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Scolopendra dehaani im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Vietnamesicher Riesentausendfüßler

Scolopendra dehaani im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Vietnamesicher Riesentausendfüßler)
Scolopendra dehaani (Vietnamesicher Riesentausendfüßler) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Павлик Лисицын, Scolopendra dehaani 265944016, CC BY 4.0

Wissenswertes zu Scolopendra dehaani (Vietnamesicher Riesentausendfüßler)

Scolopendra dehaani, auch bekannt als Vietnamesischer Riesentausendfüßler, ist eine beeindruckende und gleichzeitig faszinierende Art der Chilopoden, die sowohl bei Terraristikern als auch bei Naturforschern großes Interesse weckt. Diese Spezies gehört zur Familie der Scolopendridae und zur Gattung Scolopendra, die weltweit für ihre große Vielfalt und auffälligen Erscheinungen bekannt ist. Mit einer Kombination aus faszinierender Morphologie, anspruchsvoller Haltung und potenzieller Giftigkeit stellt Scolopendra dehaani eine spannende Herausforderung für erfahrene Terrarienhalter dar.

Herkunft und Verbreitungsgebiet

Scolopendra dehaani ist in Südostasien beheimatet, wobei der Schwerpunkt auf Vietnam, Thailand, Laos und Kambodscha liegt. Diese Gebiete zeichnen sich durch tropisches und subtropisches Klima aus, das warme Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und reichlich Regenfälle bietet. In der Natur bevorzugt der Vietnamesische Riesentausendfüßler feuchte Waldböden, unter Steinen, Falllaub, Baumstämmen oder in Erdlöchern. Die Art ist nachtaktiv und meidet während des Tages helles Licht, wodurch sie sich tagsüber meist verborgen hält.

Die geographische Verbreitung beeinflusst maßgeblich die Haltung im Terrarium. Die natürlichen Bedingungen von Scolopendra dehaani erfordern eine Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit, konstanten Temperaturen und geeigneten Versteckmöglichkeiten, um Stress und Krankheiten zu vermeiden. Da die Art in tropischen Regionen beheimatet ist, sollte man bei der Haltung stets auf eine möglichst naturnahe Nachbildung der Lebensbedingungen achten.

Gattung und Familie

Scolopendra dehaani gehört zur Familie Scolopendridae, einer der größten und bekanntesten Familien innerhalb der Klasse Chilopoda. Diese Familie zeichnet sich durch ihre große Vielfalt, die charakteristischen Segmentierungen und die Giftstacheln am ersten Beinpaar aus. Scolopendridae umfasst sowohl kleine Arten als auch große Vertreter wie Scolopendra dehaani, die beeindruckende Längen von bis zu 20 Zentimetern erreichen können.

Die Gattung Scolopendra ist weltweit verbreitet und bekannt für ihre räuberische Lebensweise. Mitglieder dieser Gattung sind aktive Jäger, die Insekten, kleine Wirbeltiere und andere wirbellose Tiere fressen. Sie besitzen eine starke Kiefermuskulatur sowie Toxine in ihren Giftklauen, die sie zur Jagd und zur Verteidigung einsetzen. Scolopendra dehaani gehört zu den größten Arten innerhalb dieser Gattung und ist für Terrarienliebhaber aufgrund ihrer Größe und auffälligen Färbung besonders interessant.

Beschreibung und Aussehen

Scolopendra dehaani ist eine der größten Arten innerhalb der Scolopendridae und kann bei ausgewachsenen Exemplaren Längen von 18 bis 20 Zentimetern erreichen. Der Körper ist langgestreckt, segmentiert und muskulös, was schnelle Bewegungen ermöglicht. Die Färbung variiert je nach Individuum und Herkunft, meist dominieren jedoch kräftige Orangetöne, braune oder rote Farbnuancen, die sich über die einzelnen Segmente ziehen. Die Beine sind lang und kräftig, mit einem deutlichen Unterschied in der Farbe zwischen Vorder- und Hinterbeinen, oft heller an den Enden.

