Lathyrus latifolius im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Breitblättrige Platterbse

Wissenswertes zu Lathyrus latifolius
Die Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius) ist eine charmante, mehrjährige Kletterpflanze, die mit ihrer eleganten Wuchsform und den intensiv gefärbten Blüten sowohl an Zäunen, Mauern als auch an Uferbereichen von Gartenteichen ein attraktives Bild abgibt.
Herkunft und botanische Einordnung
Die Lathyrus latifolius gehört zur Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler) und zur Gattung Lathyrus, die weltweit über 150 Arten umfasst. Ursprünglich stammt die Breitblättrige Platterbse aus den gemäßigten Zonen Europas, insbesondere dem Mittelmeerraum und Südosteuropa. Von dort aus hat sie sich in vielen Regionen eingebürgert, unter anderem in Nordamerika und Mitteleuropa.
Die Art wächst bevorzugt an Waldrändern, in Heckenlandschaften, an Bahndämmen und Böschungen, kommt aber auch in naturnahen Gärten hervorragend zur Geltung.
Beschreibung und Aussehen
Lathyrus latifolius ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die durch unterirdische Rhizome jährlich wieder austreibt. Die Triebe sind kletternd oder rankend und können eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Im Gegensatz zu der einjährigen Duftwicke (Lathyrus odoratus) besitzt die Breitblättrige Platterbse keinen ausgeprägten Duft, punktet jedoch mit einer robusten Natur und langer Blütezeit.
Die Laubblätter sind gefiedert, breit-lanzettlich und meist gräulich-grün gefärbt. Typisch sind die Ranken am Ende der Blätter, mit denen sich die Pflanze an Stützen oder anderen Pflanzen emporzieht. Die auffälligen Schmetterlingsblüten erscheinen in lockeren Trauben von Juni bis September und zeigen sich in verschiedenen Rosatönen, seltener auch in Weiß oder Hellviolett.
Nach der Blüte bildet die Pflanze längliche, flache Hülsenfrüchte mit Samen, die je nach Standortbedingungen auch zur Selbstvermehrung beitragen können.
Haltung und Pflege im Garten
Die Breitblättrige Platterbse gilt als pflegeleicht und eignet sich besonders für naturhafte, wenig formalisierte Gartenbereiche. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, eher trockenem bis mäßig feuchtem Boden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da die Wurzeln empfindlich auf dauerhaft nasse Bedingungen reagieren.
In Bezug auf den Nährstoffbedarf ist die Platterbse genügsam – eine jährliche Gabe von Kompost im Frühjahr reicht in der Regel aus. Durch ihren Rhizomwuchs kann sie sich mit der Zeit ausbreiten. In kleinen Beeten oder stark begrenzten Bereichen kann eine Wurzelsperre sinnvoll sein, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden.
Ein Rückschnitt im Herbst oder zeitigen Frühjahr fördert die Vitalität der Pflanze und sorgt für einen kräftigen Neuaustrieb. Rankhilfen wie Zäune, Obelisken oder benachbarte Sträucher helfen der Pflanze beim aufrechten Wuchs.
Pflanzung am Gartenteich
Lathyrus latifolius lässt sich hervorragend in Ufernähe von Gartenteichen integrieren. Sie passt gut in naturnahe Pflanzkonzepte und harmoniert mit anderen Wildstauden wie Mädesüß (Filipendula ulmaria) oder Blutweiderich (Lythrum salicaria). Wichtig ist, dass der Standort nicht zu nass ist – ideal ist der Übergangsbereich zwischen Feuchtzone und Normalboden.
Die Pflanze kann hier mit ihren Wurzeln das Erdreich stabilisieren, was besonders an leicht abfallenden Uferbereichen von Vorteil ist. Die farbintensiven Blüten setzen optische Highlights und ziehen Bienen, Hummeln sowie Schmetterlinge an – ein echter Gewinn für die Biodiversität am Teich.
Giftigkeit und Sicherheit
Die Breitblättrige Platterbse ist in allen Pflanzenteilen leicht giftig, insbesondere die Samen. Sie enthalten Lathyrogene – Stoffe, die bei hoher Aufnahme neurotoxisch wirken können. In der Regel besteht jedoch keine akute Gefahr für Menschen oder Tiere, solange keine größeren Mengen verschluckt werden.
