Diplognatha gagates im Terrarium halten

Der Schwarze Rosenkäfer (Diplognatha gagates) ist ein faszinierendes Insekt, das sich in den letzten Jahren zunehmend in der Terraristik etabliert hat. Mit seinem glänzend schwarzen Körper, seiner friedlichen Art und der vergleichsweise einfachen Haltung ist dieser Käfer nicht nur für erfahrene Insektenhalter, sondern auch für Einsteiger ein attraktives Pflegetier.

Herkunft und natürliche Verbreitung

Diplognatha gagates stammt ursprünglich aus Afrika, wo er in weiten Teilen südlich der Sahara verbreitet ist. Besonders häufig findet man ihn in Ländern wie Uganda, Kenia, Tansania und der Demokratischen Republik Kongo. Dort bewohnt der Schwarze Rosenkäfer warme, feuchte Regionen mit dichter Vegetation, bevorzugt Waldränder, Buschland und landwirtschaftliche Flächen.

In seinem natürlichen Lebensraum lebt der Käfer sowohl auf Bäumen als auch am Boden. Die adulten Tiere ernähren sich vor allem von überreifen Früchten, Baumsäften und Blütenpollen, während die Larven in verrottendem Holz und Laubhumus leben. Das macht Diplognatha gagates zu einem wichtigen Teil des ökologischen Kreislaufs, da er zur Zersetzung organischer Substanz beiträgt.

Systematik: Gattung und Familie

Der Schwarze Rosenkäfer gehört zur Familie der Scarabaeidae (Blatthornkäfer), Unterfamilie Cetoniinae, also den sogenannten Rosenkäfern. Seine Gattung Diplognatha umfasst mehrere Arten, von denen D. gagates die bekannteste ist.

Systematische Einordnung:

• Ordnung: Coleoptera (Käfer)
• Familie: Scarabaeidae (Blatthornkäfer)
• Unterfamilie: Cetoniinae (Rosenkäfer)
• Gattung: Diplognatha
• Art: Diplognatha gagates

Diese taxonomische Zugehörigkeit erklärt auch das typische Erscheinungsbild: gedrungener Körper, kräftige Beine und ein charakteristisch abgerundetes Halsschild – Merkmale, die bei vielen Rosenkäfern vorkommen.

Beschreibung und Aussehen

Diplognatha gagates ist ein mittelgroßer bis großer Rosenkäfer mit einer Körperlänge von etwa 20 bis 30 Millimetern. Der Körper ist tiefschwarz und besitzt einen intensiven, metallischen Glanz, der unter bestimmten Lichtverhältnissen leicht bläulich schimmern kann.

Die Flügeldecken sind glatt und glänzend, ohne auffällige Zeichnungen. Das Halsschild ist breit und abgerundet, der Kopf kurz mit deutlich ausgeprägten Fühlern, die sich fächerartig entfalten lassen. Die Beine sind kräftig gebaut, da die Tiere ausgezeichnet graben können. Männchen unterscheiden sich nur leicht von Weibchen; sie sind meist etwas schlanker und besitzen gelegentlich einen minimal ausgeprägteren Hornansatz auf dem Kopf, was jedoch nicht immer leicht erkennbar ist.

Haltung im Terrarium

Die Haltung von Diplognatha gagates gilt als unkompliziert, solange einige grundlegende Bedingungen beachtet werden.

Terrariumgröße:

Für ein Paar oder eine kleine Gruppe (1–2 Männchen und 2–3 Weibchen) eignet sich ein Terrarium mit den Maßen 50 x 50 x 50 cm. Größere Becken bieten natürlich mehr Bewegungsfreiheit und fördern das natürliche Verhalten der Tiere.

Substrat:

Das Bodensubstrat sollte mindestens 10 bis 15 cm hoch sein, bestehend aus einer Mischung aus Laubhumus, weißfaulem Holz, Walderde und etwas Sand. Dieses Substrat dient nicht nur als Lebensraum für die Larven, sondern auch als Feuchtigkeitsregulator.

Luftfeuchtigkeit und Temperatur:

Die ideale Temperatur liegt zwischen 24 und 28 °C, nachts darf sie leicht absinken. Die Luftfeuchtigkeit sollte 60 bis 80 % betragen. Ein regelmäßiges Besprühen des Substrats ist wichtig, Staunässe sollte jedoch unbedingt vermieden werden.

Beleuchtung:

Da Diplognatha gagates dämmerungsaktiv ist, genügt eine schwache Beleuchtung, etwa durch eine kleine LED oder eine Terrarienlampe mit Tag-Nacht-Rhythmus.