Der Kopf ist relativ breit, mit zwei gut entwickelten Antennen, die zur Orientierung und Beuteaufspürung dienen. Die Giftklauen, die am ersten Beinpaar sitzen, sind markant und leicht gebogen, wodurch sie effektiv Toxine injizieren können. Diese Art besitzt keine Flügel und keine Augen, die für scharfes Sehen ausgelegt sind, sondern einfache Augenpunkte, die Licht und Schatten erkennen.

Ein weiteres auffälliges Merkmal ist die segmentierte Körperstruktur, die eine enorme Flexibilität ermöglicht. Diese Segmente tragen jeweils ein Beinpaar, wobei die Anzahl der Beine variieren kann, je nach Entwicklungsstadium. Die Bewegungen wirken fließend, aber gleichzeitig agil und gefährlich, insbesondere wenn der Tausendfüßler gestört oder bedroht wird.

Haltung im Terrarium

Die Haltung von Scolopendra dehaani erfordert einiges an Erfahrung und Verantwortungsbewusstsein. Aufgrund ihrer Größe, Beweglichkeit und Giftigkeit ist die Art nicht für Anfänger geeignet. Das Terrarium sollte folgende Bedingungen erfüllen:

  • Terrariumgröße: Für ein ausgewachsenes Tier empfiehlt sich ein Terrarium ab 80x40x40 Zentimetern. Es sollte ausreichend Bodenfläche bieten, da Scolopendra dehaani ein Bodenbewohner ist, der sich gerne versteckt und jagt.
  • Substrat: Ein tiefes Substrat aus Kokosfaser, Torf oder Erde eignet sich hervorragend, um Grabaktivitäten zu ermöglichen. Das Substrat sollte leicht feucht, aber nicht nass sein, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Temperatur: Die Temperaturen sollten tagsüber zwischen 24 und 28 Grad Celsius liegen, nachts dürfen sie auf 20 bis 22 Grad Celsius abfallen.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent ist optimal. Regelmäßiges Sprühen des Terrariums hilft, diese Bedingungen zu erhalten.
  • Verstecke: Hohle Baumstücke, Rindenstücke, Steine oder Tonhöhlen bieten Schutz und reduzieren Stress.
  • Fütterung: Scolopendra dehaani ist räuberisch und ernährt sich von Insekten wie Heuschrecken, Grillen, Larven oder kleineren Wirbeltieren wie Eidechsen. Futter sollte regelmäßig angeboten werden, wobei die Größe der Beute der Größe des Tausendfüßlers entsprechen sollte.
  • Pflegehinweise: Das Terrarium sollte regelmäßig gereinigt werden, um Schimmel, Futterreste und Ausscheidungen zu entfernen. Direkter Hautkontakt sollte vermieden werden, um Bisse zu verhindern.

Giftigkeit und Gefahren

Scolopendra dehaani besitzt ein starkes Gift, das über die Giftklauen injiziert wird. Ein Biss kann bei Menschen starke Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und manchmal Übelkeit auslösen. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. Das Gift dient vor allem zur Lähmung von Beutetieren und zur Verteidigung gegen Fressfeinde.

Beim Umgang mit diesen Tieren ist äußerste Vorsicht geboten. Direkter Kontakt sollte vermieden und stets mit Pinzetten oder Handschuhen gearbeitet werden. Die Giftwirkung ist für die meisten gesunden Erwachsenen nicht lebensbedrohlich, jedoch sollten Kinder, Schwangere oder Menschen mit Allergien Abstand halten.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Scolopendra dehaani ist anspruchsvoll und selten. Die Tiere sind ovovivipar, das heißt, die Weibchen legen Eier, die im Körper ausgebrütet werden, und bringen dann lebende Jungtiere zur Welt. Ein Weibchen kann mehrere Dutzend Nachkommen produzieren.

