Aquaristik ohne Geheimnisse

Die Zucht von Aphyosemion

Für die Mehrzahl der Killifischhalter ist die gezielte Nachzucht ihrer Tiere ein wesentlicher Bestandteil ihrer Aquaristik. Das ist auch gut so, denn viele Populationen und sogar Arten sind in der Vergangenheit aus der Aquaristik verschwunden weil die Nachzuchtbemühungen nicht ausgereicht haben und die Fische sich nicht dauerhaft in der Aquaristik verbreiten konnten.

Aphyosemion cf. elegans Tshuapa River Boende 2007

Aphyosemion cf. elegans Tshuapa River Boende 2007

Zum Beispiel der wunderschöne Aphyosemion cf. elegans, der 2007 mit kommerziellem Import zufällig mal aus dem Kongo reinkam, steht seit dem immer wieder an der Kante zum aquaristischen Aussterben. Auch mir ist es nicht gelungen ihn dauerhaft zu erhalten. Die Nachzuchten wurden zwar von Generation zu Generation schöner, allerdings nahmen in dem Maße auch die Weibchen ab und irgendwann hatte ich gar keine Weibchen mehr.

Die Geschlechterverteilung ist übrigens sehr häufig das Hauptproblem. Nicht das man die Tiere nicht gezüchtet oder aufgezogen bekommt, es scheitert an extrem einseitigen Geschlechterverteilungen. Einfluss darauf hat man nur bedingt, evtl. über die Aufzuchttemperatur, aber gesichert ist das nicht und bezogen auf die einzelnen Arten schon gar nicht. So kann es sein, dass man bei 20°C bei einer Art mehr Männchen bekommt und bei einer anderen Art mehr Weibchen... und dann taucht noch jemand auf bei dem es genau umgekehrt ist. Da ist gar nicht gesichert und man muss seine eigenen Erfahrungen sammeln und es nehmen wie es kommt.

Gerade das macht es so wichtig, dass viele Leute die Fische züchten. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man in der Summe durchaus genügend Männchen und Weibchen hat, erheblich an. Da sind schon vielfach über Ländergrenzen hinweg Tiere so durchgetauscht worden, dass damit erfolgreich weitergezüchtet werden konnte und die Populationen deswegen noch im Hobby sind.

Weiße Mückenlarve

Weiße Mückenlarve

Die nachfolgend beschriebenen Nachzuchtmethoden gelten für alle Aphyosemion (und auch viele andere anuelle Killifische). Es macht daher keinen Sinn für bestimmte Arten nach bestimmten Vorgehensweisen zu suchen.

In Foren liest man immer wieder Anfragen wo die Leute nach einem bestimmten Rezept suchen. Motto: "Soll ich es so oder so machen?". Die Frage existiert über weite Bereiche in der Aquaristik nicht. Es gibt verschiedene Wege, es gibt verschiedene Erfahrungen und was heute so funktioniert kann morgen schon so nicht mehr gehen und was bei dem einen klappt, klappt bei dem anderen nicht. Daher existiert eine fixe und eindeutige Antwort nicht. Der neue Aquarianer und neue Züchter sollte das möglichst schnell akzeptieren lernen und nicht immer wieder penetrant Fragen stellen zu denen es keine klare Antwort gibt.

Grundsätzliches zur Zucht von Aphyosemion

Aphyosemion sind keine anuellen Arten, sprich, die Eier müssen nicht über lange Zeit trockengelegt werden wie z.B. bei Nothobranchius, Simpsonichthys oder anderen. Die Entwicklungszeit beträgt bei Aphyosemion zwischen 14 und 24 Tagen, wobei temperaturbedingte Abweichungen nach oben und unten vorkommen können.

Der Ansatz erfolgt paarweise oder als Trio in Behältnissen möglichst ohne Beifische. Die Tiere sollten etwas Deckungsmöglichkeiten haben, allerdings nicht so viel, dass sie sich nicht mehr sehen. Dann sitzt jeder in seiner Hütte und es passiert nichts bzw, man erhält nur wenige Eier.

Da Aphyosemion Dauerlaicher sind ist das Ablaichen keine Frage der Saison sondern vorrangig der Fütterung. Ohne Laichansatz keine Eier und Laichansatz ist mit reiner Artemienfütterung nur schwer zu erreichen. Bei einigen klappt es, bei vielen nicht. Einige Arten nehmen Trockenfutter, viele nicht. Allerdings ist das auch eine Frage der "Erziehung" und Gewöhnung.

