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Filago arvensis im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Acker-Filzkraut

Filago arvensis im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Acker-Filzkraut)
Filago arvensis (Acker-Filzkraut)

Wissenswertes zu Filago arvensis (Acker-Filzkraut)

Filago arvensis, besser bekannt als Acker-Filzkraut, ist eine unscheinbare, aber ökologisch äußerst wertvolle Pflanze, die oft übersehen wird. Sie gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und kommt ursprünglich aus Europa und Teilen Westasiens. In der Natur findet man sie typischerweise auf trockenen, sandigen Böden und nährstoffarmen Äckern – ein Lebensraum, der zunehmend seltener wird. Für naturnahe Gärten, Wildblumenwiesen und auch als zierende Pflanze am Rand von Gartenteichen kann sie jedoch eine interessante und pflegeleichte Ergänzung sein.

Herkunft und botanische Einordnung

  • Botanischer Name: Filago arvensis
  • Deutscher Name: Acker-Filzkraut
  • Familie: Asteraceae (Korbblütler)
  • Gattung: Filago
  • Herkunft: Europa, Westasien

Filago arvensis ist in Mitteleuropa heimisch und wurde durch die Intensivierung der Landwirtschaft stark zurückgedrängt. Früher war sie weit verbreitet auf Äckern, Brachflächen und trockenen Wiesen. Heute steht sie in manchen Regionen sogar auf der Vorwarnliste gefährdeter Pflanzenarten. Als Pionierpflanze spielt sie eine wichtige Rolle in der Bodenentwicklung und ist eine wertvolle Nektarquelle für Wildbienen und Schmetterlinge.

Beschreibung und Aussehen

Das Acker-Filzkraut ist eine einjährige, krautige Pflanze, die selten höher als 30 Zentimeter wird. Charakteristisch ist ihr wolliger, graufilziger Wuchs, der ihr ein silbrig-grünes Aussehen verleiht. Die gesamte Pflanze ist dicht mit feinen Haaren überzogen – ein Anpassungsmechanismus, um Wasserverdunstung zu reduzieren, was sie besonders resistent gegenüber Trockenheit macht.

Die kleinen Blütenkörbchen erscheinen von Juni bis August in dichten, kopfigen Gruppen. Sie sind gelblich bis cremefarben und unscheinbar, was sie leicht übersehen lässt. Dennoch ist ihre Bedeutung für die Insektenwelt enorm. Die Blätter sind schmal, lanzettlich und stehen gegenständig am Stängel. Aufgrund ihrer dichten Behaarung wirken sie fast weißlich.

Haltungshinweise und Pflege

Filago arvensis ist eine extrem genügsame Pflanze, die mit den kargsten Bedingungen zurechtkommt. Ihre Pflegeleichtigkeit macht sie ideal für naturnahe Gartenprojekte, insbesondere für Wildblumenbeete oder extensiv gepflegte Gartenbereiche.

Standort:

  • Vollsonnig bis licht halbschattig
  • Ideal sind magere, sandige Böden
  • Keine Staunässe

Boden:

  • Gut durchlässig
  • Trocken bis mäßig frisch
  • Nährstoffarm (keine Düngung notwendig)

Pflege:

  • Keine Düngung oder regelmäßige Bewässerung erforderlich
  • Im Frühjahr kann der Boden leicht gelockert werden, um Keimlinge zu fördern
  • Eine Mahd im Herbst fördert die Selbstaussaat

Pflanzung am Gartenteich

Obwohl das Acker-Filzkraut trockenere Böden bevorzugt, kann es in einem naturnahen Garten auch in den äußeren, trockeneren Uferzonen eines Gartenteichs gedeihen. Wichtig ist, dass die Pflanze nicht direkt in ständig feuchten Boden gesetzt wird. Der Abstand zur Wasserlinie sollte mindestens 50 cm betragen, damit keine Staunässe entsteht.

Ein sandiger, leicht erhöhter Platz mit guter Drainage ist ideal. Dort kann sie ihre dekorative Rolle als Übergang zwischen wilder Wiese und Feuchtzone übernehmen.

