Faustregel für den Herbst: Unter Wasser raus, über Wasser bleibt
Wenn sich im Herbst die Vegetation rund um den Gartenteich zurückzieht, stellt sich die Frage: Was sollte entfernt werden und wo erfolgt der Rückschnitt erst im Frühling? Eine einfache, aber wirkungsvolle Regel hilft, das Gleichgewicht zwischen Pflege und Naturschutz zu wahren: Alles, was unter Wasser welkt, wird zurückgeschnitten, alles, was über Wasser steht, darf bleiben.
Was unter Wasser welkt, darf raus
Mit sinkenden Temperaturen verlangsamt sich der Stoffwechsel im Teich. Abgestorbene Pflanzenteile sinken auf den Grund, wo sie beim Zersetzen Sauerstoff verbrauchen und Faulgase freisetzen. Diese Gase können sich im Winter unter einer geschlossenen Eisdecke ansammeln und Fischen wie Kleinstlebewesen schaden. Gleichzeitig setzen verrottende Pflanzen Nährstoffe frei, die im Frühjahr das Algenwachstum fördern.
Wichtig ist dabei: Unterwasserpflanzen wie Tannenwedel, Hornkraut oder Wasserpest werden nicht vollständig entfernt, sondern nur die weichen, bereits zersetzenden Triebe zurückgeschnitten. Auch bei Seerosen genügt es, verwelkte Blätter und Blütenstiele zu entfernen, während die Rhizome im Boden verbleiben. So bleibt der Pflanzenbestand erhalten, das Wasser wird jedoch nicht unnötig belastet.
Was über Wasser welkt, darf bleiben
Über der Wasseroberfläche gilt dagegen Zurückhaltung. Röhrichtpflanzen, Seggen, Binsen oder Schilf sollten über den Winter stehen bleiben. Ihre Halme dienen zahlreichen Insekten als Rückzugsort und ermöglichen durch die hohlen Stängel einen gewissen Gasaustausch, selbst wenn der Teich zufriert. Auch Samenstände und trockene Blätter bieten Struktur, Schutz und Nahrung für viele Tierarten.
Ein Teich, an dessen Rändern Halme und Stängel stehen bleiben, mag weniger gepflegt wirken, ist aber ökologisch deutlich stabiler. Nur überhängende oder ins Wasser fallende Pflanzenteile sollten eingekürzt werden. Der Rest darf bis zum Frühjahr stehen und wird erst dann bodennah entfernt, wenn keine Tiere mehr in den Halmen überwintern.
Teichpflege einfach gedacht
Ausnahmen bestätigen die Regel, aber insgesamt kommt der Teich mit diesem Prinzip gut durch den Winter. Und nicht nur das: Auch im übrigen Jahreslauf sollten welkende Pflanzenteile unter Wasser immer entfernt werden, um einen zu hohen Nährstoffeintrag zu vermeiden.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de





