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Egernia hosmeri im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Hosmers Stachelskink

Egernia hosmeri im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Hosmers Stachelskink)
Egernia hosmeri (Hosmers Stachelskink) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Wikipedia User, Egernia hosmeri, CC BY-SA 4.0

Wissenswertes zu Egernia hosmeri

Egernia hosmeri, besser bekannt als Hosmers Stachelskink, ist ein faszinierender Echsenvertreter aus Australien, der sich zunehmender Beliebtheit bei Terrarianern erfreut. Diese stachelige Schönheit ist nicht nur wegen ihres auffälligen Aussehens interessant, sondern auch aufgrund ihres spannenden Sozialverhaltens und ihrer vergleichsweise unkomplizierten Haltung.

Systematik: Familie, Gattung und Art

  • Familie: Scincidae (Skinke)
  • Gattung: Egernia
  • Art: Egernia hosmeri

Die Gattung Egernia umfasst mehrere australische Skinkarten, die häufig durch robuste Körper, teils stachelige Schuppen und soziale Lebensweisen auffallen. Egernia hosmeri gehört zu den weniger bekannten, aber sehr interessanten Arten dieser Gattung.

Herkunft und Lebensraum

Hosmers Stachelskink ist in Nordost-Queensland in Australien heimisch, vor allem in felsigen, trockenen Regionen der Great Dividing Range. Die Tiere leben in Halbwüsten, Savannen und felsigen Graslandschaften, wo sie zwischen Gesteinsspalten und unter losem Geröll Unterschlupf finden. Das Klima in ihrem natürlichen Habitat ist heiß und trocken, mit starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht.

Aussehen und Merkmale

Egernia hosmeri ist ein mittelgroßer Skink mit einer Gesamtlänge von bis zu 25–30 cm. Charakteristisch ist der stark gepanzerte Körperbau mit auffällig stacheligen Schuppen, die ihm seinen deutschen Namen „Stachelskink“ eingebracht haben. Die Färbung variiert zwischen graubraun, olivgrün und gelblich, häufig durchzogen von dunkleren Flecken oder Linien, die der Tarnung im natürlichen Lebensraum dienen.

Der Kopf ist kurz und breit, die Augen relativ klein. Der Schwanz ist kräftig, leicht abgeflacht und ebenfalls mit robusten Schuppen bedeckt. Diese Stacheln dienen dem Schutz vor Fressfeinden und helfen, sich in Felsspalten zu verkeilen.

Verhalten und Sozialstruktur

Eine Besonderheit von Egernia hosmeri ist das ausgeprägte Sozialverhalten. Anders als viele andere Reptilien leben diese Tiere oft in kleinen Familiengruppen zusammen, bestehend aus einem Elternpaar und mehreren Jungtieren. Diese Gruppenstruktur bleibt über Jahre bestehen, was für Reptilien eher ungewöhnlich ist.

Im Terrarium zeigen die Tiere ein ruhiges, wenig aggressives Verhalten. Mit Geduld und regelmäßigem Kontakt können sie sich an den Halter gewöhnen und lassen sich mitunter sogar füttern. Dennoch sollte man sie nicht als klassische „Streicheltiere“ betrachten.

Haltung im Terrarium

Terrariengröße

Für ein adultes Paar wird ein Terrarium mit den Mindestmaßen von 180 x 60 x 60 cm (L x B x H) empfohlen. Größer ist natürlich besser, insbesondere wenn eine kleine Gruppe gehalten werden soll.

Einrichtung

  • Bodengrund: Sand-Lehm-Gemisch mit Drainage
  • Versteckmöglichkeiten: Korkröhren, Steinhaufen, Felsspalten
  • Klettermöglichkeiten: stabile Äste, Steine
  • Beleuchtung: UVB-Licht notwendig (12 Stunden Lichtdauer)
  • Temperaturen: Tag: 28–35 °C, lokal bis 40 °C unter dem Spot und in der Nacht: 18–22 °C
  • Luftfeuchtigkeit: 40–60 %, gelegentliches Besprühen reicht aus

Die Tiere benötigen einen Sonnenplatz mit intensiver Wärme und UV-Strahlung. Wichtig ist eine klare Temperaturzonierung, damit sie sich je nach Bedarf auf- oder abwärmen können.

