Spiraea japonica im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Krauser Spierstrauch

Wissenswertes zu Spiraea japonica (Krauser Spierstrauch)
Der Krause Spierstrauch, botanisch Spiraea japonica, gehört zu den beliebtesten Ziergehölzen in mitteleuropäischen Gärten. Das hat gute Gründe: Er ist pflegeleicht, robust, vielseitig einsetzbar und begeistert über viele Wochen hinweg mit einer üppigen Blütenpracht. Ob als niedrige Hecke, Solitärpflanze, Beeteinfassung oder in der Nähe eines Gartenteichs – dieser kompakte Zierstrauch macht fast überall eine gute Figur.
Herkunft und natürliche Verbreitung
Spiraea japonica stammt ursprünglich aus Ostasien. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich vor allem über Japan, China und Korea. Dort wächst sie bevorzugt an sonnigen bis halbschattigen Standorten, häufig an Waldrändern, auf Berghängen oder in lichten Gehölzgesellschaften.
Durch ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Klimazonen wurde sie bereits im 19. Jahrhundert nach Europa eingeführt. Seitdem ist sie ein fester Bestandteil der europäischen Gartenkultur. Besonders in gemäßigten Klimazonen, wie sie in Mitteleuropa vorherrschen, fühlt sich der Krause Spierstrauch ausgesprochen wohl.
Gattung und Familie
Botanische Einordnung
- Gattung: Spiraea
- Familie: Rosaceae (Rosengewächse)
- Ordnung: Rosales
Die Familie der Rosengewächse umfasst eine Vielzahl bekannter Pflanzen, darunter Rosen, Apfelbäume, Erdbeeren und viele weitere Zier- und Nutzpflanzen. Typisch für diese Familie sind meist fünfzählige Blüten und eine hohe ökologische Bedeutung für Insekten.
Die Gattung Spiraea selbst umfasst etwa 80 bis 100 Arten, die überwiegend in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel verbreitet sind. Spiraea japonica gehört dabei zu den sommerblühenden Arten, was sie von frühjahrsblühenden Spiersträuchern deutlich unterscheidet.
Beschreibung der Pflanze
Spiraea japonica ist ein sommergrüner, kompakt wachsender Zierstrauch. Sie zeichnet sich durch ihre dichte Verzweigung, ihre feinen Blätter und die auffälligen Blütendolden aus, die je nach Sorte in verschiedenen Rosa-, Pink- oder Rottönen erscheinen.
Der Krause Spierstrauch wächst langsam bis mäßig schnell und erreicht im ausgewachsenen Zustand eine Höhe von etwa 50 bis 120 Zentimetern. Die Breite ist meist ähnlich groß wie die Höhe, wodurch ein harmonischer, buschiger Wuchs entsteht.
Ein großer Vorteil dieser Art ist ihre hohe Schnittverträglichkeit. Dadurch lässt sie sich problemlos in Form halten oder regelmäßig verjüngen, ohne an Blühfreude einzubüßen.
Aussehen im Detail
Blätter
Die Blätter von Spiraea japonica sind klein bis mittelgroß, lanzettlich bis eiförmig und meist leicht gezähnt. Sie stehen wechselständig an den Trieben und besitzen eine frische, lebendige Ausstrahlung.
Je nach Sorte variiert die Blattfarbe:
- frischgrün
- gelblich-grün
- rötlich bis bronzefarben im Austrieb
- teilweise intensive Herbstfärbung in Gelb, Orange oder Rot
Diese Farbvielfalt macht den Krausen Spierstrauch auch außerhalb der Blütezeit attraktiv.
Blüten
Die Blütezeit erstreckt sich in der Regel von Juni bis August, teilweise sogar bis in den September hinein. Die zahlreichen kleinen Einzelblüten sitzen dicht gedrängt in flachen Schirm- oder Doldenrispen an den Enden der diesjährigen Triebe.
