Kein Dünger im Uferbereich: Wie Gartendünger dem Teich schadet
Ein gepflegter Garten und ein gesunder Teich lassen sich gut miteinander vereinen – aber nur, wenn auf die richtige Gestaltung geachtet wird. Besonders kritisch ist der Übergangsbereich zwischen Beet und Wasser. Wird hier gedüngt wie im restlichen Garten, kann das schwerwiegende Folgen für die Wasserqualität haben. Einmal eingespült, fördern die Nährstoffe Algenwachstum, belasten die Teichbiologie und gefährden Pflanzen und Tiere.
Warum Dünger am Teichrand problematisch ist
Organische und mineralische Dünger enthalten Stickstoff, Phosphat und Kalium – Nährstoffe, die Pflanzen brauchen, aber auch Algen lieben. Gelangen sie durch Regen, Gießwasser oder Oberflächenabfluss in den Teich, kippt das natürliche Gleichgewicht. Besonders Phosphate fördern explosionsartiges Algenwachstum, oft verbunden mit Sauerstoffmangel und Trübung.
Selbst kleinere Mengen können langfristig schaden, denn in den meisten Teichen werden überschüssige Nährstoffe nur sehr langsam abgebaut. Viele Gartenteiche sind nicht tief oder groß und pflanzenreich genug, um solche Einträge zu puffern. Die Folgen reichen von Algenblüten über Fischsterben bis zum Verlust empfindlicher Wasserpflanzen.
Was man im Uferbereich unterlassen sollte
- Keine Düngung in unmittelbarer Nähe des Teiches (mindestens 2 Meter Abstand)
- Keine Verwendung von Flüssigdüngern, Bodenaktivatoren oder Rasendünger in Hanglage oberhalb des Teiches
- Kein Einsatz von Kompost, Stallmist oder Rindenmulch direkt am Ufer
- Kein Umgraben oder Lockern des Bodens am Hang ohne Erosionsschutz
So schützt man den Teich vor Nährstoffeintrag
Pufferzonen schaffen
Zwischen Beet und Teich sollte eine bewachsene Pufferzone liegen. Besonders gut eignen sich flach wachsende Gräser, Sumpfpflanzen und robuste Bodendecker. Sie halten Boden fest, bremsen abfließendes Wasser und filtern Nährstoffe.
Ufer mit Teichfolie sauber einfassen
Eine ausreichend breite Uferabdichtung verhindert, dass Sickerwasser von außen in den Teich gelangt. Der Übergang zwischen Beet und Folie sollte mit Steinen oder wurzelfesten Pflanzen befestigt sein, um das Ufer vor Erosion zu schützen.
Regenwasser gezielt ableiten
Hanglagen oder stark bewässerte Beete sollten so angelegt sein, dass Regenwasser seitlich abläuft oder in einer Mulde versickert. Auch eine einfache Rinne oder ein Kiesgraben kann Nährstoffeintrag verhindern.
Bei Hanglage terrassieren
Auf abschüssigem Gelände sollten Pflanzflächen abgestuft oder mit kleinen Stützmauern gegliedert werden, um das Abfließen von Wasser zu bremsen.
Wenn Pflanzen am Ufer zusätzliche Nährstoffe brauchen
Auch nährstoffliebende Stauden oder Ziergräser im Uferbereich haben Ansprüche – aber der Dünger sollte gezielt und vorsichtig eingesetzt werden.
- Punktuelle Düngung mit Langzeitdünger in Depotform (z. B. konische Pflanzdünger für Stauden)
- Düngung ausschließlich im oberen Wurzelbereich, gut eingearbeitet in den Boden
- Keine Düngung bei Regen oder auf durchfeuchtetem Boden
- Verwendung spezieller torffreier Pflanzerde mit geringer Auswaschung
- Gezielte Nährstoffversorgung über Mulch aus gehäckseltem Pflanzenmaterial, Rasenabschnitt oder Laubkompost – jedoch nicht in Ufernähe
Der Teich profitiert vom sparsamen Gärtnern
Wer seinen Teich dauerhaft gesund erhalten will, sollte im Uferbereich konsequent auf Dünger verzichten. Die richtige Bepflanzung, kluge Gestaltung und ein gezielter Umgang mit Nährstoffen im Garten schützen das Teichwasser besser als jede spätere Algenkur.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de





