Rheum rhabarbarum im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Gemeiner Rhabarber

Wissenswertes zu Rheum rhabarbarum (Gemeiner Rhabarber)
Der Gemeine Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist eine bekannte, mehrjährige Nutz- und Zierpflanze, die in vielen Hausgärten anzutreffen ist. Besonders beliebt ist er wegen seiner essbaren Blattstiele, die im Frühjahr geerntet werden können und sowohl in süßen als auch herzhaften Rezepten Verwendung finden. Gleichzeitig bietet die Pflanze durch ihre imposanten Blätter und den kräftigen Wuchs auch einen hohen Zierwert, etwa am Gartenteich oder in Staudenbeeten.
Herkunft
Rhabarber stammt ursprünglich aus Asien, insbesondere aus Regionen der Mongolei, Chinas und Tibets. Dort wurde er schon vor Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt. Im 18. Jahrhundert gelangte der Rhabarber nach Europa und wurde zunächst vor allem medizinisch genutzt. Erst später entdeckte man den kulinarischen Wert seiner säuerlichen Blattstiele. Heute wird Rheum rhabarbarum weltweit in gemäßigten Klimazonen kultiviert.
Gattung und Familie
- Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
- Gattung: Rhabarber (Rheum)
- Art: Gemeiner Rhabarber (Rheum rhabarbarum)
Damit gehört der Rhabarber botanisch nicht, wie oft fälschlich angenommen, zu den Gemüsen im engeren Sinne, sondern zu einer Familie, in der sich auch viele Wildkräuter und Zierpflanzen finden.
Beschreibung und Aussehen
Der Gemeine Rhabarber ist eine kräftige, ausdauernde Staude, die je nach Sorte eine Höhe von 60 bis 150 Zentimetern erreichen kann.
- Blätter: Groß, herz- bis eiförmig, mit gewellten Rändern, auf langen, fleischigen Blattstielen.
- Blüten: Rhabarber bildet ab dem zweiten bis dritten Standjahr hohe, aufrechte Blütenstängel mit zahlreichen kleinen, grünlich-weißen Blütenrispen.
- Wurzelsystem: Starker, ausladender Wurzelstock (Rhizom), der viele Jahre am selben Standort verweilen kann.
Die Blattstiele sind je nach Sorte grün, rot oder rot-grün gefärbt und bilden das essbare Pflanzenteil.
Haltungshinweise
Der Gemeine Rhabarber ist relativ pflegeleicht, benötigt aber einen geeigneten Standort, um kräftig zu wachsen:
- Standort: Sonnig bis halbschattig, windgeschützt.
- Boden: Tiefgründig, humusreich, nährstoffreich und gleichmäßig feucht, aber ohne Staunässe.
- Pflege: Jährliche Kompostgabe im Frühjahr und ausreichende Bewässerung in Trockenzeiten. Blütenstängel sollten frühzeitig entfernt werden, wenn der Fokus auf der Ernte liegt, da die Blüte die Blattstiele zäh macht.
- Winterhärte: Voll winterhart in Mitteleuropa.
Pflanzung am Gartenteich
Rhabarber kann in der Nähe eines Gartenteichs ein imposantes Bild abgeben, da er mit seinen großen Blättern eine üppige, tropisch anmutende Atmosphäre schafft.
- Bodennähe zum Wasser: Ideal ist ein Standort mit feuchtem, aber nicht staunassem Boden am Uferrand.
- Vorteil: Das feuchtwarme Mikroklima am Teichrand unterstützt das Blattwachstum.
Wichtiger Hinweis: Die Blätter dürfen nicht ins Wasser hängen, da abfallende Pflanzenteile im Teich verrotten und die Wasserqualität beeinträchtigen können.
Giftigkeit
Die Blattstiele des Rhabarbers sind essbar, enthalten jedoch Oxalsäure, die in größeren Mengen problematisch sein kann. Die Blätter und Wurzeln sind giftig und sollten weder von Menschen noch von Tieren verzehrt werden. Besonders während der Blüte steigt der Oxalsäuregehalt in den Stielen, weshalb die Ernte in der Regel nur bis Ende Juni empfohlen wird.
Vermehrung und Zucht
Rhabarber wird meist durch Teilung des Rhizoms vermehrt:
- Zeitpunkt: Frühling oder Herbst, wenn die Pflanze ruht.
- Vorgehensweise: Den Wurzelstock ausgraben, mit einem scharfen Spaten in mehrere Stücke teilen, wobei jedes Teilstück mindestens eine kräftige Knospe besitzen sollte.
- Pflanzabstand: 1 bis 1,5 Meter, um den großen Blättern ausreichend Platz zu geben.
Samenvermehrung ist ebenfalls möglich, wird aber selten praktiziert, da sie oft nicht sortenrein ist.
Krankheiten und Schädlinge
Rhabarber ist insgesamt robust, kann jedoch von einigen Problemen betroffen werden:
- Pilzkrankheiten: Blattfleckenkrankheit, Mehltau.
- Fäulnis: Wurzel- oder Kronenfäule bei Staunässe.
- Schädlinge: Schnecken (vor allem Jungpflanzen), gelegentlich Blattläuse.
Vorbeugend hilft ein luftiger Standort, Fruchtfolgeeinhalten und eine ausgewogene Düngung.
Alternative Bezeichnungen
- Gemeiner Rhabarber
- Gemüse-Rhabarber
- Kultur-Rhabarber
- Garten-Rhabarber
- Englischer Rhabarber (regional)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?
Botanisch gehört er zu den Gemüsen, wird aber wegen seines fruchtigen Geschmacks oft wie Obst zubereitet.
Kann man Rhabarber roh essen?
In kleinen Mengen ja, jedoch wegen der Oxalsäure besser gekocht oder blanchiert.
Wann ist die beste Erntezeit?
Von April bis spätestens Ende Juni.
Wie lange kann Rhabarber am selben Standort bleiben?
Bis zu 8–10 Jahre, danach empfiehlt sich eine Teilung und Neupflanzung.
Muss man die Blüten entfernen?
Ja, wenn man eine gute Stielernte möchte, da Blütenbildung die Energie von den Stielen abzieht.
Fazit
Der Gemeine Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist eine vielseitige Pflanze, die sowohl in der Küche als auch als Zierstaude im Garten wertvoll ist. Mit seiner eindrucksvollen Blattgröße und den leuchtenden Stielen zieht er alle Blicke auf sich, besonders an feuchten Standorten wie in der Nähe eines Gartenteichs. Bei richtiger Pflege liefert er viele Jahre lang reiche Ernten und ist dabei pflegeleicht und robust. Wer auf die Giftigkeit der Blätter achtet und die Erntezeit einhält, wird lange Freude an dieser traditionsreichen Gartenpflanze haben.