Sparus aurata im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Doraden

Wissenswertes zu Sparus aurata (Dorade)
Die Dorade, auch bekannt unter ihrem wissenschaftlichen Namen Sparus aurata, ist ein faszinierender Meeresfisch, der vor allem durch seine markante Erscheinung und seine vielseitige Anpassungsfähigkeit besticht. Obwohl sie primär in der kommerziellen Fischerei und Gastronomie bekannt ist, findet sie auch in der Meerwasseraquaristik zunehmend Interesse – insbesondere in größeren, spezialisierten Aquarienanlagen oder in wissenschaftlich orientierten Einrichtungen.
Herkunft und Verbreitung
Sparus aurata ist in den gemäßigten und warmen Küstengewässern des östlichen Atlantiks heimisch. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht von den Britischen Inseln über das Mittelmeer bis zur Küste Senegals. Besonders häufig ist sie in der westlichen und zentralen Mittelmeerregion anzutreffen. Auch in Brackwasserzonen, wie Flussmündungen oder Lagunen, kann die Dorade überleben – was ihre Anpassungsfähigkeit unterstreicht.
In der Natur lebt die Dorade bevorzugt in Tiefen zwischen 5 und 150 Metern, wobei sie sich häufig in Seegraswiesen, felsigen Küstenabschnitten und sandigen Böden aufhält. Junge Tiere leben oft näher zur Küste, während adulte Exemplare tiefere Gewässer bevorzugen.
Gattung und Familie
Sparus aurata gehört zur Familie der Sparidae, auch Brassen- oder Meerbrassenartige genannt. Die Gattung Sparus ist monotypisch, das heißt, Sparus aurata ist die einzige derzeit anerkannte Art innerhalb dieser Gattung. Die Sparidae sind eine große Familie mit vielen Arten, die in tropischen und gemäßigten Meeren beheimatet sind. Typisch für diese Familie sind der robuste Körperbau und die kräftigen Kiefer mit Mahlzähnen – ideal für eine Ernährung, die auch harte Beute wie Muscheln und Krustentiere umfasst.
Beschreibung und Aussehen
Die Dorade hat einen hochrückigen, seitlich abgeflachten Körper mit silbrig glänzenden Schuppen. Besonders auffällig ist der goldene Streifen zwischen den Augen, der ihr auch den Beinamen Goldbrasse eingebracht hat. Direkt hinter den Augen befindet sich ein dunkler Fleck, der ebenfalls charakteristisch ist.
Adulte Tiere können in freier Wildbahn bis zu 70 cm lang werden und ein Gewicht von über 6 kg erreichen. In Aquarien bleiben sie in der Regel kleiner, was jedoch stark von den Haltungsbedingungen abhängt. Jungtiere sind deutlich kleiner, wachsen aber unter guten Bedingungen rasch.
Der Körperbau ist stromlinienförmig und muskulös, mit einer durchgehenden Rückenflosse und einer gegabelten Schwanzflosse, was die Dorade zu einem schnellen und wendigen Schwimmer macht.
Haltung im Aquarium
Die Haltung von Sparus aurata ist nur für erfahrene Aquarianer oder in wissenschaftlich bzw. institutionell betreuten Meerwasseraquarien zu empfehlen. Aufgrund ihrer Endgröße und ihres aktiven Schwimmverhaltens benötigt die Dorade ein sehr großes Aquarium, idealerweise ab 5000 Litern aufwärts, mit ausreichender Schwimmfläche und abwechslungsreicher Bodengestaltung.
Wichtige Haltungsparameter:
- Wassertemperatur: 16 – 24 °C
- Salzgehalt: 30 – 38 PSU (praktische Salinität)
- pH-Wert: 7,8 – 8,4
- Nitrat: möglichst unter 20 mg/l
- Beckenstruktur: sandiger Boden mit Felsen und Rückzugsmöglichkeiten
- Vergesellschaftung: Vorsicht bei der Haltung mit kleineren oder weniger robusten Fischen, da die Dorade territorial werden kann und ein kräftiges Gebiss hat
Die Dorade ist ein Allesfresser mit Vorliebe für tierisches Futter. Sie frisst Muscheln, Krebstiere, kleinere Fische sowie pflanzliche Nahrung. Eine abwechslungsreiche Fütterung mit Meeresfrüchten, Futtergranulat, Algen und gelegentlich lebendem Futter ist ideal.
Giftigkeit
Sparus aurata ist nicht giftig und stellt keinerlei Gefahr für den Menschen dar – weder beim Kontakt im Aquarium noch beim Verzehr. Es sind keine Berichte über Toxizität oder allergische Reaktionen bekannt, die speziell mit dieser Art in Zusammenhang stehen.
