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18.09.2008 von Christian Trommer

Paarung der Purpurprachtbarsch (Pelvicachromis pulcher)

Dieser Blog soll eine kleine Dokumentation über mein Purpurprachtbarsch-Paar sein.

Ich habe diese beiden Tier von meinem Schwiegervater erhalten, der diese Tiere wiederum auf einer Messe erstanden hatte. Er selber konnte 2 Jungtiere gro??ziehen, aber der Stress, der durch die Aggressivität der beiden Tiere bei der Brutpflege entstand, war ihm zu viel. Ich erklärte mich bereit, die beiden Tiere aufzunehmen. Da mein Aquarium grö??er ist und auch durch seine Dekoration mehr Versteckmöglichkeiten bietet, war dies sehr gut für die Pflege geeignet.

Das einzige Problem bestand darin, das mein Fischbestand sehr hoch war und meine Sorge war, das die Barsche an die Guppy und Grundel gehen würden.

Weit gefehlt! Die Barsche waren in den ersten 3 Wochen ruhig, mehr schüchtern als aktiv, aber nach den Einbau von weiteren Höhlen wurden die Tiere aktiver und fühlten sich dann auch sichtlich wohler.

Probleme mit anderen Fischen konnte ich in den ersten 4 Wochen nicht feststellen und das Nachstellen nach Jung-Guppies konnte ich auch nicht beobachten.

In den ersten 4 Wochen konnte ich was Paarung angeht nicht viel beobachten, au??er dass das männliche Tier immer beim erblicken des weiblichen Tieres glühte wie ein Draht einer Glühbirne. Aber Paarung bzw. Eier konnte ich nicht feststellen.

In der 5 Woche wollte ich meinen Augen nicht trauen, als das Männchen genau neben meiner schönsten Pflanze anfing zu graben. Ich hatte genug Höhlen und Verstecke, aber nein das Tier wollte unbedingt meine Lotuspflanze ausgraben. Ich beendete das Schauspiel und konstruierte schnell mit ein paar Steinen eine weitere Höhle.

Das anfängliche Kopfschütteln von mir, wurde durch gespanntes Beobachten ersetzt. So konnte ich genau die Paarung und das ablegen der Eier beobachten und mein Aquarianer-Herz schlug höher als ich dieses Schauspiel beobachtete.

Das Weibchen heftete die Eier an die Decke der Höhle und das Männchen war damit beschäftigt die anderen Fische zu vertreiben.

Das Weibchen hatte an dem After wie eine kleine Legeröhre und drehte sich auf den Rücken um die Eier anzubringen.

Nach 4 bis 5 Eiern durfte das Männchen an das Gelege und seine Arbeit verrichten.

Zu meinem Bedauern war am 3. Morgen keines der Eier mehr vorhanden, da die Panzerwelse permanent versuchten in die Höhle zurückzukommen, haben die Elterntiere das Gelege aufgegeben.

Um diesem Problem zu entgehen kaufte ich in der nächsten Woche eine halbe Kokosnuss, die von nun an als "Haus" für die Barsche dienen sollte.

Das Weibchen ist aber etwas wählerischer als ich dachte. Ich musste 5-mal die Position der Kokosnuss ändern, bevor das Weibchen die Kokosnuss akzeptierte.

Schlie??lich nach einer Woche "hoffen", hatte das Weibchen die Nuss in beschlag genommen. Das Männchen begann sofort mit der Neuverteilung des Sandes bzw. des Kieses in der Höhle und auch darum. Nach einer Woche konnte ich beobachten, wie das Weibchen und da Männchen immer abwechselnd in die Nuss hinein schwammen und wieder raus. Meiner Neugier erlag ich und zu meinem erstaunen, waren an der Innenseite der Wand ca. 300 Eier gehäfftet.

Diese Aktion hat die beiden Tiere nicht gehindert und nachdem ich wieder alles an seinen Platz zurück gestellt hatte, ihr munderes Spiel weiter fortzuführen.

In der nächsten Woche mutierte das Männchen immer mehr zum Wachhund, und sobalt ein Panzerwels in die Nähe der Nuss kam, stürzte sich das P. Pulcher Männchen auf ihn. Ich musste feststellen das Panzerwelse wahrscheinlich Schmerz lieben. Sie konnten nicht aufhöhren und schwammen immer wieder hin. Aber das Männchen blieb hart und der Rückzug der Panzerwelse war die folge. Aber ich konnte bis heute noch keine Verletzung der Tiere durch den Barsch feststellen, was mich natürlich freute.

Nach 3 Tag stellte ich erstaunt fest das mein Becken leer schien. Alle Fische waren so weit wie möglich von der Nuss entfernt. Ich stellte auch Verletzungen bei einigen Fischen fest, also entnahm ich die Elterntiere und setzte sie in ein anderes Becken. Als ich die Nuss anhob staunte ich nicht schlecht als ca. 60-70 kleine Tiere raushuschten. Ich fing alle ein und setzte sie mit um. SIe wurden sofort von den beiden ELtern umpflegt und in die Nuss wieder geschickt.

Nach 2-4 Tagen schwammen immer mehr kleine Tiere im Becken und die Mutter wurde immer aggressiver auf das Männchen zu sprechen. Also trennte ich beide Elterntiere. Auch nach mehreren versuchen, die Mutter bekämpfte sofort das Männchen, sobalt es in die Nähe der Nuss kahm.

Nach ca. 3 Wochen setzte ich die Mutter wieder zurück ins gro??e Becken und lies die Jungtiere allein im Kleinen. Doch die Elterntiere bauten ohne Umscheife ein neues Nest und so entschloss ich mich die Tiere zu einem Züchter zu geben. Die Jungtiere behielt ich.

Jetzt nach ca. 4 Monaten sind es noch ca. 9-10 Tiere und sie sind ca. 4cm lang und verhalten sich noch recht ruhig. Ich denke ich werde wieder ein Paar behalten und den Rest werde ich zu Züchter geben.

Im Allgemeinen finde ich das diese Barschart ein sehr schöner Fisch ist. Das Verhalten ist beeindruckent und fesselt mich immer wieder. Aber durch mein Studium und die Arbeit ist leider der Zeitaufwand zu gro?? für mich.

Ich kann jedem nur diese Barsche einmal empfählen um einmal dieses ausgeprägte Verhalten zu beobachten.

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, aber sonst ist dieser Blog - geschlossen!

Christian Trommer

Userbild von Christian TrommerChristian Trommer ist Mitglied von EB und stellt 1 Beispiele vor.

Titel: Paarung der Purpurprachtbarsch (Pelvicachromis pulcher) (Artikel 785)

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