und alten Filterschwamm aus anderem Becken zum animpfen verwendet
13.12.2018
Wasserwerte stabil und gut - also Yellows rein, damit schon einmal Bewegung in den Bakterienhaushalt kommt.
21.12.2018
Die Wasserwerte sind von Beginn an optimal - nichts muss nachgebessert werden, also Tiere bei Malawi4you bestellt
22.12.2018
Tiere eingesetzt
30.12.2018
Die gröbsten Revierstreitigkeiten sind beendet und die ersten Tiere (besonders die Fire Fish) beginnen bereits mit dem Paarungstanz :-)
Das eine Zebra-Männchen hat sich klar als Chef im Ring etabliert und ärgert hin und wieder die anderen Bewohner, wenn er seine 5 Minuten hat.
Die Rückwand und die Steine werden permanent "abgegrast" - scheint also alles zu gedeihen.
16.01.2019
Die Metriaclima sp. "zebra chilumba" maisoni reef waren zwar soweit friedlich zu den anderen Bewohnern (keine Verluste), allerdings haben die 3/4 des Beckens für sich in Anspruch genommen. Auch zusätzliche Verstecke haben nichts gebracht. Habe die 3 Jungs nun rausgenommen und ca. 100kg zusätzliche Steinaufbauten eingebracht (Bilder folgen in Kürze). Jetzt ist etwas mehr Ruhe im Becken
18.01.2019
1/4 Pseudotropheus Acei eingesetzt
09.02.2019
1/3 Pseudotropheus Socolofi (Eisblauer Maulbrüter) eingesetzt
12.03.2019
Verhältnis Melanochromis johannii statt 3/3 nun doch 2/4.
12.09.2019
Einen der unterlegenen Metriaclima sp. "zebra chilumba" maisoni reef zurück ins Becken gesetzt. Kommt super an - stänkert nicht und wird nicht gejagt.
08.11.2019
Das Becken läuft nun ca. 1 Jahr. Zeit für eine Wasserstandsmeldung. Die Tiere fühlen sich prächtig und wachsen ohne Ende. Verluste hatte ich extrem wenig zu beklagen. Das Becken ist super eingefahren und der erste Nachwuchs kam bereits nach wenigen Monaten. Aufgrund des permanenten Nachwuchses kommen immer mehr Mini-Fische hinter die Rückwand und wachsen dort ohne Feindkontakt. Dadurch besteht natürlich die Gefahr eines ??berbesatzes.
09.11.2019
Habe mich entschieden den Rückwandfilter zugunsten eines Au??enfilters aufzugeben, da ich an die kleinen Fische (schon wieder 10 Tiere, die munter gewachsen sind) nicht mehr rankomme. Fluvial FX4 installiert und die Höhlen in der Rückwand geöffnet. Somit ist die Rückwand nun komplett an 6 Stellen hinterschwimmbar. Ich werde beobachten, wie die Fische es aufnehmen.
User-Kommentare
Hallo Daniel,
ein wunderschönes Becken hast du dir da gestaltet. Die Idee, dass als lebendes Bild zu stylen ist genial, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Zum Besatz hat Tom ja schon genug geschrieben. Mache weiter so, ich werde dieses tolle Becken gerne im Auge behalten.
LG
Peter
Ach so meine Bewertung:
- 2 wegen Besatz
- 1 wegen Filter-Flow
- 1 wegen Strömungspume
sonst Klasse.
Hallo,
herzlich willkommen hier bei uns auf EB!
Für mich ein wirklich tolles Mbuna-Aquarium und höchsten Respekt, dass du den Rückwandfilter selbst gebaut hast und auch die Integration in die Wand ist dir super gelungen.
Was den Besatz angeht, würde ich persönlich keine Art dazusetzen wie die Socolofis, die den Zebras sehe ähnlich sehen, aber wesentlich weniger durchsetzungsfähig sind. Ich würde da eher in Richtung Labeotropheus schaun, ob da eine Art dabei ist, die dir gefällt.
Bei den Maisoni reef sind 3 Männchen in einem Becken immer ein Problem. Du schreibst ja selbst, dass da eines schon der Chef ist und ich fürchte, dass die anderen beiden das auf Dauer nicht überleben werden. Die sind wirklich enorm aggressiv. Vielleicht hast du eine Möglichkeit, den Besatz da noch anzupassen und die Männchen vielleicht gegen ein paar Weibchen einzutauschen.
Die Einrichtung halte ich für Mbunas für sehr gut geeignet. Durch die Rückwand entsteht ein Bereich, den die Fische auch bis zur Wasseroberfläche nutzen und ein Bereich mit Spalten und Höhlen, den die Tiere als Rückzugsbereich nutzen können. Du solltest wir jeder Mbuna-Halter gut beobachten, ob die Steine ausreichen, damit sich unterdrückte Tiere schnell und ohne lange durchs Aquarium gejagt zu werden, verstecken können.
Grü?e, Tom.
PS: Auf den Bildern sehe ich, dass Du von den crabros minestens 2 Böcke hast. Die Weiber (und auch nicht dominante Böcke) sind komplett schwarz.
Ich hatte Metriaclima zebra pyrsonotos (übrigens wahrscheinlich die schönsten Barsche, die je hatte). Der einzige und somit dominate Bock hat ALLE anderen Fische, die auch nur annähernd physisch ebenbürtig waren im wahrsten Sinne des Wortes `tot gehetzt`. Das war in meinem 900 Liter Becken mit jeder Menge Verstecken!