Giftigkeit

Filago arvensis gilt als ungiftig für Menschen und Tiere. Sie kann bedenkenlos in Gärten mit Kindern oder Haustieren gepflanzt werden. Auch in naturnahen Spielgärten stellt sie keine Gefahr dar.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Selbstaussaat. Nach der Blüte bildet die Pflanze zahlreiche kleine Samen, die durch den Wind verbreitet werden. Für gezielte Aussaat kann man im Frühjahr oder Spätherbst die Samen auf offenen, sandigen Boden ausstreuen. Ein leichtes Andrücken genügt – die Samen benötigen Licht zum Keimen.

Eine gezielte Zucht im gärtnerischen Sinne (etwa durch Selektion auf besondere Blattformen oder -farben) ist bislang unüblich, da die Pflanze vorrangig aus ökologischen Gründen kultiviert wird.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Filago arvensis ist äußerst robust und kaum anfällig für Pflanzenkrankheiten. Aufgrund ihrer angepassten, filzigen Oberfläche wird sie selten von Schädlingen befallen. Nur in sehr feuchten Jahren kann es zu Pilzbefall kommen, insbesondere bei zu dichter Pflanzung ohne ausreichende Luftzirkulation. In solchen Fällen hilft eine Ausdünnung oder das Umpflanzen an einen besser belüfteten Standort.

Alternative Bezeichnungen

  • Acker-Filzkraut
  • Acker-Wollkraut
  • Filziges Filzkraut
  • Wissenschaftlich: Filago arvensis L.

Manche verwechseln sie mit anderen Arten der Gattung Filago oder mit ähnlichen Pflanzen wie dem Färber-Reseda oder Silberblatt-Arten – insbesondere wegen des silbrigen Wuchses.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Ist das Acker-Filzkraut winterhart?

Nein, Filago arvensis ist einjährig. Sie überdauert den Winter nur in Form von Samen, die im nächsten Frühjahr keimen.

2. Kann man das Acker-Filzkraut in Töpfen kultivieren?

Grundsätzlich ja, aber aufgrund des geringen Zierwerts und der Vorliebe für nährstoffarme Böden ist die Kultivierung in Töpfen eher ungewöhnlich. Wenn du es versuchst, verwende sandige, magere Erde und keinen Dünger.

3. Lockt die Pflanze Insekten an?

Ja, insbesondere Wildbienen, kleine Fliegen und Schmetterlinge profitieren vom Nektarangebot der unscheinbaren Blüten.

4. Warum wächst das Acker-Filzkraut bei mir nicht?

Wahrscheinlich ist der Boden zu nährstoffreich oder zu feucht. Filago arvensis braucht karge, sonnige Standorte ohne Konkurrenz durch wuchsstärkere Pflanzen.

5. Ist Filago arvensis in Deutschland geschützt?

In manchen Bundesländern steht die Art auf der Vorwarnliste gefährdeter Pflanzenarten. Sie darf in der freien Natur nicht ohne Genehmigung gesammelt werden.

Fazit

Filago arvensis ist eine kleine, genügsame Pflanze mit großem ökologischen Wert. In naturnahen Gärten, Trockenmauern, Magerrasen oder extensiven Blumenwiesen trägt sie zur Förderung der Biodiversität bei. Durch ihre Anpassung an trockene, nährstoffarme Standorte ist sie ideal für alle, die einen pflegeleichten Garten anlegen möchten, der auch Tieren und Insekten zugutekommt.

Sie mag vielleicht optisch nicht herausragen, doch wer genauer hinsieht, entdeckt ihre grazile Schönheit und vor allem ihren Wert für bedrohte Insektenarten. Mit ihrer filzigen Oberfläche, der guten Trockenheitsverträglichkeit und der Fähigkeit zur Selbstaussaat ist sie eine ideale Wahl für nachhaltige, artenreiche Gartenkonzepte.

Für Gartenfreunde, die der Natur mehr Raum geben wollen, ist das Acker-Filzkraut eine lohnenswerte Bereicherung.

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