Die Tiere sollten schon gewisse Interaktionen zeigen und wichtig ist natürlich, dass das Männchen vor dem Weibchen imponiert. Das kann mitunter etwas ruppig zugehen, aber das gehört zum Programm. Wenn die Tiere nur gelangweilt nebeneinander stehen passiert in der Regel nichts, es wird kaum Eier geben. Sollte das Männchen allerdings zu rabiat sein und das Weibchen zu sehr bedrängen besteht die Gefahr, dass das Weibchen mittelfristig zu Tode kommt. Dann ist es besser beide getrennt zu halten und nur kurzfristig, quasi unter Aufsicht, zusammenzuführen.

Die Tiere laichen in faserigem Substrat ab. Das kann der bekannte Wollmop sein, es werden aber auch Laichgespinst aus Kunststoff, Fasertorf bzw, feine Pflanzenwurzeln oder Javamoos angenommen. Klare Präferenzen gibt es nicht. Selbst unterschiedliche Paare einer Art können sich für jeweils andere Substrate begeistern. Die Eier können mit den Händen aus dem Substrat gesucht werden und dann zur Zeitigung auf Torf gelegt oder in eine Wasserschale gegeben werden.
Die extensive Zucht im Hälterungsaquarium klappt bei einigen Arten auch, ist aber eher die Ausnahme.

Die Aufzucht der Larven ist vergleichsweise einfach, da sie i.d.R. schon ab dem Schlupf Artemianauplien aufnehmen. Fütterungsprobleme bestehen somit nicht. Das Wachstum ist einigermaßen gleichmäßig, Aggressionen der Larven untereinander halten sich in Grenzen.

Aphyosemion kommen nicht aus extremen Wässern, wenn man mal von den teilweise recht kühlen Temperaturen (um 20°C, teilweise darunter) absieht. Ansonsten liegen die Werte im mittleren bzw. weich und leichtsaurem Bereich. Die Anwendung von Osmosewasser ist hilfreich, für viele Arten aber nicht notwendig.

Zuchtvorbereitung, Ansatzbehälter

Aphyosemionweibchen mit Laichansatz

Aphyosemionweibchen mit Laichansatz

Alter der Tiere
Die Zuchttiere sollten schon ein gewisses Alter haben. Das lässt sich nicht in Monaten festmachen, aber wenn sie zu jung sind steigt die Wahrscheinlichkeit von weiß werdenden Eiern. Daher besteht andererseits auch kein Grund zur Sorge, wenn man sich ein Pärchen Aphyosemion besorgt hat und man aus den Eiern nichts raus bekommt. Dann die Tiere einfach noch mal 4-8 Wochen aus der Zucht nehmen und dann nochmals versuchen.
Laichansatz
Die Ausbildung von Laichansatz hängt unmittelbar mit der Fütterung zusammen. Das gezeigte Weibchen wäre laichfähig, wobei der Laichansatz durchaus noch ausgeprägter sein kann. Ob es tatsächlich Eier legen wird und wenn wie viele pro Tag, ist eine ganz andere Frage. Nur wäre es in der hinteren Bauchpartie dünn, so wären die Erfolgsaussichten nahe Null.

Laichansatz ist natürlich futterabhängig. Allerdings müssen die Tiere auch fressen und es ist durchaus möglich, dass die Männchen die Weibchen derart jagen, dass diese dauerhaft im Versteck sind und so nicht an das Futter gehen, selbst wenn sie dabei schon stark abmagern. Daher ist die Nachkontrolle ob die Fische wirklich sichtbar an das Futter gehen sehr wichtig. Tun sie es, kann die Laichproduktion schon wenige Tage nach guter Fütterung sichtbar werden. Man muss also keine Wochen abwarten.

Ob man ein Pärchen oder Trio ansetzen sollte kann nicht pauschal vorhergesagt werden. Es gibt keine Regel dafür. Ich schreibe das so deutlich, weil gerade im Internet viele Leute es gerne "richtig" machen wollen und davon ausgehen, dass es für alles eine überlegende Lösung gibt. Das ist insbesondere bei der Fischzucht nicht der Fall und es ist von Vorteil sich möglichst frühzeitig von der Suche nach der "optimalen Lösung" zu verabschieden.

