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Blaberus craniifer im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Totenkopfschabe

Blaberus craniifer im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Totenkopfschabe)
Blaberus craniifer (Totenkopfschabe)

Wissenswertes zu Blaberus craniifer (Totenkopfschabe)

Herkunft und natürliche Verbreitung

Die Totenkopfschabe, wissenschaftlich Blaberus craniifer, gehört zu den wohl bekanntesten Schabenarten in der Terraristik. Ihr Name leitet sich von der auffälligen Zeichnung auf dem Halsschild ab, die an einen Totenkopf erinnert. Ursprünglich stammt diese Art aus den tropischen und subtropischen Regionen Mittel- und Südamerikas. Ihr Hauptverbreitungsgebiet reicht von Florida und der Karibik bis nach Mittelamerika und in Teile Südamerikas. Dort lebt sie bevorzugt in warmen, feuchten Habitaten wie Laubwäldern, unter Rinde, in Felsspalten und in dichten Laubschichten am Waldboden.

In freier Wildbahn ist Blaberus craniifer vor allem nachtaktiv und hält sich gerne in geschützten, dunklen Bereichen auf. Diese Lebensweise macht sie für die Haltung im Terrarium besonders interessant, da sie robuste und anpassungsfähige Eigenschaften mitbringt.

Systematik: Gattung und Familie

Die Totenkopfschabe gehört zur Familie Blaberidae, einer großen Gruppe tropischer Schabenarten, die oft durch ihre Größe und spezielle Lebensweise auffallen. Innerhalb der Familie wird sie der Gattung Blaberus zugeordnet. Diese Gattung umfasst zahlreiche großwüchsige Schabenarten, die sich durch ein relativ friedliches Verhalten und eine im Vergleich zu anderen Schabenarten geringe Vermehrungsrate auszeichnen.

Aussehen und Merkmale

Blaberus craniifer ist eine imposante Schabe, die in der Terraristik nicht nur als Futterinsekt, sondern auch als Schaustück gehalten wird. Erwachsene Tiere erreichen eine Körperlänge von etwa 5 bis 7 cm. Auffällig ist der breite, abgeflachte Körperbau sowie die hellbraune bis dunkelbraune Grundfärbung.

Das namensgebende Merkmal ist das Muster auf dem Halsschild (Pronotum), das stark an einen stilisierten Totenkopf erinnert. Diese Zeichnung dient vermutlich der Tarnung oder Abschreckung von Fressfeinden.

Die Flügel sind bei beiden Geschlechtern voll ausgebildet und bedecken den gesamten Hinterleib. Zwar besitzen Totenkopfschaben die Fähigkeit, kurze Gleitflüge auszuführen, in der Terrarienhaltung werden sie jedoch selten als flugfreudig wahrgenommen.

Haltung im Terrarium

Die Haltung von Blaberus craniifer gilt als unkompliziert, erfordert jedoch bestimmte Grundbedingungen, um den Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen.

  • Terrariumgröße: Für eine kleine Zuchtgruppe genügt ein Becken von etwa 50 x 40 x 40 cm. Größere Kolonien benötigen entsprechend mehr Platz.
  • Substrat: Eine Mischung aus Walderde, Kokoshumus und Laub bietet ideale Bedingungen. Das Substrat sollte mehrere Zentimeter tief sein, da die Tiere gerne graben.
  • Einrichtung: Versteckmöglichkeiten wie Rindenstücke, Korkröhren und Laubschichten sind wichtig.
  • Temperatur: Optimal sind 24 bis 28 °C. Unter 22 °C verlangsamt sich die Entwicklung deutlich.
  • Luftfeuchtigkeit: Ein Wert von 70 bis 80 % ist empfehlenswert. Regelmäßiges Sprühen hält das Klima stabil.
  • Beleuchtung: Da es sich um nachtaktive Tiere handelt, reicht eine schwache Beleuchtung aus.

