Ein Insektarium einrichten
Einrichtungsbeispiele für Insektarium

Wissenswertes zu Insektarium
Ein Insektarium ist ein spezielles Terrarium, das für die Haltung von Insekten und Spinnentieren ausgelegt ist. Es ermöglicht die gezielte Beobachtung dieser Tiere und wird sowohl zu wissenschaftlichen Zwecken als auch von Liebhabern zur privaten Pflege eingesetzt. In vielen Fällen genügt für ein Insektarium bereits eine einfache, technisch wenig aufwändige Ausstattung, da viele Arten keine komplexe Umwelt benötigen. Auch der Platzbedarf ist oft gering – bei bestimmten Arten allerdings mit Ausnahmen.
Aufbau und Merkmale
Ein Insektarium kann sehr unterschiedlich aufgebaut sein, abhängig von den Bedürfnissen der jeweils gehaltenen Tiere. Die Einrichtung reicht von schlichten Kunststoffboxen mit Belüftung über Glasterrarien mit spezieller Kletterstruktur bis hin zu netzbespannten Volieren für flugaktive Arten. Entscheidend sind vor allem Sicherheit, gute Belüftung und eine dem Tier angepasste Strukturierung.
Feuchtigkeitsbedürftige Arten benötigen ein geeignetes Substrat, das Wasser speichert, sowie regelmäßiges Besprühen. Für kletternde oder lauernde Arten wie Gottesanbeterinnen und Vogelspinnen sollten vertikale Strukturen, Äste oder Pflanzen zur Verfügung stehen. Der technische Aufwand ist in der Regel gering, Heizungen oder Luftbefeuchter sind nur bei Arten aus tropischen oder subtropischen Regionen erforderlich.
Pflege
Die Pflege eines Insektariums konzentriert sich auf die Versorgung mit geeignetem Futter, das Aufrechterhalten der passenden Luftfeuchtigkeit und die Reinigung. Futtertiere müssen regelmäßig angeboten werden, wobei auch bei Räubern wie Spinnen und Gottesanbeterinnen auf eine abwechslungsreiche Ernährung zu achten ist. Die Reinigung umfasst das Entfernen von Futterresten, Kot und toten Tieren, um Schimmel und Milbenbefall zu vermeiden. Je nach Art ist auf Häutungszyklen oder empfindliche Entwicklungsstadien Rücksicht zu nehmen.
Tiere
In Insektarien werden eine Vielzahl verschiedener Arten gehalten, darunter Gespenstschrecken wie Stabheuschrecken und Wandelnde Blätter, Gottesanbeterinnen, Hundertfüßer, Skorpione, Taranteln und weitere Spinnentiere. Auch Vogelspinnenartige sind häufig vertreten. Die Auswahl richtet sich nach dem Interesse des Halters, dem Platzangebot und dem gewünschten Pflegeaufwand.
Eine besondere Form des Insektariums stellt die Haltung von Schmetterlingen dar. Sie ist eher selten, da diese Tiere einen deutlich höheren Platzbedarf haben und spezielle Anforderungen an Licht, Temperatur und Flugraum stellen. Wenn die Voraussetzungen jedoch erfüllt sind, bietet sich die seltene Gelegenheit, die vollständige Metamorphose vom Ei über Raupe und Puppe bis zum fertigen Falter zu beobachten – ein faszinierender Prozess, der besonders bei Tagfaltern und exotischen Arten eindrucksvoll zu verfolgen ist.
Mit nahezu 160.000 beschriebenen Arten bilden die Schmetterlinge eine der artenreichsten Insektengruppen. Die große Vielfalt sorgt dafür, dass auch ein auf Schmetterlinge spezialisiertes Insektarium nicht an Abwechslung verliert.
Pflanzen
Die Vegetation im Insektarium richtet sich nach den Bedürfnissen der Tiere. Bei pflanzenfressenden Arten wie Gespenstschrecken sind Futterpflanzen – etwa Brombeerblätter – sinnvoll. In Volieren für Schmetterlinge können auch Nektarpflanzen oder Raupenfutterpflanzen eingesetzt werden, um das natürliche Verhalten der Tiere zu fördern. Bei Arten, die sich gerne verstecken oder klettern, tragen echte oder künstliche Pflanzen zur Strukturierung des Lebensraums bei.