Pseudocydonia sinensis im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Holz-Quitte

Wissenswertes zu Pseudocydonia sinensis (Holz-Quitte)
Herkunft und botanische Einordnung
Die Pseudocydonia sinensis, auch bekannt als Chinesische Quitte oder Holz-Quitte, stammt ursprünglich aus Ostasien, vor allem aus China, Korea und Teilen Japans. Dort wird sie seit Jahrhunderten als Zier- und Nutzpflanze kultiviert. Botanisch gehört sie zur Familie der Rosaceae (Rosengewächse), wie auch Äpfel, Birnen und Quitten. Die Gattung Pseudocydonia ist monotypisch, das heißt, sie besteht nur aus dieser einen Art. Oft wird sie mit der Gattung Chaenomeles (Zierquitten) verwechselt, von der sie sich aber durch ihre dornenlosen Triebe und den wuchsfreudigen, aufrechten Habitus unterscheidet.
Beschreibung und Aussehen
Die Holz-Quitte ist ein laubabwerfender Strauch bis kleiner Baum, der in seiner Heimat Höhen von bis zu 10 Metern erreichen kann. In mitteleuropäischen Gärten bleibt sie meist zwischen 3 und 6 Metern hoch. Der Wuchs ist aufrecht und straff, die Krone kann im Alter malerisch ausladend wirken.
Die Rinde ist ein besonderes Schmuckstück: Sie blättert in unregelmäßigen Platten ab und zeigt ein buntes Mosaik aus Grau-, Braun- und Grüntönen, ähnlich wie bei Platanen. Das Laub ist elliptisch bis eiförmig, frischgrün, im Herbst leuchtend gelb-orange.
Im Frühjahr – meist im April oder Mai – erscheinen rosafarbene bis violettrosa Blüten, die duftend und auffällig groß sind. Anders als bei Zierquitten erscheinen sie meist einzeln, nicht in Büscheln. Im Herbst reifen dann gelbe, birnenförmige Früchte, die stark duften.
Haltung und Pflege im Garten
Die Holz-Quitte ist eine vergleichsweise anspruchslose Pflanze. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und humosen, mäßig feuchten Boden. Staunässe sollte vermieden werden. Sie ist winterhart bis etwa –20 °C, junge Pflanzen können aber in strengen Wintern etwas Frostschutz benötigen.
Ein leichter Rückschnitt fördert einen dichteren Wuchs, ist aber nicht zwingend nötig. Die Pflanze ist robust und langlebig; einmal eingewurzelt, kommt sie gut mit trockenen Perioden zurecht.
Pflanzung am Gartenteich
Durch ihre Vorliebe für humose, mäßig feuchte Böden eignet sich die Holz-Quitte gut für eine Pflanzung in der Nähe eines Gartenteichs. Dort profitiert sie von der leicht erhöhten Luftfeuchtigkeit und dem feuchteren Untergrund. Sie sollte aber nicht direkt ins Wasser oder in dauervernässte Zonen gesetzt werden, da Staunässe Wurzelschäden verursachen kann. Ideal ist ein Standort am Ufer in etwas erhöhter Lage.
Giftigkeit
Die Holz-Quitte gilt nicht als giftig für Menschen oder Haustiere. Die Früchte sind sogar essbar, allerdings sehr hart und adstringierend, sodass sie meist zu Gelees oder Likören verarbeitet werden. Dennoch sollten größere Mengen roher Früchte nicht verzehrt werden, da sie schwer verdaulich sind.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung erfolgt meist über Samen, Stecklinge oder Veredelung. Samen sollten nach der Ernte einer Kältebehandlung (Stratifikation) unterzogen werden, um die Keimung zu fördern. Stecklingsvermehrung ist etwas schwieriger, aber möglich. In professionellen Baumschulen wird häufig veredelt, um sortenechte Pflanzen zu erhalten.
Züchtungen sind im westlichen Raum selten, in Ostasien gibt es dagegen einige Auslesen mit besonders großen Früchten oder intensiver Herbstfärbung.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Die Holz-Quitte ist weitgehend robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich kann es zu Befall durch Blattläuse, Spinnmilben oder Apfelwickler-ähnliche Schädlinge kommen. Pilzkrankheiten wie Feuerbrand oder Mehltau treten selten auf, sollten aber beobachtet werden, besonders in sehr feuchten Jahren. Regelmäßige Kontrolle und gute Standortbedingungen beugen Problemen vor.
Alternative Bezeichnungen
- Chinesische Quitte
- Holzquitte
- Baumquitte
- Pseudocydonia sinensis (botanischer Name)
In der Literatur finden sich gelegentlich auch Schreibweisen wie Pseudocydonia chinensis; diese sind meist Synonyme.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie schnell wächst die Holz-Quitte?
Die Holz-Quitte wächst moderat bis zügig, etwa 20–30 cm pro Jahr, abhängig von Boden und Standort.
Kann ich die Früchte essen?
Ja, aber am besten verarbeitet, zum Beispiel als Gelee, Marmelade oder Likör. Roh sind sie sehr hart und haben ein herbes Aroma.
Braucht die Holz-Quitte einen Schnitt?
Nicht zwingend. Ein leichter Formschnitt oder Entfernen von abgestorbenem Holz reicht aus.
Ist die Holz-Quitte winterhart?
Ja, sie ist gut frosthart, junge Pflanzen profitieren jedoch von etwas Winterschutz in extrem kalten Regionen.
Wie nah darf ich die Holz-Quitte an den Gartenteich pflanzen?
Ideal ist ein Standort wenige Meter vom Ufer entfernt, sodass die Wurzeln zwar von der Feuchtigkeit profitieren, aber nicht dauerhaft im Wasser stehen.
Fazit
Die Pseudocydonia sinensis (Holz-Quitte) ist eine beeindruckende und vielseitige Pflanze für den Garten. Sie verbindet dekoratives Aussehen – mit ihrer malerischen Rinde, den attraktiven Blüten und den duftenden Früchten – mit robuster Widerstandsfähigkeit. Besonders in naturnahen Gärten oder als Solitär am Rand eines Gartenteichs sorgt sie für einen exotischen, aber dennoch harmonischen Akzent. Da sie weder giftig noch extrem pflegeintensiv ist, eignet sie sich auch für Familiengärten. Wer eine Alternative zu klassischen Ziergehölzen sucht, die das ganze Jahr über interessante Aspekte bietet, findet in der Holz-Quitte eine lohnende Wahl.