Phoenix dactylifera im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Echte Dattelpalme

Wissenswertes zu Phoenix dactylifera (Echte Dattelpalme)
Die Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera) ist eine uralte Kulturpflanze, deren Ursprung in den Oasenregionen Nordafrikas und des Nahen Ostens liegt. Bereits vor über 5000 Jahren wurde sie in Mesopotamien, Ägypten und auf der Arabischen Halbinsel kultiviert. Von dort aus verbreitete sie sich entlang der Handelsrouten über Nordafrika bis nach Südspanien und wurde später auch in Südeuropa, Kalifornien und Australien eingebürgert.
Heute findet man die Echte Dattelpalme vor allem in warmen, trockenen Regionen der Erde, wo sie sowohl als Nutz- als auch als Zierpflanze geschätzt wird. In Mitteleuropa – also auch in Deutschland – ist sie nicht winterhart, kann aber als Kübelpflanze oder im Wintergarten kultiviert werden.
Systematik – Gattung und Familie
Die Phoenix dactylifera gehört zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae) und zur Gattung Phoenix, die etwa 14 Arten umfasst. Zu den bekannten Verwandten zählen die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) und die Zwergdattelpalme (Phoenix roebelenii).
Die Echte Dattelpalme ist die einzige Art der Gattung, die in größerem Stil zur Fruchtproduktion genutzt wird. Ihre kultivierten Formen entstanden über Jahrtausende durch menschliche Selektion und vegetative Vermehrung.
Botanische Beschreibung und Aussehen
Die Echte Dattelpalme kann in ihrer natürlichen Umgebung eine Höhe von bis zu 25 Metern erreichen. Der Stamm ist schlank, aufrecht und mit den Resten alter Blattbasen bedeckt, was ihm ein charakteristisches Muster verleiht.
Die Blätter sind gefiedert, bis zu 6 Meter lang und in einem dichten Schopf an der Spitze der Palme angeordnet. Die Fiederblättchen sind schmal, spitz zulaufend und graugrün bis blaugrün gefärbt – je nach Sorte und Standortbedingungen.
Die Blütenstände erscheinen zwischen den Blättern und sind zweihäusig, das heißt, es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Nur die weiblichen Exemplare tragen die begehrten Dattelfrüchte, wenn sie durch Pollen von männlichen Pflanzen bestäubt wurden.
Die Früchte, die sogenannten Datteln, sind länglich, bis zu 7 cm groß und enthalten einen harten, länglichen Kern. Im reifen Zustand sind sie gelblich-braun bis dunkelbraun und von süßem, klebrigem Fruchtfleisch umgeben.
Standort und Haltungshinweise
In Mitteleuropa lässt sich die Echte Dattelpalme sehr gut als Kübelpflanze halten. Sie liebt volle Sonne, hohe Temperaturen und durchlässige, sandige Böden.
Ein optimaler Standort ist:
- ein vollsonniger Platz auf der Terrasse oder im Garten,
- geschützt vor starkem Wind,
- mit einem gut drainierten Substrat (Palmenerde mit Sand- oder Lavazusatz).
Während der warmen Monate kann sie im Freien stehen. Ab Temperaturen unter 10 °C sollte sie jedoch in ein helles, frostfreies Winterquartier gebracht werden – ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 12 °C.
Die Bewässerung erfolgt regelmäßig, aber sparsam: Das Substrat darf antrocknen, sollte aber nie völlig austrocknen. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Während der Wachstumszeit von April bis September empfiehlt sich eine Düngung alle zwei bis drei Wochen mit einem flüssigen Palmendünger.
Pflanzung am Gartenteich
Die Echte Dattelpalme kann am Gartenteichrand eine eindrucksvolle tropische Atmosphäre schaffen – vorausgesetzt, der Standort ist warm und sonnig.
Wichtig:
- Die Palme darf nicht im Wasser stehen, da ihre Wurzeln keine Staunässe vertragen.
- Ein Platz am höhergelegenen, trockenen Uferbereich ist ideal.
- Im Kübel kann sie mit einem Abstand von etwa einem Meter zum Wasserrand platziert werden, um Feuchtigkeit zu nutzen, ohne dass die Wurzeln faulen.
- Da die Echte Dattelpalme kälteempfindlich ist, eignet sie sich am Teich nur in mobilen Pflanzgefäßen, die im Herbst ins Haus gebracht werden können.