Die Zucht erfordert eine stabile Umgebung, ausreichende Verstecke und eine ausgewogene Ernährung. Die Jungtiere benötigen hohe Luftfeuchtigkeit und regelmäßige Fütterung kleinerer Beutetiere. Die Aufzucht ist besonders heikel, da Jungtiere empfindlich auf Temperaturschwankungen und Stress reagieren.

Mögliche Krankheiten

Wie alle Terrarientiere kann auch Scolopendra dehaani unter gesundheitlichen Problemen leiden. Häufige Probleme entstehen durch:

  • Falsche Luftfeuchtigkeit: Zu trockenes Substrat kann Austrocknung verursachen, zu feuchtes Substrat Schimmelbefall.
  • Falsche Temperatur: Temperaturen außerhalb des optimalen Bereichs führen zu Stress, Appetitlosigkeit und erhöhter Sterblichkeit.
  • Parasiten: In seltenen Fällen können Milben oder andere kleine Parasiten auftreten.
  • Futterprobleme: Mangelernährung oder ungeeignetes Futter kann zu Wachstumsstörungen und Schwäche führen.

Regelmäßige Beobachtung des Terrariumtieres, Anpassung der Terrarienbedingungen und hygienische Pflege sind entscheidend, um Krankheiten vorzubeugen.

Alternative Bezeichnungen

Scolopendra dehaani wird neben der Bezeichnung „Vietnamesischer Riesentausendfüßler“ gelegentlich auch als „Dehaan-Riesentausendfüßler“ oder einfach „Riesentausendfüßler Südostasiens“ bezeichnet. Wissenschaftlich wird die Art durch den binomischen Namen Scolopendra dehaani eindeutig identifiziert.

Häufig gestellte Fragen

Ist Scolopendra dehaani giftig für Menschen?

Ja, das Tier besitzt ein starkes Gift. Ein Biss verursacht Schmerzen und Rötungen, ist aber für gesunde Erwachsene in der Regel nicht lebensbedrohlich.

Wie lange lebt Scolopendra dehaani?

Unter optimalen Terrarienbedingungen kann die Art etwa 5 bis 10 Jahre leben.

Kann man mehrere Tiere zusammen halten?

Nein, Scolopendra dehaani ist territorial und kann Artgenossen angreifen, daher ist Einzelhaltung zu empfehlen.

Welche Futtertiere eignen sich am besten?

Heuschrecken, Grillen, Larven oder kleinere Wirbeltiere sind ideal. Die Beutegröße sollte zur Größe des Tausendfüßlers passen.

Wie kann man die Terrarienbedingungen optimieren?

Konstante Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, tiefes Substrat und ausreichend Verstecke sind entscheidend. Regelmäßige Reinigung beugt Krankheiten vor.

Fazit

Scolopendra dehaani, der Vietnamesische Riesentausendfüßler, ist eine faszinierende und beeindruckende Terrarientierart, die aufgrund ihrer Größe, Aggressivität und Giftigkeit nur für erfahrene Halter geeignet ist. Die Haltung erfordert sorgfältige Planung, naturnahe Nachbildung des Lebensraums, angemessene Fütterung und strenge Sicherheitsmaßnahmen. Wer die Herausforderungen meistert, wird mit einem aktiven, räuberischen und beeindruckenden Tier belohnt, das die Komplexität und Schönheit der tropischen Fauna Südostasiens in das heimische Terrarium bringt.

Von der Herkunft über Gattung und Familie bis hin zu Aussehen, Haltung, Giftigkeit, Zucht und häufig gestellten Fragen bietet diese Art einen umfassenden Einblick in die faszinierende Welt der Riesentausendfüßer. Scolopendra dehaani ist mehr als nur ein Terrarientier – sie ist ein lebendiges Beispiel für die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Natur. Wer diese Art hält, sollte sich bewusst sein, dass Verantwortung, Wissen und Vorsicht unerlässlich sind, um das Wohl des Tieres und die eigene Sicherheit zu gewährleisten.

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