Vermehrung und Zucht
Die Dorade ist protandrisch hermaphroditisch, was bedeutet, dass sie ihr Leben zunächst als Männchen beginnt und später zum Weibchen wird. Diese Form der Geschlechtsumwandlung ist bei vielen Meeresfischen zu beobachten. In freier Wildbahn laichen Doraden in den Wintermonaten – meist zwischen Oktober und Dezember – in offenen Gewässern.
Die kontrollierte Zucht in Aquakultur ist möglich und wird in großem Umfang betrieben, insbesondere in Mittelmeerländern wie Griechenland, Spanien und der Türkei. Für Hobby-Aquarianer ist eine Nachzucht im Heimaquarium jedoch äußerst schwierig und praktisch nicht durchführbar, da spezielle Bedingungen für die Larvalentwicklung notwendig sind, darunter kontrollierte Temperatur- und Lichtverhältnisse sowie die Bereitstellung von Plankton.
Häufige Krankheiten
Sparus aurata ist ein widerstandsfähiger Fisch, kann jedoch unter Aquarienbedingungen für einige Krankheiten anfällig sein, insbesondere bei schlechten Wasserwerten oder falscher Fütterung:
- Parasitäre Infektionen: z. B. durch Haut- und Kiemenwürmer (Monogenea)
- Bakterielle Erkrankungen: z. B. Vibriose oder Aeromonas-Infektionen
- Pilzerkrankungen: oft infolge mechanischer Verletzungen
- Mangelerscheinungen: durch unausgewogene Ernährung, etwa Vitaminmangel
Regelmäßige Wasseranalysen, Quarantäne neuer Tiere und eine hygienische Beckenführung sind entscheidend für die Gesundheit dieser Art.
Alternative Bezeichnungen
- Goldbrasse
- Dorade Royale
- Gilt-head bream (engl.)
- Orata (italienisch)
- Daurade royale (französisch)
- Dorada (spanisch)
Diese Vielzahl an Bezeichnungen spiegelt die kulturelle Bedeutung der Dorade als Speisefisch in vielen Mittelmeerländern wider.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist die Dorade für Anfänger geeignet?
Nein, aufgrund ihrer Größe, ihres Bewegungsdrangs und der hohen Anforderungen an Wasserqualität und Beckengröße ist Sparus aurata nur für sehr erfahrene Aquarianer oder professionelle Einrichtungen geeignet.
Kann man die Dorade mit anderen Fischen halten?
Grundsätzlich ja, jedoch nur mit ähnlich robusten und großwüchsigen Arten. Kleinere Fische oder wirbellose Tiere wie Garnelen könnten gefressen werden.
Wie schnell wächst die Dorade?
Unter optimalen Bedingungen wächst sie relativ schnell und kann innerhalb eines Jahres eine Länge von 20–30 cm erreichen.
Benötigt die Dorade Salzwasser?
Ja, Sparus aurata ist ein echter Meerwasserfisch und benötigt dauerhaft salzhaltiges Wasser.
Wie alt kann die Dorade werden?
In Gefangenschaft und in der freien Natur kann sie bis zu 11 Jahre alt werden, manchmal sogar noch älter.
Fazit
Sparus aurata, die Dorade, ist ein faszinierender Meeresfisch mit markanter Optik und interessanter Biologie. Während sie in der Aquakultur und Gastronomie weit verbreitet ist, bleibt sie für die Meerwasseraquaristik ein anspruchsvoller, aber lohnender Pflegling – vorausgesetzt, man verfügt über das nötige Know-how, die technische Ausrüstung und das geeignete Platzangebot.
Für private Aquarien ist sie in der Regel nicht geeignet, wohl aber für wissenschaftliche Einrichtungen oder sehr große Schauaquarien. Die Haltung dieses eindrucksvollen Fisches bietet tiefe Einblicke in das Verhalten von Meeresfischen und erfordert eine verantwortungsvolle Herangehensweise.
Wenn du dich für Meerwasserbiotope interessierst und bereit bist, in ein großes System mit sorgfältigem Management zu investieren, kann die Dorade eine beeindruckende Bereicherung sein. Für die meisten Hobby-Aquarianer bleibt sie jedoch eher ein interessanter Beobachtungsfisch als ein typischer Aquarienbewohner.
Haltungsbedingungen
Um Sparus aurata (Dorade) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 16° bis 24°C
- pH-Wert: 7.8 bis 8.4
- Mindestaquariengröße: 5000 Liter