Giftigkeit
Die Echte Dattelpalme gilt als ungiftig für Menschen und Haustiere. Ihre Früchte – die Datteln – sind sogar essbar und äußerst nahrhaft. Allerdings enthalten sie viel Zucker, weshalb sie für Haustiere wie Hunde oder Katzen nicht in größeren Mengen geeignet sind.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung der Phoenix dactylifera kann auf zwei Arten erfolgen:
Aussaat:
Dattelkerne keimen relativ leicht, wenn sie frisch und unbehandelt sind. Der Kern wird gereinigt, einige Tage in lauwarmem Wasser eingeweicht und anschließend in feuchtes, warmes Substrat gelegt. Bei Temperaturen von etwa 25–30 °C keimen die Samen innerhalb von 4 bis 8 Wochen.
Allerdings ist die Geschlechtsverteilung zufällig – nur etwa die Hälfte der Sämlinge sind weiblich, und Früchte tragen sie meist erst nach vielen Jahren.
Vegetative Vermehrung durch Schösslinge:
In den Herkunftsgebieten wird die Dattelpalme häufig über Seitentriebe (Kindel) vermehrt. Diese Schösslinge entstehen an der Stammbasis der Mutterpflanze und können abgetrennt und eingetopft werden. So erhält man genetisch identische, fruchttragende Pflanzen.
Krankheiten und Schädlinge
Unter mitteleuropäischen Bedingungen ist die Echte Dattelpalme relativ robust, doch einige Probleme können auftreten:
- Spinnmilben: Vor allem bei trockener Heizungsluft im Winterquartier. Regelmäßiges Besprühen der Blätter hilft.
- Schildläuse: Setzen sich gern an den Blattscheiden fest – rechtzeitig entfernen oder mit einem sanften biologischen Mittel behandeln.
- Wurzelfäule: Entsteht durch zu viel Wasser und schlechte Drainage.
- Nährstoffmangel: Zeigt sich durch gelbliche Blätter; lässt sich mit Palmendünger beheben.
In wärmeren Regionen (z. B. im Mittelmeerraum) wird Phoenix dactylifera zunehmend durch den Rote Palmrüssler (Rhynchophorus ferrugineus) bedroht – ein Schädling, der das Mark im Stamm zerstört. In Deutschland spielt er jedoch bislang kaum eine Rolle.
Alternative Bezeichnungen
- Echte Dattelpalme
- Dattelbaum
- Date Palm (englisch)
- Palmier dattier (französisch)
- Datilera (spanisch)
- Botanisch korrekt lautet der vollständige Name: Phoenix dactylifera L.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie alt kann eine Echte Dattelpalme werden?
In ihrer Heimat können Dattelpalmen über 100 Jahre alt werden. Kübelpflanzen in Mitteleuropa erreichen meist ein Alter von 30 bis 50 Jahren bei guter Pflege.
Kann man Datteln in Deutschland ernten?
Im Freien ist das wegen des Klimas kaum möglich. Selbst in Gewächshäusern oder Wintergärten fruchten Dattelpalmen nur unter sehr warmen, trockenen Bedingungen – und nur, wenn männliche und weibliche Pflanzen vorhanden sind.
Wie groß wird die Dattelpalme im Kübel?
Sie wächst langsam, erreicht aber in großen Kübeln durchaus 2 bis 4 Meter Höhe.
Wann und wie sollte man umtopfen?
Junge Pflanzen alle 2–3 Jahre, ältere Exemplare seltener. Verwende ein tiefes Gefäß und lockere, durchlässige Erde.
Kann die Dattelpalme draußen überwintern?
Nein, sie ist nicht frosthart. Kurzzeitige Temperaturen knapp über 0 °C werden toleriert, aber Frost führt schnell zu Schäden.
Fazit
Die Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera) ist eine der faszinierendsten und ältesten Nutzpflanzen der Welt. Sie vereint exotisches Aussehen, symbolische Bedeutung und praktische Nutzung in einer einzigen Art. Für Hobbygärtner in Mitteleuropa ist sie vor allem als attraktive Kübelpflanze interessant, die jeden Garten, Balkon oder Wintergarten mit einem Hauch von Wüstenflair bereichert.
Mit ausreichend Sonne, Wärme und etwas Geduld entwickelt sich Phoenix dactylifera zu einer imposanten Erscheinung, die durch ihre eleganten Wedel und ihre majestätische Form beeindruckt. Wer einen Hauch Orient in seinen Garten bringen möchte, findet in dieser Palme den idealen Begleiter – robust, anmutig und geschichtlich tief verwurzelt.