Ernährung

Egernia hosmeri ist omnivor, frisst also sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. Im Terrarium hat sich folgende Ernährung bewährt:

  • Tierisch: Insekten (Heuschrecken, Grillen, Schaben), seltener kleine Nagetiere
  • Pflanzlich: Wildkräuter (Löwenzahn, Wegerich), Blüten, Blätter, Gemüse (Karotten, Zucchini), selten Obst

Eine abwechslungsreiche Ernährung mit regelmäßiger Vitamin- und Kalziumzufuhr (z. B. durch Supplemente) ist entscheidend für die Gesundheit der Tiere.

Giftigkeit

Egernia hosmeri ist nicht giftig. Sie stellt keine Gefahr für den Menschen dar. Bisse sind selten und in der Regel harmlos, können aber bei unsachgemäßer Handhabung durch die kräftigen Kiefer unangenehm sein.

Vermehrung und Zucht

Hosmers Stachelskinks sind vivipar – sie bringen lebende Jungtiere zur Welt. Die Trächtigkeit dauert etwa 3–4 Monate, wobei meistens 1–3 Jungtiere geboren werden. Für eine erfolgreiche Zucht sind vor allem eine stabile Gruppenstruktur, ausreichend Platz und eine naturnahe Haltung wichtig. Die Zucht ist möglich, aber noch selten in menschlicher Obhut dokumentiert.

Jungtiere sollten nach der Geburt möglichst getrennt aufgezogen werden, um Futterkonkurrenz und eventuelle Revierkämpfe zu vermeiden.

Mögliche Krankheiten

Egernia hosmeri ist grundsätzlich robust, dennoch können bei unsachgemäßer Haltung folgende Probleme auftreten:

  • Parasitenbefall (Darmparasiten, Milben)
  • Knochenstoffwechselstörungen durch UV-Mangel oder Kalziummangel
  • Häutungsprobleme bei zu geringer Luftfeuchtigkeit
  • Stressbedingte Krankheiten bei Einzelhaltung oder fehlenden Rückzugsmöglichkeiten

Regelmäßige Gesundheitskontrollen, eine ausgewogene Ernährung und ein hygienisches Terrarium sind essenziell.

FAQs – Häufig gestellte Fragen

Kann man Egernia hosmeri alleine halten?

Nein, idealerweise wird ein Paar oder eine kleine Gruppe gehalten, da sie soziale Tiere sind. Einzelhaltung führt häufig zu Verhaltensstörungen.

Sind Hosmers Stachelskinke schwer zu halten?

Mit dem richtigen Know-how ist die Haltung durchaus machbar, jedoch nicht unbedingt für absolute Anfänger geeignet. Erfahrung mit Reptilienhaltung ist von Vorteil.

Wie alt wird Egernia hosmeri?

In Gefangenschaft können sie bis zu 15 Jahre oder älter werden.

Sind sie für Kinder geeignet?

Nein, es handelt sich um Wildtiere mit speziellen Bedürfnissen. Beobachtung ja, regelmäßiges Handling eher nicht.

Kann ich sie mit anderen Reptilien vergesellschaften?

Nein, Vergesellschaftung mit anderen Arten wird nicht empfohlen. Selbst unter Artgenossen muss das Sozialverhalten genau beobachtet werden.

Alternative Bezeichnungen

  • Hosmers Stachelskink (deutsch)
  • Hosmer’s Spiny-tailed Skink (englisch)
  • Egernia hosmeri (wissenschaftlich)
  • Stachelschwanz-Skink (umgangssprachlich, allgemein für Egernia-Arten)

Fazit

Egernia hosmeri ist ein außergewöhnlicher Reptilienbewohner mit spannendem Verhalten, einer eindrucksvollen Erscheinung und interessanter Sozialstruktur. Für Reptilienfreunde, die etwas Besonderes suchen und bereit sind, sich intensiv mit den Bedürfnissen dieser Art auseinanderzusetzen, bietet der Hosmers Stachelskink eine lohnende Herausforderung.

Mit der richtigen Pflege und Haltung lässt sich diese faszinierende australische Art erfolgreich im Terrarium halten und beobachten. Besonders hervorzuheben ist ihr friedliches Verhalten innerhalb von Gruppen und ihre robuste Konstitution – vorausgesetzt, die Haltungsbedingungen stimmen.

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Letzte Änderung am 20.05.2025