Epilobium parviflorum im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Kleinblütiges Weidenröschen

Wissenswertes zu Epilobium parviflorum
Das Epilobium parviflorum, besser bekannt als Kleinblütiges Weidenröschen, ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die nicht nur durch ihre zarte Erscheinung überzeugt, sondern auch durch ihre ökologische Bedeutung und vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Garten, besonders in der Nähe von Teichen oder feuchten Standorten.
Herkunft und Verbreitung
Das Kleinblütige Weidenröschen ist in Europa, Nordafrika und Westasien beheimatet. Es wächst bevorzugt in feuchten Wiesen, an Bachläufen, Gräben, Waldrändern und Flussufern. In Mitteleuropa ist es weit verbreitet und gehört zur typischen Flora feuchter Standorte. Die Pflanze hat sich aber auch in anderen Teilen der Welt, etwa in Nordamerika, eingebürgert.
Botanische Einordnung
- Botanischer Name: Epilobium parviflorum
- Deutscher Name: Kleinblütiges Weidenröschen
- Familie: Onagraceae (Nachtkerzengewächse)
- Gattung: Epilobium (Weidenröschen)
- Ordnung: Myrtales
Die Gattung Epilobium umfasst weltweit über 200 Arten. Viele davon sind als Pionierpflanzen bekannt, die gestörte Böden schnell besiedeln können.
Beschreibung und Aussehen
Das Kleinblütige Weidenröschen ist eine zierliche, aufrecht wachsende Staude, die eine Wuchshöhe von etwa 30 bis 80 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist kantig und oft rötlich überlaufen. Die Blätter sind lanzettlich, gegenständig oder wechselständig angeordnet und fein gesägt.
Die namensgebenden kleinen, zartrosafarbenen bis violetten Blüten erscheinen von Juni bis September. Sie sind vierzählig und stehen in lockeren Blütenständen. Die Blüten sind zwar unscheinbarer als die mancher anderer Weidenröschenarten, dafür aber zahlreich und bei Insekten sehr beliebt.
Nach der Blüte entwickeln sich lange, schmale Kapselfrüchte, die unzählige Samen enthalten. Diese sind mit feinen Haaren versehen und werden vom Wind verbreitet.
Haltung und Pflege im Garten
Das Kleinblütige Weidenröschen ist äußerst pflegeleicht und eignet sich besonders gut für naturnahe Gärten, Wildblumenwiesen oder den Rand von Gartenteichen. Es bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und kommt am besten auf feuchten, nährstoffreichen Böden zur Geltung.
Standort:
- Sonnig bis halbschattig
- Feuchter bis nasser Boden, gerne lehmig oder humos
- Ideal an Gewässerrändern oder in Regenwassermulden
Boden:
- Frisch bis nass
- Nährstoffreich
- Neutral bis leicht sauer
Pflegehinweise:
- In der Regel winterhart und mehrjährig
- Kein Rückschnitt nötig, kann aber nach der Blüte eingekürzt werden
- Verträgt gelegentliches Überschwemmen
Pflanzung am Gartenteich
Das Kleinblütige Weidenröschen ist prädestiniert für die Bepflanzung von Teichrändern. Es gedeiht hervorragend in der Sumpfzone, also dem Übergang zwischen Wasser und festem Boden. Die Pflanze stabilisiert mit ihren Wurzeln den Uferbereich und bietet zugleich Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insekten, darunter Bienen, Schmetterlinge und Libellen.
Pflanze das Weidenröschen etwa 20–30 cm vom Wasserrand entfernt oder sogar in flachen Wasserzonen bis zu einer Tiefe von etwa 5 cm. Kombiniere es mit anderen Teichrandpflanzen wie Mädesüß, Sumpf-Schwertlilie oder Blutweiderich für ein harmonisches Bild.
Giftigkeit
Epilobium parviflorum ist nicht giftig. Die Pflanze ist sogar essbar, auch wenn sie in der Küche eher selten verwendet wird. In der Naturheilkunde werden die Blätter und Blüten jedoch traditionell genutzt, etwa als Tee zur Unterstützung der Prostatafunktion und der Blasenfunktion.
Für Haustiere wie Hunde oder Katzen besteht keine Gefahr – auch Kinder können unbesorgt in der Nähe dieser Pflanze spielen.
Vermehrung und Zucht
Das Kleinblütige Weidenröschen vermehrt sich sowohl über Samen als auch über Ausläufer.
Aussaat:
- Kaltkeimer: Aussaat im Herbst oder Stratifikation im Kühlschrank
- Saatgut dünn ausstreuen, nicht mit Erde bedecken (Lichtkeimer)
- Keimung bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C nach etwa 2–3 Wochen
Teilung:
- Im Frühjahr oder Herbst kann der Wurzelballen geteilt werden
- Besonders empfehlenswert bei älteren Pflanzen zur Verjüngung
Die Pflanze ist wenig zuchtanfällig – sie wird eher als Wildpflanze erhalten und ist selten Bestandteil gärtnerischer Kreuzungen oder Sortenzüchtungen.
Krankheiten und Schädlinge
Das Weidenröschen gilt als robust und wenig krankheitsanfällig. Es kann gelegentlich von Blattläusen oder Mehltau befallen werden, dies stellt jedoch selten ein ernstes Problem dar. In naturnahen Gärten regelt sich das Gleichgewicht meist von selbst durch Nützlinge wie Marienkäfer oder Schwebfliegenlarven.
Wichtig ist ein Standort mit guter Luftzirkulation, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Bei zu trockener Haltung kann die Pflanze kümmerlich wachsen und ist anfälliger für Schädlingsbefall.
Alternative Bezeichnungen
Neben dem wissenschaftlichen Namen Epilobium parviflorum und der deutschen Bezeichnung „Kleinblütiges Weidenröschen“ sind auch folgende Namen geläufig:
- Zierliches Weidenröschen
- Kleines Weidenröschen
- Schmalblättriges Weidenröschen (verwandte Art: Epilobium angustifolium)
- Prostata-Weidenröschen (wegen der traditionellen Anwendung)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist das Kleinblütige Weidenröschen winterhart?
Ja, es ist vollkommen winterhart und benötigt keinen besonderen Winterschutz.
Kann ich das Weidenröschen im Kübel pflanzen?
Prinzipiell ja, jedoch sollte für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt sein. Ideal ist ein Halbschattenplatz und ein wasserhaltendes Substrat.
Ist die Pflanze für Wildbienen nützlich?
Definitiv. Die kleinen Blüten werden von zahlreichen Bestäubern besucht und bieten eine wichtige Nahrungsquelle im Sommer.
Verbreitet sich das Weidenröschen stark?
Es kann sich durch Samen und Ausläufer ausbreiten, jedoch nicht invasiv. Eine gezielte Kontrolle durch Rückschnitt ist problemlos möglich.
Wo bekomme ich Saatgut oder Pflanzen?
Samen und Jungpflanzen sind in gut sortierten Gärtnereien oder über spezialisierte Wildpflanzenversender erhältlich. Achte auf heimische Herkunft.
Fazit
Epilobium parviflorum, das Kleinblütige Weidenröschen, ist eine echte Bereicherung für jeden naturnahen Garten. Besonders am Teichrand oder in feuchten Wiesenflächen entfaltet es seine volle Wirkung – ökologisch wertvoll, pflegeleicht, robust und zugleich optisch ansprechend. Wer eine unkomplizierte Staude mit hoher Naturgarten-Tauglichkeit sucht, liegt mit dem Kleinblütigen Weidenröschen genau richtig.