Blog: Gartenpflege im Herbst: Wann müssen Gräser zusammengebunden werden? (7340)
Ziergräser prägen im Herbst das Bild vieler Gärten. Ihre Struktur wirkt mal leicht und elegant, mal imposant und kraftvoll. In der nassen Jahreszeit stellt sich nun die Frage, ob die Gräser bereits zusammengebunden werden müssen um keinen Schaden zu nehmen. Nicht alle Gräser benötigen diese Maßnahme, aber bei bestimmten Arten ist sie wichtig, um sie sicher durch den Winter zu bringen.
Warum Gräser überhaupt gebunden werden
Der Hauptgrund für das Zusammenbinden von Gräsern ist der Schutz vor Nässe. Wenn eindringendes Wasser im Herz der Pflanze stehen bleibt, kann es dort zu Fäulnis und Schimmel kommen. Hohe Gräser leiden außerdem häufig unter Schneebruch, weil nasser Schnee die Halme nach außen drückt und diese dann knicken. Ein locker zusammengebundenes Gras bildet dagegen eine Art schützendes Dach, unter dem Regenwasser abläuft und Schnee nicht die gesamte Pflanze auseinanderdrückt.
Der richtige Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt zum Zusammenbinden liegt im späten Herbst. Üblich ist eine Phase im November, wenn die Gräser bereits abgetrocknet sind und ihre Wachstumssaison beendet haben. Bei sehr nassem Herbstwetter kann der Schutz jedoch bereits im Oktober notwendig werden. Es empfiehlt sich, auf stabile Trockenphasen zu warten, damit die Halme nicht nass zusammengebunden werden. Vor dem ersten stärkeren Frost sollte die Maßnahme abgeschlossen sein.
Unterschiede zwischen den Grasarten
Nicht jedes Gras muss zusammengebunden werden. Hohe oder empfindliche Arten profitieren besonders von dieser Maßnahme. Dazu gehört vor allem Pampasgras. Diese sehr beliebte Pflanze reagiert empfindlich auf Feuchtigkeit im Wurzelbereich und sollte in jedem Fall im Herbst locker zusammengebunden und zusätzlich an der Basis mit Laub oder Reisig geschützt werden.
Auch Chinaschilf und verwandte Sorten wie Riesen-Chinaschilf werden meist gebunden, da sie sonst unter Schneelast einknicken können. Bei Lampenputzergras ist das Zusammenbinden vor allem auf schweren oder nassen Böden sinnvoll, wo Staunässe auftreten kann. Robustere Arten wie Rutenhirse oder Pfeifengras können den Winter häufig auch ohne Bündelung überstehen, profitieren aber in sehr nassen Lagen dennoch von einem Schutz.
Feuchtigkeitsliebende Gräser wie Seggen oder Binsen müssen dagegen nicht zusammengebunden werden. Sie sind von Natur aus an Nässe angepasst und können problemlos ohne Schutz überwintern. Auch Schilf am Teichrand ist so widerstandsfähig, dass keinerlei Bindearbeiten nötig sind.
Wie Gräser richtig zusammengebunden werden
Wichtig ist, Gräser nie fest zu verschnüren. Stattdessen werden die Halme locker nach oben geführt und in einer weichen Bindeform zusammengehalten. Ideal sind Naturmaterialien wie Kokosschnur oder Sisal. Bei hohen Gräsern wird meist an zwei Stellen gebunden, einmal im unteren Bereich und einmal weiter oben. Dadurch behalten die Halme ihre Stabilität und können dennoch atmen. Bei empfindlichen Arten kann der Wurzelbereich nach dem Binden zusätzlich mit einer leichten Schicht Reisig abgedeckt werden, um Frostschäden vorzubeugen.
Warum Gräser im Herbst nicht geschnitten werden dürfen
Der Rückschnitt erfolgt grundsätzlich erst im Frühjahr. Bis dahin bleiben die Halme stehen, denn sie dienen als natürlicher Schutz vor Frost. Zudem überwintern viele Nützlinge wie Wildbienen und andere Insekten in Gräserhorsten. Ein Schnitt im Herbst würde also nicht nur die Pflanze schwächen, sondern auch wertvolle Lebensräume zerstören.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de