Ablaichbehälter, gestapelt

Ablaichbehälter, gestapelt

Das Pärchen oder Trio sollte sich untereinander schon vertragen. Es muss allerdings keine "Sympathie" wie bei viele Cichliden aufgebaut werden. Dennoch kommt es vor, dass ein Pärchen gar nicht harmoniert und dann wird es keine Eier geben. Auf Dauer kann das unterlegene Tier sogar umgebracht werden. Dabei können die Aggressionen durchaus auch vom Weibchen ausgehen. In jedem Falle sollte man deshalb einigermaßen gleichgroße Tiere zusammen ansetzen, bzw. möglichst keine Tiere die einen deutlichen Größenunterschied aufweisen.

Futter

Ich bin überzeugter Lebendfütterer. Das heißt vorrangig Cyclops, dann weiße Mückenlarven, wenn die Jahreszeit es zulässt schwarze Mückenlarven, Wasserflöhe und bedingt auch Tubifex. Nicht das ich was gegen Tubifex hätte, aber bei mir haben sich nicht nur bei Aphyosemion unerklärliche Todesfälle ca. 2-3 Wochen nach Tubifexfütterungen eingestellt. Ich kann nichts beweisen, aber aus Sicherheitsgründen minimiere ich die Fütterung mit Tubifex. Allerdings habe ich immer welche da.
Weiße Mückenlarven sind ein prima Futter, leider mögen viele Fische diese nach einiger zeit nicht mehr. Dennoch biete ich sie immer mit an.
Cyclops nehme ich am liebsten. Die werden auch von halbwüchsigen genommen und sie bringen die Fsiche am schnellsten nach vorne. Wasserflöhe sind dagegen nur Wassersäcke.
Artemien habe ich immer und auch die adulten Tiere fressen sie gerne. Insbesondere im Winter wenn es nichts zu tümpeln gibt stellen Artemien die Grundlage dar.

Der Ablaichbehälter

Ich verwende den Begriff "Behälter" weil es sich nicht auf Aquarien begrenzt. Sehr effektiv sind auch einfache Plastikschüsseln mit Deckel. Diese werden auf den Boden gestellt (um die niedrige Temperatur zu erreichen) und darin ist dann eine Minimalausstattung. Zum Beispiel ca. 3-4cm Wasser, ein paar Eichenblätter als Versteck und das Ablaichsubstrat. Kein Filter, keine Heizung, keine Beleuchtung, nichts weiter. Das klingt ersteinmal etwas merkwürdig, ist allerdings sehr wirkungsvoll und sichert oft den Erhalt des Bestandes in der Aquaristik.
Ablaichbehälter, Einrichtung

Ablaichbehälter, Einrichtung

Das "Geheimnis" ist der flache Wasserstand. Dadurch ergibt sich eine hohe relative Oberfläche und eine gesicherte Sauerstoffversorgung auch ohne aktive Pumpe. Um es mal zahlentechnisch zu verfolgen:
Wenn man eine Schüssel 40x30cm mit 4cm Wasserstand nimmt, dann hat man eine Oberfläche von 3 x 4 = 12dm2. Das Wasservolumen beträgt 4.8 ltr. Damit hat man also A/V= 12/4.8 = 2.5 dm2/ltr. Bei einem Aquarium von 40x25x25cm ergibt sich das Verhältnis zu A/V = (4*2.5)dm2 / 25ltr = 0.4 dm2/ltr, also nur einem Bruchteil dem der Schüssel.

Zuchtaquarium, Einrichtung

Zuchtaquarium, Einrichtung

Ich will jetzt keine Regeln über Grenzwerte aufstellen, es sollte damit nur gezeigt werden, dass die Schüssel mit flachem Wasserstand ohne Belüftung durchaus ihre Vorteile hat und es keine grenzwertige Aquaristik ist.

Es kommt sogar häufig vor, dass ein Pärchen in einem sehr freundlichen und medientauglichem Aquarium nicht ein einziges Ei legt, hingegen in solchen auf den ersten Blick fragwürdig wirkende Behältern sehr produktiv und auch ausdauernd werden. Man sollte sich also auch hierbei nicht auf emotionales und pseudomoralisches dünnes Eis begeben, sondern rational und pragmatisch bleiben. Diese Fähigkeit ist leider unter internetgebundenen Aquarien selten geworden.

