Blog: Warum wir uns im Herbst so müde fühlen (7318)
Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, klagen viele Menschen über Müdigkeit und Antriebslosikgeit. Dieses Phänomen ist weit verbreitet und hat verschiedene Ursachen, die sowohl in biologischen Rhythmen als auch in psychologischen Faktoren liegen. Der Herbst markiert eine Übergangszeit, in der sich der menschliche Organismus auf neue Bedingungen einstellen muss.
Der Einfluss von Licht und Hormonen
Eine der Hauptursachen für die Herbstmüdigkeit ist die abnehmende Tageslänge. Weniger Sonnenlicht bedeutet, dass der Körper weniger Vitamin D bildet und die innere Uhr aus dem Gleichgewicht geraten kann. Zudem verändert sich die Produktion wichtiger Hormone: Während das Schlafhormon Melatonin verstärkt ausgeschüttet wird, sinkt die Ausschüttung von Serotonin, das für gute Stimmung und Antrieb verantwortlich ist. Dieser hormonelle Wechsel führt dazu, dass viele Menschen im Herbst schneller ermüden und sich antriebsloser fühlen.
Temperatur, Kreislauf und Erkältungen
Auch die sinkenden Temperaturen spielen eine Rolle. Der Organismus muss mehr Energie aufwenden, um die Körpertemperatur zu halten. Das kann den Kreislauf belasten und zusätzlich zu Abgeschlagenheit führen. Gleichzeitig sind die Temperaturunterschiede zwischen kühlen Morgenstunden und mildem Tagesverlauf typisch für den Herbst. Diese Schwankungen können das Herz-Kreislauf-System fordern und so das Gefühl von Erschöpfung verstärken.
Hinzu kommt, dass in dieser Jahreszeit vermehrt Erkältungskrankheiten auftreten. Eine Infektion oder ein auch nur leicht angeschlagener Gesundheitszustand können das Müdigkeitsempfinden zusätzlich verstärken.
Psychologische Faktoren
Neben den körperlichen Einflüssen wirken sich auch psychologische Aspekte aus. Mit dem Ende des Sommers endet für viele die Phase längerer Abende im Freien, von Sonne und Wärme. Das kann unbewusst auf die Stimmung drücken. Einige Menschen entwickeln sogar Anzeichen einer saisonalen Depression, die mit starker Müdigkeit verbunden ist. Die Umstellung auf eine dunklere Jahreszeit bringt zudem das Bedürfnis nach Rückzug und mehr Ruhe mit sich.
Wege aus der Herbstmüdigkeit
Wer im Herbst besonders müde ist, kann mit einfachen Maßnahmen gegensteuern. Spaziergänge an der frischen Luft, selbst an grauen Tagen, helfen dem Körper, Tageslicht zu tanken und die innere Uhr zu stabilisieren. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und ausreichend Flüssigkeit unterstützt die Energiebereitstellung. Auch Bewegung, insbesondere Ausdauersportarten, kann die Ausschüttung von Glückshormonen fördern.
Nicht zuletzt ist es sinnvoll, dem erhöhten Schlafbedürfnis nachzugeben und die Veränderung mit einer positiven Grundeinstellung zu betrachten: Der Herbst bringt nicht nur Dunkelheit und Kälte, sondern auch Gemütlichkeit, Ruhe und die Zeit sich wieder einmal in ein gutes Buch zu vertiefen, einen Filmabend zu genießen oder einen Kuchen zu backen ohne die Wärme des Backofens als unangenehm zu empfinden. Wer in den sozialen Medien nach Begriffen wir „#Herbstliebe“ sucht, wird viel Inspiration dazu finden!
Müdigkeit begleitet die Veränderung – nicht nur im Herbst!
Die Müdigkeit im Herbst ist Ausdruck der Anpassung des Körpers an veränderte Umweltbedingungen. Lichtmangel, Hormonschwankungen, Temperaturunterschiede, Erkältungen und psychologische Faktoren wirken zusammen und machen uns schläfriger.
Ähnliche Phänomene kennt man auch im Frühjahr, wenn sich der Organismus erneut auf neue Temperaturen und Lichtverhältnisse einstellen muss. Offenbar sind es gerade die Übergangszeiten, die uns ermüden – weil Veränderung anstrengend ist, aber auch Gelegenheit bietet, den eigenen Rhythmus bewusster wahrzunehmen.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de





