Ein Aquaterrarium einrichten
Einrichtungsbeispiele für Aquaterrarien

Wissenswertes zu Aquaterrarium
Ein Aquaterrarium ist eine kombinierte Tierhaltungsform, die sowohl einen Wasser- als auch einen Landbereich umfasst. Es verbindet Merkmale eines Aquariums mit denen eines Terrariums und ermöglicht dadurch die Haltung von Arten, die beide Lebensräume nutzen. Aquaterrarien kommen besonders dann zum Einsatz, wenn Tiere wie Amphibien, Reptilien oder aquaterrarisch lebende Wirbellose gepflegt werden sollen.
Aufbau und Merkmale
Das zentrale Merkmal eines Aquaterrariums ist die klare Trennung und gleichzeitige Verbindung von Wasser- und Landzonen. Die Ausgestaltung kann sehr unterschiedlich ausfallen – von einem Becken mit hohem Wasseranteil und wenigen Landflächen bis hin zu Anlagen mit dominierendem Landbereich und einem kleinen Wasserlauf.
Technisch erfordert das Aquaterrarium eine gute Balance:
- Filterung des Wassers muss auf den Besatz abgestimmt sein, oft kommen Aquarienfilter oder kombinierte Filtersysteme zum Einsatz.
- Beleuchtung und Temperaturregelung müssen sowohl die Bedürfnisse der Wasser- als auch der Landbewohner abdecken.
- Luftfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere bei tropischen Tieren und Pflanzen.
Häufig genannte Unterformen sind:
- Paludarium (Sumpfterrarium): Übergangsbereich zwischen Wasser und Sumpf, mit hohem Feuchtigkeitsanteil.
- Riparium (Uferterrarium): Becken mit simulierten Uferzonen, ideal für kletternde oder ans Wasser gebundene Tiere.
- Rivarium (Bachlaufterrarium): ahmt fließende Gewässer nach, etwa mit kleinen Pumpensystemen.
Je nach Schwerpunkt kann ein Aquaterrarium auch als Sonderform eines Aquariums oder Terrariums betrachtet werden. Eine eindeutige Abgrenzung ist oft nicht möglich.
Pflege
Die Pflege eines Aquaterrariums erfordert regelmäßige Wartung beider Bereiche:
- Der Wasserteil muss sauber gehalten werden, mit regelmäßigen Teilwasserwechseln, Kontrolle von Temperatur und Wasserwerten sowie Filterreinigung. Auch der Landteil muss ebenfalls gepflegt werden: Hierzu zählen das Entfernen von Futterresten, die Kontrolle auf Schimmelbildung und die Pflege der Pflanzen.
- Lichtzyklen, Luftfeuchtigkeit und Temperaturen müssen kontrolliert und bei Bedarf angepasst werden.
- Je nach Art der Bewohner kann die Pflege unterschiedlich aufwendig sein. Eine gute Planung der Technik (z. B. automatische Beregnung, UV-Beleuchtung) kann die tägliche Arbeit erheblich erleichtern.
Tiere
Ein Aquaterrarium eignet sich für Tierarten, die sowohl den Wasser- als auch den Landbereich regelmäßig nutzen oder zwingend benötigen. Dazu zählen insbesondere:
- Amphibien, die zwischen Wasser- und Landaufenthalt wechseln, etwa Frösche, Kröten, Unken oder Molche.
- Reptilien, vor allem Arten, die ans Wasser gebunden sind, wie viele Wasserschildkröten oder Wasseragamen.
- Krabben, insbesondere solche, die regelmäßig Land aufsuchen müssen, wie viele Süßwasser- oder Mangrovenkrabben.
- Schlammspringer oder ähnliche amphibisch lebende Fischarten mit hohem Bedarf an Uferzonen und feuchtem Substrat.
- Wirbellose, darunter bestimmte Garnelen, Schnecken und Insektenlarven, sofern die Landstruktur in ihre Lebensweise passt.
- Natürlich können in einem Aquaterrarium auch Tiere gehalten werden, die ausschließlich den Wasser- oder den Landbereich nutzen. Dazu zählen Fische, aquatische Schnecken oder landlebende Reptilien wie Anolis, sofern deren Bedürfnisse mit dem vorhandenen Lebensraum kompatibel sind. Sie bereichern das System, nutzen jedoch nur einen Teilbereich.
Wichtig ist, dass die ausgewählten Tiere vergleichbare Anforderungen an Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wasserqualität haben. Eine sorgfältige Auswahl verhindert Stress, Gesundheitsprobleme und Konflikte zwischen den Arten.
Pflanzen
Pflanzen spielen im Aquaterrarium sowohl im Wasser- als auch im Landbereich eine wichtige Rolle für das Mikroklima, die Sauerstoffversorgung und als Struktur- und Rückzugsraum. Bei der Auswahl sollte auf robuste, feuchtigkeitsverträgliche Arten geachtet werden, die sich für die jeweiligen Zonen eignen.
Für den Wasserteil empfehlen sich:
- Unterwasserpflanzen mit geringen Lichtansprüchen, die als Sauerstofflieferanten und Versteck dienen.
- Auf Wurzeln oder Steinen wachsende Pflanzen, die nicht im Substrat verankert sein müssen.
- Schwimmpflanzen, die Schatten spenden und die Verdunstung beeinflussen können.
Im Landteil kommen bevorzugt folgende Pflanzentypen zum Einsatz:
- Tropische Pflanzen mit hoher Luftfeuchtigkeitstoleranz.
- Epiphyten, also Aufsitzerpflanzen, die ohne Erde gedeihen.
- Moose, Farne und andere Bodenbewohner, die auf feuchten Untergrund angewiesen sind.
- Kletter- und Hängepflanzen, die vertikale Strukturen begrünen können.
Die Bepflanzung sollte regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls zurückgeschnitten werden, um Lichtverhältnisse und Luftzirkulation zu optimieren.