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Paleosuchus palpebrosus im Aquarium

Einrichtungsbeispiele mit Brauen Glattstirnkaiman

Paleosuchus palpebrosus im Aquarium (Einrichtungsbeispiele mit Brauen Glattstirnkaiman)

Wissenswertes zu Paleosuchus palpebrosus

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Paleosuchus palpebrosus
  • Deutscher Name: Brauen-Glattstirnkaiman
  • Alternative Namen: Zwergkaiman, Glattstirn-Zwergkaiman, Cuvier-Zwergkaiman
  • Gattung: Paleosuchus
  • Familie: Alligatoridae (Alligatoren und Kaimane)
  • Ordnung: Crocodylia (Krokodile)

Herkunft und Verbreitung

Der Paleosuchus palpebrosus stammt aus den tropischen Regenwäldern Südamerikas. Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Länder wie Brasilien, Bolivien, Peru, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Französisch-Guayana und Guyana. Besonders häufig ist er in der Nähe von Flüssen, Bächen, Überschwemmungsgebieten und sumpfigen Regenwaldregionen anzutreffen. Diese Art bevorzugt klares, kühleres Wasser mit dichter Ufervegetation und einer Vielzahl an Versteckmöglichkeiten.

Beschreibung und Aussehen

Der Brauen-Glattstirnkaiman ist einer der kleineren Vertreter der Krokodile. Ausgewachsene Tiere erreichen in der Regel eine Länge von 1,2 bis 1,6 Metern, selten bis maximal 1,8 Meter, wobei die Weibchen meist kleiner bleiben.

Seinen Namen verdankt er den markanten, scharf konturierten Knochenwülsten über den Augen, die wie Augenbrauen wirken. Diese Besonderheit macht ihn leicht von anderen Kaimanarten unterscheidbar.

Farbgebung:

  • Oberseite: Dunkelbraun bis schwarz
  • Unterseite: Heller, meist beige bis gelblich
  • Juvenile Tiere: Mit auffälliger Zeichnung – gelblich mit schwarzen Bändern
  • Erwachsene Tiere: Zeichnung verblasst mit zunehmendem Alter

Der Körperbau ist kompakt und robust. Die Panzerung ist stark entwickelt, vor allem auf dem Rücken und dem Schwanz, was ihm ein "gepanzerteres" Erscheinungsbild als anderen Kaimanarten verleiht. Besonders auffällig sind die verhärteten Schuppenplatten (Osteoderme) auf Rücken und Schwanz.

Haltung im Terrarium

Terrariengröße

Die artgerechte Haltung von Paleosuchus palpebrosus erfordert ein sehr großes und spezialisiertes Terrarium oder noch besser ein Indoor-Gehege mit Wasser-Land-Bereich. Für ein einzelnes adultes Tier sollte das Becken mindestens 5 m x 3 m Grundfläche und eine Wassertiefe von mindestens 50–60 cm bieten.

Ein idealer Lebensraum beinhaltet:

  • Ein großes Wasserbecken mit Filteranlage
  • Eine geräumige, trockene Liegefläche mit Wärmelampe
  • Versteckmöglichkeiten (z. B. mit Wurzeln, Pflanzen, Felsen)
  • Hohe Luftfeuchtigkeit (mind. 70–90 %)
  • Temperaturbereiche zwischen 26–30 °C am Tag, nachts leicht abfallend

Beleuchtung und Klima

  • UVB-Licht ist essenziell für den Knochenstoffwechsel
  • Wärmelampen und Heizmatten sollten punktuell bis zu 35–38 °C erreichen
  • Nachtabsenkung auf ca. 22–25 °C
  • Luftfeuchtigkeit regelmäßig durch Sprühen oder Vernebler erhöhen

Ernährung

Paleosuchus palpebrosus ist ein Fleischfresser. In Gefangenschaft sollte die Fütterung abwechslungsreich sein:

  • Futtertiere: Mäuse, Ratten, Küken
  • Fisch, Insekten, Krebstiere
  • Ab und zu: Eierspeise, hochwertiges Krokodilspezialfutter

Junge Tiere benötigen täglich oder alle zwei Tage Nahrung, adulte Tiere reichen 1–2 Fütterungen pro Woche.