Die Blütenfarben reichen von zartrosa über kräftiges Pink bis hin zu dunklem Karminrot. Die Blüten sind reich an Nektar und Pollen und stellen eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten dar.
Triebe und Wuchsform
Die Triebe sind dünn, aufrecht bis leicht überhängend und im jungen Zustand meist rötlich gefärbt. Mit zunehmendem Alter verholzen sie und nehmen eine graubraune Farbe an. Der Wuchs ist dichtbuschig, was den Krausen Spierstrauch ideal für flächige Pflanzungen macht.
Standort und Haltungshinweise
Lichtbedarf
Spiraea japonica bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Je sonniger der Platz, desto reicher fällt in der Regel die Blüte aus. Halbschatten wird gut toleriert, allerdings kann die Blütenfülle dort etwas geringer sein.
Vollschatten ist eher ungeeignet, da die Pflanze dort zu sparrigem Wuchs und schwacher Blüte neigt.
Bodenansprüche
Der Krause Spierstrauch ist in Bezug auf den Boden erfreulich anspruchslos. Optimal sind:
- humose, lockere Böden
- mäßig feucht, gut durchlässig
- schwach sauer bis neutral
Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Kurzzeitige Trockenheit wird hingegen gut vertragen, vor allem bei eingewachsenen Pflanzen.
Wasserbedarf
Nach der Pflanzung benötigt Spiraea japonica regelmäßige Wassergaben, bis sie gut angewachsen ist. Später reicht es meist aus, nur in längeren Trockenperioden zusätzlich zu gießen.
In der Nähe eines Gartenteichs oder in leicht feuchten Böden zeigt sie oft ein besonders vitales Wachstum.
Düngung
Eine Düngung im Frühjahr mit Kompost oder einem organischen Langzeitdünger reicht in der Regel völlig aus. Zu starke Düngung führt zwar zu üppigem Blattwachstum, kann aber die Blütenbildung reduzieren.
Pflanzung im Garten
Allgemeine Pflanzzeit
Die beste Pflanzzeit für Spiraea japonica ist:
- Frühjahr (März bis Mai)
- Herbst (September bis Oktober)
Containerpflanzen können grundsätzlich das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden frostfrei ist.
Pflanzabstand
Je nach Sorte und gewünschter Wirkung sollte ein Pflanzabstand von etwa 40 bis 80 Zentimetern eingehalten werden. Für Heckenpflanzungen darf es etwas enger sein, für Solitärpflanzen entsprechend großzügiger.
Pflanzung am Gartenteich
Der Krause Spierstrauch eignet sich hervorragend für die Pflanzung in der Nähe eines Gartenteichs, solange er nicht direkt im dauerfeuchten Uferbereich steht. Ideal ist der sogenannte Übergangsbereich zwischen Teich und Garten.
Vorteile am Teichrand
- leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit
- meist nährstoffreicher Boden
- attraktiver Kontrast zu Wasserflächen
- ökologischer Mehrwert für Insekten
Wichtig ist, dass die Wurzeln nicht dauerhaft im Wasser stehen. Ein Abstand von etwa 50 bis 100 Zentimetern zur Teichkante ist meist optimal.
Schnitt und Pflege
Rückschnitt
Da Spiraea japonica am einjährigen Holz blüht, ist ein kräftiger Rückschnitt im zeitigen Frühjahr sogar förderlich für die Blütenbildung.
Empfohlene Schnittmaßnahmen:
- starker Rückschnitt auf 10–20 cm im Frühjahr
- alternativ: Auslichtung alter Triebe alle 2–3 Jahre
- Formschnitt nach Bedarf im Sommer
Ein regelmäßiger Schnitt hält die Pflanze kompakt, vital und blühfreudig.
Winterhärte
Der Krause Spierstrauch ist sehr winterhart und verträgt Temperaturen bis weit unter -20 °C. In rauen Lagen kann eine leichte Mulchschicht den Wurzelbereich zusätzlich schützen, ist aber meist nicht zwingend notwendig.