Futtertechnisch sind Totenkopfschaben Allesfresser. Sie ernähren sich von Obst, Gemüse, Laub, Pellets und proteinreichen Zusätzen wie Fischfutterflocken oder Hundefutter. Frisches Wasser sollte stets angeboten werden, am besten über einen flachen Napf mit Watte oder Schwamm, um Ertrinken zu vermeiden.

Giftigkeit und Gefährlichkeit

Blaberus craniifer ist für den Menschen vollkommen ungefährlich. Sie besitzen weder Gift noch können sie Krankheiten direkt übertragen. Auch Bisse oder Stiche gibt es nicht. Im Gegensatz zu einigen anderen Schabenarten gelten sie nicht als Schädlinge, da sie in mitteleuropäischen Haushalten nicht überlebensfähig sind.

Vermehrung und Zucht

Die Totenkopfschabe ist lebendgebärend. Das Weibchen trägt die Eipakete (Ootheken) im Körper und setzt nach einer Tragezeit von mehreren Wochen fertig entwickelte Jungtiere ab. Eine Wurfgröße kann 20 bis 30 Jungtiere umfassen.

Die Jungtiere benötigen mehrere Monate bis zur vollständigen Entwicklung. Unter optimalen Bedingungen dauert die Entwicklung vom Nymphenstadium bis zum adulten Tier etwa 6 bis 12 Monate. Die Vermehrung verläuft nicht so explosiv wie bei Heimchen oder Kakerlaken, was Blaberus craniifer zu einer gut kontrollierbaren Art für die Terraristik macht.

Krankheiten und Probleme

Totenkopfschaben sind äußerst robuste Insekten, die selten krank werden. Die größten Gefahren entstehen durch falsche Haltung:

  • Zu trockene Luft führt zu Häutungsproblemen.
  • Schimmelbildung im Terrarium kann die Tiere schwächen.
  • Futterreste sollten regelmäßig entfernt werden, um Milben und Bakterien zu vermeiden.

Ein gesunder Stamm ist jedoch langlebig und pflegeleicht.

Alternative Bezeichnungen

  • Totenkopfschabe
  • Death’s Head Cockroach
  • Blaberus-Schabe
  • Blaberus craniifer

In manchen Quellen wird sie auch mit ähnlichen Arten wie Blaberus giganteus verwechselt, da die Gattung insgesamt sehr großwüchsige Vertreter umfasst.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Sind Totenkopfschaben gute Futtertiere?

Ja, sie werden in der Terraristik gerne als Futterinsekten für Reptilien, Amphibien und große Spinnen genutzt. Ihr Vorteil liegt in der Größe, der einfachen Haltung und der langsamen Vermehrung.

Können Totenkopfschaben entkommen und eine Plage verursachen?

In Deutschland ist das Klima für eine dauerhafte Ansiedlung ungeeignet. Entkommene Tiere sterben spätestens nach einigen Tagen oder Wochen.

Wie alt werden Blaberus craniifer?

Die Lebenserwartung liegt bei etwa 1,5 bis 2 Jahren, bei guter Haltung teilweise auch etwas länger.

Können sie fliegen?

Ja, sie besitzen Flügel und sind in der Lage zu gleiten, fliegen jedoch nur selten aktiv.

Stinken Totenkopfschaben?

Im Gegensatz zu manchen anderen Schabenarten entwickeln sie keinen intensiven Eigengeruch, sofern das Terrarium sauber gehalten wird.

Fazit

Blaberus craniifer, die Totenkopfschabe, ist eine faszinierende und pflegeleichte Schabenart, die sowohl als Futterinsekt als auch als Beobachtungstier im Terrarium beliebt ist. Ihre eindrucksvolle Größe, die markante Zeichnung und die unkomplizierte Haltung machen sie zu einer idealen Wahl für Einsteiger und erfahrene Terrarianer gleichermaßen. Durch ihre robuste Natur, fehlende Giftigkeit und einfache Zucht stellt sie eine bereichernde Ergänzung in jeder Insektensammlung dar.

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