Giftigkeit

Paleosuchus palpebrosus ist nicht giftig. Wie alle Krokodile besitzt er jedoch ein starkes Gebiss und sollte nicht als Haustier im klassischen Sinne betrachtet werden. Der Umgang erfordert Sachkenntnis, Erfahrung und Respekt vor einem wehrhaften Tier.

Vermehrung und Zucht

Fortpflanzung

In freier Wildbahn ist die Fortpflanzung saisonal. Das Weibchen baut ein Nest aus Pflanzenteilen, in das es etwa 10–25 Eier legt. Nach einer Brutzeit von 90–110 Tagen schlüpfen die Jungtiere. Die Elterntiere zeigen Brutpflegeverhalten, was unter Reptilien eher selten ist.

Zucht im Terrarium

Die Nachzucht in Gefangenschaft ist äußerst schwierig und selten. Hauptgründe:

  • Anforderungen an Platz und Klima
  • Schwierige Paarungsverhältnisse
  • Hoher Stressfaktor bei adulten Tieren in menschlicher Obhut

Daher ist Paleosuchus palpebrosus kein Einsteigertier für Zuchtversuche.

Mögliche Krankheiten

Wie bei allen Reptilien können auch bei Glattstirnkaimanen verschiedene Krankheiten auftreten, vor allem bei Haltungsfehlern:

  • Metabolische Knochenerkrankung (MBD): durch UVB-Mangel oder falsche Ernährung
  • Parasitenbefall: insbesondere bei Wildfängen
  • Hautinfektionen: durch schlechte Wasserqualität
  • Pilzinfektionen: bei zu hoher Luftfeuchtigkeit ohne ausreichende Belüftung
  • Stressbedingte Appetitlosigkeit: häufig bei zu kleiner Unterbringung

Regelmäßige tierärztliche Kontrolle durch einen auf Reptilien spezialisierten Tierarzt ist Pflicht.

FAQs – Häufig gestellte Fragen

Ist der Glattstirnkaiman gefährlich?

Ja, wie jedes Krokodil kann auch Paleosuchus bei falscher Handhabung gefährlich werden. Besonders im Erwachsenenalter ist das Tier nicht mehr handzahm.

Ist die Haltung in Deutschland erlaubt?

Ja, aber es gelten Auflagen. In den meisten Bundesländern muss der Halter einen Sachkundenachweis vorlegen. Oft ist eine Genehmigung nach dem Tierschutzgesetz erforderlich.

Wie alt wird ein Paleosuchus palpebrosus?

In Gefangenschaft können die Tiere bis zu 40 Jahre alt werden, bei optimaler Pflege sogar noch länger.

Ist der Kaiman für Anfänger geeignet?

Ganz klar: Nein. Die Haltung erfordert umfangreiche Kenntnisse, Platz, technische Ausstattung und Erfahrung im Umgang mit Reptilien.

Wie unterscheidet man Männchen und Weibchen?

Nur durch eine Kloakenuntersuchung – äußerlich sind die Geschlechter kaum zu unterscheiden.

Fazit

Paleosuchus palpebrosus, der Brauen-Glattstirnkaiman, ist ein faszinierendes, urtümlich wirkendes Reptil mit besonderen Merkmalen und einem außergewöhnlichen Verhalten. Seine robuste Erscheinung, das kompakte Wachstum und sein auffälliges Aussehen machen ihn für Spezialisten in der Terraristik zu einem begehrten Pflegling.

Doch trotz seiner geringen Größe im Vergleich zu anderen Krokodilen ist der Glattstirnkaiman kein Tier für Anfänger. Seine Haltung stellt hohe Anforderungen an Platz, Technik, Wissen und Verantwortungsbewusstsein. Wer sich dennoch für dieses Tier entscheidet, sollte sich intensiv vorbereiten, geeignete Haltungsbedingungen schaffen und die gesetzlichen Bestimmungen genau kennen.

In der richtigen Umgebung und mit respektvollem Umgang kann Paleosuchus palpebrosus ein beeindruckendes Schautier sein – aber kein „Haustier“ im klassischen Sinne.

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Letzte Änderung am 09.05.2025