Für Haushalte mit kleinen Kindern oder Haustieren empfiehlt sich dennoch Vorsicht – besonders im Hinblick auf die Samenstände, die in Hülsen heranreifen und leicht zu erreichen sind.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung von Lathyrus latifolius gelingt entweder durch Teilung der Wurzelstöcke im Frühjahr oder Herbst oder durch Aussaat der reifen Samen. Dabei ist zu beachten, dass die Samen vor der Aussaat leicht angeritzt oder in lauwarmem Wasser eingeweicht werden sollten, um die Keimung zu fördern.
Eine Vermehrung über Rhizomteilung bietet den Vorteil, dass die Nachkommen sortenrein bleiben. Bei der generativen Vermehrung (durch Samen) kann es zu leichten Variationen in der Blütenfarbe und -größe kommen.
Im Gartenfachhandel sind auch Sorten mit besonderen Farbvarianten erhältlich, etwa mit reinweißen oder besonders dunklen Blüten. Diese können gezielt zur Zucht eingesetzt werden, um bestimmte optische Effekte im Garten zu erzielen.
Krankheiten und Schädlinge
Lathyrus latifolius gilt als relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Bei ungünstigen Standortbedingungen, insbesondere bei Staunässe oder dichter Pflanzung, kann es jedoch zu Echter Mehltau oder Wurzelfäule kommen.
Gelegentlich treten auch Blattläuse oder Schnecken auf, vor allem bei jungen Trieben. Eine gesunde Pflanze steckt kleinere Schädlingsbefälle jedoch gut weg. Natürliche Gegenspieler wie Marienkäfer oder Vögel sorgen in ökologisch ausgewogenen Gärten meist für ein gutes Gleichgewicht.
Alternative Bezeichnungen
Die Breitblättrige Platterbse ist unter mehreren Namen bekannt. Hier einige der häufigsten Alternativen:
- Immergrüne Platterbse
- Breitblättrige Wicke
- Staudenwicke
- Lathyrus latifolius (wissenschaftlicher Name)
- Wilde Wicke (umgangssprachlich)
Diese Synonyme können bei der Suche nach Pflanzenporträts, Pflegetipps oder Bezugsquellen hilfreich sein.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Lathyrus latifolius winterhart?
Ja, die Pflanze ist in unseren Breiten vollständig winterhart und treibt im Frühjahr zuverlässig wieder aus.
Kann man Lathyrus latifolius im Topf halten?
Grundsätzlich ja, allerdings ist ein ausreichend großes Gefäß mit guter Drainage nötig, da sich die Pflanze über Rhizome ausbreitet. Regelmäßiges Umtopfen und Rückschnitt sind erforderlich.
Duftet die Breitblättrige Platterbse?
Nein, im Gegensatz zur Duftwicke hat Lathyrus latifolius keinen nennenswerten Duft.
Wie lange blüht die Platterbse?
Die Blütezeit erstreckt sich in der Regel von Juni bis September. Regelmäßiges Entfernen verwelkter Blüten kann die Blütezeit verlängern.
Ist die Pflanze für Bienen geeignet?
Ja, die auffälligen Blüten werden gerne von Bestäubern wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen besucht.
Fazit: Ein zuverlässiger Dauerblüher für naturnahe Gartenecken
Die Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius) ist eine ausgezeichnete Wahl für Gartenfreunde, die eine robuste, pflegeleichte und langblühende Kletterpflanze suchen. Besonders in Naturgärten, an Gartenteichen oder zur Begrünung von Zäunen und Rankhilfen entfaltet sie ihre volle Wirkung. Auch wenn sie nicht duftet, überzeugt sie durch ihre leuchtende Blütenpracht, ihre Widerstandskraft und ihre Bedeutung für bestäubende Insekten.
Mit der richtigen Pflege, etwas Platz zur Entfaltung und einem geeigneten Standort ist sie ein langlebiger, attraktiver Gartenbewohner, der über viele Jahre Freude bereitet.