Bistorta amplexicaulis im Garten pflanzen

Herkunft und Systematik

Bistorta amplexicaulis, bekannt als Kerzenknöterich, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Die Art stammt ursprünglich aus den feuchten Bergregionen des Himalayas und Tibet, hat sich jedoch in vielen Teilen Europas und Nordamerikas als beliebte Gartenpflanze etabliert. Der botanische Name Bistorta leitet sich von den lateinischen Worten bis (zweifach) und torta (gedreht) ab, was auf die charakteristische Form der Wurzel hinweist.

Beschreibung und Aussehen

Der Kerzenknöterich zeichnet sich durch seine langen, kerzenartigen Blüten aus, die je nach Sorte in verschiedenen Rottönen, von tiefem Karminrot bis hin zu zarten Rosatönen, leuchten. Die Blüten stehen auf langen, aufrechten Stielen und erscheinen zwischen Juli und Oktober, wodurch sie eine langanhaltende Blühtenpracht bieten.

Die lanzettlichen, frischgrünen Blätter sind etwa 10-15 cm lang und wachsen an den Stielen in dichten Horsten. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 80 bis 120 cm und breitet sich durch Rhizome langsam aus, ohne dabei invasiv zu sein.

Standort und Haltung

Bistorta amplexicaulis bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit feuchtem, nährstoffreichem Boden. Besonders gut gedeiht die Pflanze an Bachläufen, Teichrändern oder in naturnahen Staudenbeeten.

Wichtige Pflegehinweise:

• Regelmäßig gießen, insbesondere in trockenen Sommermonaten
• Ein rückschnitt der abgeblühten Stiele fördert eine Nachblüte
• Winterhart bis ca. -20°C, ein zusätzlicher Schutz ist nicht erforderlich

Pflanzung am Gartenteich

Dank seiner Vorliebe für feuchte Standorte eignet sich der Kerzenknöterich hervorragend als Uferbepflanzung für Teiche. Er stabilisiert durch sein Rhizomwachstum das Erdreich und sorgt mit seiner langen Blühtezeit für eine naturnahe Optik. Wichtig ist, dass die Wurzeln nicht dauerhaft im Wasser stehen, sondern im feuchten Substrat wurzeln.

Giftigkeit

Bistorta amplexicaulis ist nicht giftig für Menschen oder Tiere und daher ideal für familienfreundliche Gärten. Die jungen Blätter sind in einigen Regionen Asiens sogar essbar und werden in der traditionellen Küche genutzt.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung erfolgt am einfachsten durch Teilung der Rhizome im Frühjahr oder Herbst. Alternativ kann der Kerzenknöterich auch durch Samen vermehrt werden, wobei dies länger dauert und nicht immer sortenechte Pflanzen hervorbringt.

Krankheiten und Schädlinge

Der Kerzenknöterich ist ausgesprochen robust und kaum anfällig für Krankheiten. Gelegentlich können Schnecken junge Triebe befallen, jedoch ist der Schaden meist gering. Bei anhaltender Trockenheit kann Mehltau auftreten, der durch ausreichende Bewässerung vermieden werden kann.

Alternative Bezeichnungen

Neben dem botanischen Namen Bistorta amplexicaulis sind weitere gängige Bezeichnungen:

• Kerzenknöterich
• Himalaya-Knöterich
• Staudenknöterich
• Persicaria amplexicaulis (veraltete Bezeichnung)

Häufig gestellte Fragen

1. Ist Bistorta amplexicaulis invasiv?

Nein, im Gegensatz zu anderen Knöterich-Arten (z. B. Japanischer Knöterich) breitet sich der Kerzenknöterich moderat aus und lässt sich gut kontrollieren.

2. Wie oft muss der Kerzenknöterich gegossen werden?

Er benötigt regelmäßig Feuchtigkeit, sollte aber nicht dauerhaft im Wasser stehen. Eine Mulchschicht kann helfen, die Bodenfeuchte zu erhalten.

3. Verträgt die Pflanze Rückschnitt?

Ja, ein starker Rückschnitt nach der Hauptblüte regt eine zweite Blühte an und sorgt für eine kompakte Wuchsform.

4. Kann ich den Kerzenknöterich in Kübeln halten?

Ja, dies ist möglich, sofern das Substrat gleichmäßig feucht gehalten wird.

Fazit

Bistorta amplexicaulis ist eine pflegeleichte, langlebige und farbenfrohe Staude, die sich besonders für naturnahe Gärten und Teichränder eignet. Mit ihrer langen Blütezeit und Robustheit bietet sie einen hohen Zierwert und ist eine wertvolle Bienenweide. Durch ihre vielseitige Einsetzbarkeit und Pflegeleichtigkeit ist sie eine Bereicherung für jeden Garten.