Das in solchen Schalen die Wasserqualität besonders beachtet werden muss ist klar. Das bezieht sich allerdings weniger auf pH und Härte, sondern vielmehr auf Klarheit und Temperatur. Es sollten sich auf jeden Falle keine Futterreste am Boden sammeln. Eine braune Färbung durch sich "verflüssigende" Blätter macht nichts, nur trübe darf es nicht werden. Einmal pro Woche einen guten Teil des Wassers abkippen und durch frisches ersetzen reicht aus. Da in so einer Schale nur zwei bis drei Fische sind, fällt die Futtermenge entsprechend gering aus und wenn man dann noch Lebendfutter verwendet fällt bei richtiger Fütterung kaum totes Futter an.

1. Wollmop schwarz, klein

1. Wollmop schwarz, klein

Auch Zuchtaquarien sollten nur minmal ausgestattet sein. Etwas Bodengrund, Belüftung, ein paar Versteckmöglichkeiten und das Ablaichsubstrat. Mehr nicht. Bepflanzungen bergen das Risiko, dass die Eier verteilt werden und man diese nicht findet.

Das Ablaichsubstrat

Hier können vier verschiedene genannt werden:
  1. Ablaichmop
  2. Fasertorf
  3. Perlongespinst
  4. Javamoos
2. Fasertorf unbenutzt

2. Fasertorf unbenutzt

E sind natürlich noch weitere Ablaichsubstrate denkbar, aber die vorgenannten sind die gängigsten. Ob sie auf dem Boden liegend oder an der Oberfläche angeboten werden ist Sache des Aquarianers. Der Ort kann eine Bedeutung haben, aber man sollte es nicht überbewerten. Ein laichwilliges Paar wird das Substrat finden und annehmen, egal wo es ist und letztlich auch welche Art von Substrat es ist.
1. Der Ablaichmop
Wird üblicherweise aus synthetischer Wolle handgefertigt. Größe und Farbe obliegen dem Aquarianer, es gibt keine Vorgaben. Manche Paare bevorzugen die schwarze Wolle, andere gehen da nicht hinein. Die Lange der Fasern ist auch variabel. Ich verwende lieber kleinere Mops mit ca. 10cm langen Fasern, teilweise kürzer.

Um die Laichkörner zu finden nehme ich den Mop (wie bei Fasertorf und Moos auch) und rolle ihn für ein paar Sekunden und 1-2 Umdrehungen in ein Handtuch. Damit zieht sich das Wasser raus und dann kann man die Eier in dem Mop leicht finden. Wer Aphyosemioneier in den Händen hatte weiß, dass diese gut anzufassen und recht "körnig" sind. Ein Ei welches man zerdrückt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr frisch gelegt (dann sind sie weich) oder es ist eh nicht gut.

2. Fasertorf
In der "Szene" wird er üblicherweise sackweise gehandelt, es gibt ihn aber auch in kleineren und teureren Mengen als sog "Filtertorf" im Zoohandel. Eine Beeinträchtigung des Wassers, z.B. durch pH-Absenkungen braucht man nicht zu befürchten. Dazu sind die eingebrachten Säuremengen zu gering. Allerdings sollte man den Torf immer mal durchspülen, da sich in ihm Futterreste und faule Eier verbergen und diese "Entzündungen" das Wasser belasten, insbesondere wenn man mit den Schüsseln arbeitet.
3. Perlongespinst, trocken

3. Perlongespinst, trocken

3. Perlongespinst
Feines Perlongespinst wird teilweise auch angenommen. Man erhält es beutelweise als Filtersubstrat im Zoohandel. Ich persönlich mag das Zeugs nicht so u.a. weil man die Eikörner darin schlecht findet. Wenn man das Substrat rausnimmt und ausschüttelt bleiben dennoch viele kleine Wassertropfen darin die Eikörnern sehr ähnlich sehen. Die Suche ist dann zeitraubend und lästig.
4. Javamoos
Dazu muss man sicherlich nicht zuviel sagen. Ein Büschel auf den Boden gelegt oder wie auch immer an die Scheibe geheftet wird angenommen. Die Eier sind darin eher schlecht zu finden und nach meiner Beobachtung bevorzugen die Fische lieber einen Mop als das sie Javamoos annehmen.

