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??berbesatz in Malawi- und/oder Tanganjikabecken

Hallo EB-Freunde,

habe bei Veröffentlichung meines Beckens "Dark Stones of Malawi" einen Part zum Thema ??berbesatz verfasst und meine Meinung dazu kund getan. Hierfür habe ich von vielen Seiten Zuspruch erhalten. Da ich nun aber erneut mit der Aussage konfrontiert worden bin, dass dies in bestimmten Fällen so sein muss habe ich mich entschlossen, den Beitrag aus meinem Becken mal als Blog einzustellen.

Mich interessiert eure Meinung zu dem Thema. Muss es sein, ein Becken mit bewusst deutlich zu viel Fisch fu fahren, damit sich Aggressionen verteilen oder gibt es eine andere Lösung? Wo, bzw. bei welchem Liter pro Fisch-Verhältnis ist die Untergrenze des Vertretbaren erreicht? Wer entscheidet darüber, wo diese Grenze liegt?

Es wäre schön, wenn sich viele hierzu melden. Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, bzw. darum, jemanden anzuprangern, sondern einfach nur um die Beweggründe, bzw. eure Einschätzung. Ich habe in meinem Beitrag zwar von Malawibecken gesprochen, aber dies ist beliebig auch auf Tanganjikabecken oder sonstige Aquarien erweiterbar.

Hier meine Anmerkungen zu diesem Thema aus meiner Beckenvorstellung:

Es gibt vielfach die Meinung, dass man Malawi-Becken überbesetzen muss oder soll, damit die Tiere ihre Aggressionen auf mehrere Mitbewohner verteilen können. Für mich ist das nicht nachvollziehbar. Es kann nicht die Lösung sein, mehr Fische in einen Tank zu packen, damit sie nicht immer den gleichen Mitbewohnern an die Gurgel gehen. Viel mehr sollte die Grö??e des Beckens ausreichend bemessen sein und auf eine vernünftige Strukturierung Wert gelegt werden. Wer also 20 Malawibarsche halten will, sollte in einem 300 Liter-Becken also nicht aus dem eben erwähnten Grunde noch 10 weitere Fische reinsetzen, sondern sich vielmehr für ein 500 Liter-Becken entscheiden und es bei den 20 Fischen belassen. Davon abgesehen - wer das Pech hat, einen richtigen Klopper erwischt zu haben, der wird wahrscheinlich feststellen, dass die anderen Fische dabei trotzdem nicht allzu alt werden. Es dauert halt nur länger, bis alle durch sind.

Zudem sollte man daran denken, dass es bei einigen Malawi-Barschen im Aquarium dazu kommen kann, dass sie oftmals grö??er werden als in freier Wildbahn, da sie regelmä??ig ein ausgewogenes Futter von uns erhalten, was in der Natur nicht unbedingt immer so gegeben ist. Wer schon mal einen 15 cm gro??en Yellow-Bock gesehen hat, wei?? was ich meine. Auch das sollte man bei der Beckengrö??e berücksichtigen. Meine Zusammenstellung ergibt ca. 18 Liter Wasser (netto - brutto sind es ca. 25 Liter) pro Fisch, bei einer Durchschnittsgrö??e von ca. 10 cm. Viel weniger sollten es meiner Meinung nach nicht sein.

Darüber hinaus kann man durch eine vernünftige Zusammenstellung der Fische schon vorher dafür Sorge tragen, dass man nicht nur vermeindliche Raufbolde einsetzt, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Eine Garantie gibt es natürlich eh nicht. Auch vermeindlich verträgliche Fische können ganz schöne Stinkstiefel sein. Dennoch kann man Risiken mit der richtigen Auswahl an Fischen minimieren.

Fazit: Man sollte seinen Fischen immer genügend Platz gönnen.

So, dann mal los...;-)

LG

Frank

Blogartikel 'Blog 4312: ??berbesatz in Malawi- und/oder Tanganjikabecken' aus der Kategorie: "Mein Einrichtungsbeispiel" zuletzt bearbeitet am 20.09.2011 um 16:36 Uhr von bossie1704

bossie1704

bossie1704 ist Mitglied von EB und stellt 2 Beispiele vor.

