Sipyloidea sipylus im Terrarium halten
Einrichtungsbeispiele für die Rosa Stabschrecke

Wissenswertes zu Sipyloidea sipylus
Die Rosa Stabschrecke (Sipyloidea sipylus) gehört zur Familie der Phasmatidae, die für ihre exzellente Tarnung bekannt ist. Sie ist eine der beliebtesten Arten in der Terraristik, sowohl wegen ihrer auffälligen Färbung als auch ihrer unkomplizierten Haltung.
Herkunft und Lebensraum
Die Rosa Stabschrecke stammt ursprünglich aus Südostasien, insbesondere aus Regionen wie Malaysia und Indonesien. Sie besiedelt dort feuchtwarme, pflanzenreiche Lebensräume mit dichtem Unterwuchs und zahlreichen Klettermöglichkeiten. Für die Haltung im Terrarium sollte ein entsprechend warmes und gut belüftetes Klima mit einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60–80 % geschaffen werden. Vertikale Strukturen wie Zweige, Äste und Pflanzen sind wichtig, damit sich die Tiere natürlich verhalten und erfolgreich häuten können.
Aussehen
Sipyloidea sipylus erreicht eine Körperlänge von etwa 8 bis 10 cm. Ihr Körper ist schlank, langgestreckt und erinnert an einen Zweig. Die Färbung variiert je nach Individuum und Haltungsbedingungen zwischen grünlich, gelblich und bräunlich. Die gelegentlich im Terrarium beobachtete rosa oder rötliche Tönung ist keine konstante Eigenschaft, sondern tritt nur bei bestimmten Lichtverhältnissen oder während bestimmter Entwicklungsstadien auf. Diese Farbvariabilität trägt zur Tarnung bei, indem sie den Tieren hilft, sich an die Farbe ihrer Umgebung anzupassen.
Verhalten und Ernährung
Rosa Stabschrecken sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber verharren sie regungslos in Asthaltung und verlassen sich auf ihre Tarnung. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus weichen Laubpflanzen wie Brombeer-, Himbeer- und Efeublättern. Auch Rosen- oder Haselnussblätter werden akzeptiert. Im Terrarium sollte regelmäßig frisches Futter angeboten und vertrocknetes oder verschimmeltes Pflanzenmaterial zeitnah entfernt werden.
Fortpflanzung
Die Art vermehrt sich in der Regel parthenogenetisch, das heißt, Weibchen legen unbefruchtete Eier, aus denen voll entwicklungsfähige Nachkommen schlüpfen. Die Eier werden einfach zu Boden fallen gelassen und sollten dort auf leicht feuchtem Substrat verbleiben. Nach mehreren Wochen bis Monaten – je nach Temperatur – schlüpfen die Nymphen, die sich über mehrere Häutungen hinweg zu adulten Tieren entwickeln. Bei geeigneten Bedingungen ist ganzjährige Fortpflanzung möglich.
Nutzen
Sipyloidea sipylus ist aufgrund ihrer ruhigen Art und einfachen Haltung besonders bei Einsteigerinnen und Einsteigern beliebt. Auch in Schulen und Bildungseinrichtungen wird sie gern zu Anschauungszwecken eingesetzt, da sie typische Merkmale der Stabheuschrecken wie Tarnung und Fortbewegung anschaulich demonstriert. Ihre parthenogenetische Vermehrung erleichtert die Nachzucht im Terrarium erheblich.
Natürliche Feinde
In freier Wildbahn zählen vor allem Vögel, Reptilien und kleine Säugetiere zu den natürlichen Feinden. Ihre wichtigste Verteidigungsstrategie ist das bewegungslose Verharren in Aststellung. Bei Störungen lassen sie sich manchmal fallen oder verfallen in eine Schreckstarre. In Terrarienhaltung dürfen sie keinesfalls mit Fressfeinden oder räuberischen Arten vergesellschaftet werden.
Schutzstatus
Die Rosa Stabschrecke gilt nicht als gefährdet und unterliegt keinen Schutzbestimmungen. Sie darf in Deutschland legal gehalten und gezüchtet werden. Dennoch ist auf eine artgerechte Pflege zu achten: Dazu zählen ausreichende Luftfeuchtigkeit, geeignete Temperaturen (zwischen 22 und 28 °C) sowie eine hygienische Umgebung.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Im Deutschen wird Sipyloidea sipylus häufig als Rosa Stabschrecke bezeichnet. Der Name verweist nicht auf eine konstante Färbung, sondern auf gelegentlich auftretende Farbtöne einzelner Individuen. Weitere gebräuchliche Bezeichnungen sind Tropische Stabschrecke oder einfach Stabheuschrecke.