Handling

kleine Schublade mit Eiern (und 2 Larven)

kleine Schublade mit Eiern (und 2 Larven)

Auch das ergibt sich. Die Tiere werden wie vorbeschrieben angesetzt und dann regelmäßig das Substrat auf gelegte Eier kontrolliert. Diese werden dann entweder in einer Schale auf feuchtem Torf aufgelegt und darin gezeitigt oder halt in einer Schale mit flachem Wasser. Die Torfschale muss natürlich gut verschlossen sein, damit die Eier in einer gespannten Atmosphäre nicht austrocknen. Der Wasserstand bei der Wassermethode sollte nur 0.5cm betragen, auch wieder damit die Sauerstoffversorgung gewährleistet ist. Ob man nun reines Osmosewasser oder leicht aufgehärtetes benutzt, ob man Verpilzungsmittel hinzu gibt und bei welcher Temperatur man sie lagert, muss man für sich herausfinden.

Gerade was die Temperatur anbelangt gibt es keine Werte, da diese in einem Raum stark schwanken und eigentlich niemand das wirklich protokolliert. Insofern helfen Nachfragen bei anderen Aquarianern kaum weiter.

Schlupf

Ferrero-Aquarien für die Junglarven

Ferrero-Aquarien für die Junglarven

Der Schlupf erfolgt, wie schon geschrieben, zwischen 14 und 24 Tagen und die Larven nehmen Artemien sofort an. Wenn man die Eier auf Torf lagert muss man sich mit Wasser übergießen, wenn man der Ansicht ist dass sie schlupffähig sind. Dazu kann man sie mit einer Lupe betrachten. So man kleine Fische mit voll entwickelten Augen sieht, ist es soweit. Das heißt aber nicht das sie sofort schlüpfen. Es kann sich dennoch noch ein paar Tage hinziehen.
Schubladen für Larven

Schubladen für Larven

Manchmal schlüpfen die Tiere auch gar nicht und keiner weiß warum. Das passiert immer wieder und keiner hat eine wirklich passende Erklärung dazu. Man kann es nur hinnehmen und neu versuchen.

Nach dem Schlupf kommen die Larven bei mir in kleine "Ferrero-Aquarien". In denen befindet sich auf dem Boden etwas Substrat wie Torfmull, Algen oder Blätter. Aber nur wenig! Darin ziehe ich die Larven heran bis sie ca. 1cm Länge haben. Der Standort des Behälters orientiert sich an der Temperatur. Warm bedeutet auf einer Abdeckscheibe eines Aquariums, kalt irgendwo außerhalb in der freien Raumtemperatur.

Schubladen mit Larven

Schubladen mit Larven

Danach kommen die Fische in Schubladen eines Systems aus transparentem Kunststoff. Darin wachsen sie bis ca. 15mm Länge heran. Auch hier wieder wird der Wasserstand sehr gering eingestellt. Dadurch ist die Sauerstoffversorgung auch ohne Belüftung hinreichend gesichert. Ebenso gelten natürlich die Hinweise bzgl. des vorsichtigen Fütterns um eine Verschmutzung des Wassers zu vermeiden. Wenn man es richtig macht, ist ein Wasserwechsel kaum notwendig. Natürlich wird man ihn machen, aber das Behältnis sollte auch ohne ihn biologisch stabil bleiben, dass Wasser also nicht trüben.

Danach kommen die Jungfische in die ersten echten Aquarien. Die haben bei mir 12ltr Inhalt (30x20x20cm) und verfügen über Beleuchtung, Filter und etwas Grünzeug und auch Bodeneinstreu.

Kleines Aquarium für Jungfische

Kleines Aquarium für Jungfische

Darin bleiben sie bis sie eine Länge von etwa 2cm haben. Sollten es sehr viele Jungfische sein also 20 und mehr, sollte man sie schon vorzeitig in ein wiederum größeres Aquarium überführen.

Die Abgabe der Jungfische kann erfolgen wenn die Geschlechter sicher unterscheidbar sind. Dabei sollte man berücksichtigten, dass sich die Männchen mitunter sehr spät erst sicher umfärben. Zwar gibt es oft schon sichere Hinweise wenn sie sehr klein sind, z.B. leicht blaue Farbsäume an der Rücken- oder Afterflosse, nur ganz sicher ist das nicht.

Wenn möglich sollte man sich von einer Art zwischen 40 und 50 Eier auflegen und in zwei Gruppen teilen. Die einen zieht man wärmer auf, die anderen kälter. Man mindert damit das Risiko einer einseitigen Geschlechterverteilung erheblich und überhaupt kann in der Aufzucht immer mal was passieren und wenn es nur eine versehentlich umgekippte Larvenschale ist.

Autor: Olaf D.   Stand: 2013-05-20   File: http://www.deters-ing.de/Fische/Aphyosemionzucht.htm   User online: 1