Einrichtung:

Korkstücke, Äste und Rindenstücke dienen als Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Auch flache Schalen mit überreifen Früchten wie Bananen, Mangos oder Pfirsichen sollten regelmäßig angeboten werden.

Ernährung:

Die adulten Käfer ernähren sich von süßen Früchten, Baumsäften und Nektar. Im Terrarium können sie mit reifen Bananen, Orangen, Pfirsichen und Melonen gefüttert werden. Zusätzlich kann man hin und wieder eine kleine Menge Blütenpollen oder spezielles Käfer-Gelee anbieten.

Giftigkeit und Verhalten

Diplognatha gagates ist nicht giftig und gilt als völlig harmlos gegenüber Mensch und Tier. Er beißt nicht, besitzt keinen Wehrmechanismus und zeigt ein ruhiges, friedliches Verhalten. Dadurch ist er auch für Einsteiger und Familien mit Kindern gut geeignet.

Die Käfer sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber ruhen sie meist im Substrat oder unter Rinde, abends werden sie aktiv und beginnen zu fressen oder sich zu paaren. Flugaktivität ist selten zu beobachten, da sie in Gefangenschaft meist wenig Anreiz zum Fliegen haben.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Diplognatha gagates ist bei geeigneten Bedingungen recht einfach. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen seine Eier in das Substrat, meist in der Nähe von verrottendem Holz. Nach etwa zwei bis drei Wochen schlüpfen die Larven, die sich durch das Substrat fressen.

Larvenstadium:

Die Larven durchlaufen drei Entwicklungsstadien (L1 bis L3) und benötigen je nach Temperatur und Futterangebot 4 bis 6 Monate bis zur Verpuppung. Während dieser Zeit ernähren sie sich von weißfaulem Holz und Laubhumus.

Verpuppung und Schlupf:

Die Verpuppung erfolgt in einer selbst gebauten Puppenkammer aus Erde und Holzfasern. Nach weiteren 4 bis 6 Wochen schlüpfen die adulten Käfer.

Zuchttipp:

Eine leicht erhöhte Temperatur (etwa 26 °C) sowie ausreichend feuchtes Substrat fördern eine erfolgreiche Entwicklung. Wichtig ist, die Larven nicht zu oft zu stören, da sie empfindlich auf Erschütterungen reagieren.

Mögliche Krankheiten und Probleme

Krankheiten treten bei Diplognatha gagates selten auf. Dennoch gibt es einige Faktoren, die zu Problemen führen können:

• Schimmelbildung durch zu feuchtes Substrat oder mangelnde Belüftung
• Milbenbefall bei unzureichender Hygiene
• Larvensterben durch Nahrungsmangel oder zu trockene Bedingungen
• Verformungen beim Schlupf, falls die Puppenkammer gestört wurde

Regelmäßige Kontrolle, sauberes Futter und gutes Klima beugen den meisten Problemen vor.

Alternative Bezeichnungen

• Schwarzer Rosenkäfer
• Afrikanischer Schwarzkäfer
• Diplognatha gagates (wissenschaftlicher Name)
• Im Englischen: Black Flower Beetle oder Black Fruit Chafer

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie alt wird Diplognatha gagates?

Die adulten Tiere leben meist zwischen 6 und 12 Monaten, abhängig von Temperatur und Futterangebot.

Kann man mehrere Tiere zusammen halten?

Ja, Diplognatha gagates ist gesellig und lässt sich gut in kleinen Gruppen halten. Nur mehrere Männchen ohne ausreichend Platz können gelegentlich Revierverhalten zeigen.

Braucht man eine Winterruhe?

Nein, diese Art stammt aus tropischen Regionen und benötigt keine Winterruhe.

Wie oft muss gefüttert werden?

Frisches Obst sollte etwa alle zwei bis drei Tage gewechselt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Fazit

Der Schwarze Rosenkäfer (Diplognatha gagates) ist eine beeindruckende, pflegeleichte und ungiftige Käferart, die sich hervorragend für die Terrarienhaltung eignet. Sein tiefschwarzes, glänzendes Erscheinungsbild macht ihn zu einem echten Blickfang, während sein ruhiges Verhalten und die einfache Pflege ihn auch für Anfänger attraktiv machen.

Mit einem geeigneten Substrat, etwas Geduld und regelmäßiger Pflege lässt sich dieser afrikanische Käfer problemlos halten und sogar züchten. Ob als Einzeltier oder in einer kleinen Gruppe – Diplognatha gagates bringt ein Stück tropische Natur direkt ins heimische Terrarium und bietet spannende Einblicke in die faszinierende Welt der Rosenkäfer.