Giftigkeit
Spiraea japonica gilt als nicht giftig für Menschen. Auch für Haustiere wie Hunde und Katzen sind keine giftigen Inhaltsstoffe bekannt. Damit eignet sich der Krause Spierstrauch hervorragend für Familiengärten, Spielbereiche und naturnahe Anlagen.
Trotzdem gilt wie bei allen Pflanzen: Größere Mengen sollten nicht verzehrt werden, da es bei empfindlichen Personen zu Magenreizungen kommen kann.
Vermehrung und Zucht
Vermehrung durch Stecklinge
Die einfachste und zuverlässigste Methode zur Vermehrung ist die Stecklingsvermehrung.
Vorgehensweise:
- im Sommer halbverholzte Triebe schneiden
- etwa 10–15 cm lange Stecklinge vorbereiten
- untere Blätter entfernen
- in nährstoffarmes Substrat stecken
- gleichmäßig feucht halten
Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln, und die jungen Pflanzen können später umgesetzt werden.
Vermehrung durch Teilung
Ältere, kräftige Pflanzen können im Frühjahr oder Herbst geteilt werden. Diese Methode eignet sich vor allem zur Verjüngung stark verholzter Exemplare.
Züchtung und Sortenvielfalt
Durch gezielte Züchtung sind zahlreiche Sorten entstanden, die sich in Wuchshöhe, Blütenfarbe und Blattfärbung unterscheiden. Besonders beliebt sind kompakte Zwergformen sowie Sorten mit auffälligem Laub.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Spiraea japonica gilt als sehr robust und wenig anfällig. Dennoch können gelegentlich Probleme auftreten.
Häufige Krankheiten
- Mehltau bei zu trockenem Standort
- Blattfleckenkrankheiten bei anhaltender Nässe
- Wurzelfäule bei Staunässe
- Schädlinge
- Blattläuse im Frühjahr
- gelegentlich Spinnmilben bei großer Hitze
In den meisten Fällen reicht es aus, die Standortbedingungen zu optimieren. Chemische Maßnahmen sind nur selten notwendig.
Alternative Bezeichnungen
Der Krause Spierstrauch ist unter verschiedenen Namen bekannt:
- Japanischer Spierstrauch
- Sommer-Spierstrauch
- Japanische Spiere
- Sommerspiere
Alle diese Bezeichnungen beziehen sich auf Spiraea japonica oder ihre Zuchtformen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Spiraea japonica bienenfreundlich?
Ja, die zahlreichen Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber.
Wie oft muss der Krause Spierstrauch geschnitten werden?
Ein kräftiger Rückschnitt einmal im Jahr im Frühjahr reicht meist völlig aus.
Eignet sich Spiraea japonica für Kübel?
Ja, besonders niedrig wachsende Sorten lassen sich gut in großen Kübeln kultivieren.
Kann man Spiraea japonica als Hecke pflanzen?
Ja, sie eignet sich hervorragend für niedrige, blühende Hecken.
Ist der Krause Spierstrauch wintergrün?
Nein, Spiraea japonica ist sommergrün und wirft im Herbst ihre Blätter ab.
Fazit
Spiraea japonica ist ein echtes Multitalent im Garten. Der Krause Spierstrauch überzeugt durch seine lange Blütezeit, seine hohe Pflegeleichtigkeit und seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Ob im Beet, als niedrige Hecke, im Kübel oder am Gartenteich – diese robuste Zierpflanze passt sich fast jeder Gartensituation an.
Dank ihrer Winterhärte, Schnittverträglichkeit und Ungiftigkeit ist sie sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Gärtner eine ausgezeichnete Wahl. Wer eine zuverlässige, dekorative und ökologisch wertvolle Pflanze sucht, wird mit Spiraea japonica über viele Jahre hinweg Freude haben.