Kommentare:
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Geschrieben am 21.09.2011 um 18:58 von bossie1704
Hi,
ey Heiko, ich glaube niemand hat geschrieben, dass du was behauptet hast, hab zumindest nix gefunden. Ich schrieb Zitat: "Haben sie definitiv weniger Stress (wie du schreibst)....". Insofern bräuchtest du nix zu berichtigen;-) Aber hast natürlich recht, bzgl. artgerecht oder nicht könnte man sicher ganze Bücher schreiben.
@ Simon
Danke für deinen interessanten Beitrag. Es scheint ja dann wirklich Situationen zu geben, wo es Sinn macht. Da ich die erwähnten Arten nicht kenne, kann ich nichts dazu sagen. Würde mir aber wohl überlegen, ob ich die Arten hältern würde. Zumal es ja als eine zwingende Notwendigkeit erscheint, die Tiere nicht so zu pflegen, wie es in der Natur vorkommt - also wenn sich natürliche Einzelgänger plötzlich in großen Schwärmen zurecht finden müssten, weil man sie allen nicht halten will und mit zu wenigen Artgenossen es Mord und Totschlag gibt. Wobei ich das natürlich niemanden zum Vorwurf mache, da man damit ja versucht die Tiere zu schützen.
Meine Beobachtungen mit meinen Mbunas sind bislang allerdings völlig anders. Wie ich ja schrieb, habe ich netto ca. 18 L/Fisch. Brutto wären es soger 25, aber das ist ja ne Milchmädchenrechnung. In meinem letzten Malawibecken lag das Verhältnis bei ca. 13 Litern. Der Metriaclimabock hat die ganze Zeit die Weiber durchs Becken gescheucht und es gab häufig Zoff. Dabei wurden teilweise auch die anderen BEwohner nicht geschont. Natürlich gab es bei 120 -er Kantenlänge und 320 Liter brutto weniger Platz. Aber es waren natürlich auch weniger Fische drin. Im Neuen Becken tut er das nicht mehr. Die Mädels haben genügend Möglichkeiten sich vor ihm zurück zu ziehen, wenn sie "keinen Bock" haben;-) Im übrigen sind ca. die Hälfte meines gesamten Besatzs Wildfänge. Komischerweise hat der AfraBock (WFNZ) die beiden neuen Wildfangböcke anfangs ganz schön heftig angemacht, so dass ich mich schon arg gesorgt habe. Allerdings, 2 TAge später, als die neuen Bewohner ihre Umgebung kannten, war der Stress völlig raus aus dem Becken. Selbst beim Fressen gibt es keinen Zoff mehr und es gibt auch keine andauernden Hetzjagden mehr. Dabei sind die WF-Böcke tendenziell sogar noch weniger rauflustig, als die WFNZ. Natürlich wird hin uns wieder ein wenig gerauft oder den Bräuten hinterher gezogen, aber das ist ja sicher normal. Ich hatte ca. zwei Wochen bei den Johannii sogar ein Verhältnis von 3 Böcken zu zwei Weibern (alles WF), weil leider der Züchter den Fehler gemacht hat, zu viele Fische in einen Beutel zu packen, so dass es zu 5 Ausfällen bei den Weibern gekommen ist. Ich musste sie daher schnell aus den Tüten rausholen und einsetzen und hatte somit keine Zeit mehr, ein Quarantänebecken einzurichten. Hier war es der gleiche Effekt. Zwei Tage lang habe ich befürchtet, ich müsste die zwei Weiber bis zum Eintreffen der Nachhut rausfangen. War aber nicht nötig. Die Weiber haben schnell genügend Möglichkeiten gefunden, sich den übereifrigen Werbeversuchen der Böcke zu entziehen. Jetzt, wo die Gruppe bei 3/7 steht, geht es teilweise zu wie in einer Großfamilie. Die Weiber schwimmen häufig zusammen und werden von dem Alphabock gelegentlich abgecheckt, während sich die niederen Böcke beobachtend und abwartend geben.
Gruß
Frank

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