Hypericum androsaemum im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Blut-Johanniskraut

Wissenswertes zu Hypericum androsaemum (Blut-Johanniskraut)
Das Blut-Johanniskraut (Hypericum androsaemum) ist eine vielseitige, dekorative Staude, die nicht nur durch ihre leuchtend gelben Blüten, sondern auch durch ihre auffälligen Beeren besticht. Sie ist besonders im Naturgarten, im Staudenbeet und sogar am Gartenteich eine beliebte Wahl.
Herkunft und Verbreitung
Das Blut-Johanniskraut stammt ursprünglich aus Südeuropa, Westasien und Nordafrika. In Mitteleuropa ist es mittlerweile weit verbreitet und wird häufig als Zierpflanze kultiviert. Man findet es in Hecken, an Waldrändern, auf Lichtungen und in feuchten Gebieten, wo es sich aufgrund seiner Robustheit gut durchsetzt.
Gattung und Familie
Das Blut-Johanniskraut gehört zur Familie der Hypericaceae (Johanniskrautgewächse) und zur Gattung Hypericum. Diese Gattung umfasst weltweit über 400 Arten, die sowohl als Stauden, Halbsträucher oder Sträucher vorkommen. Das bekannte Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eng verwandt, wird jedoch häufiger in der Heilpflanzenkunde eingesetzt.
Beschreibung und Aussehen
- Wuchsform: Halbimmergrüner Halbstrauch oder Staude, etwa 60 bis 100 cm hoch.
- Blätter: Eiförmig, gegenständig angeordnet, dunkelgrün mit glatter Oberfläche. Im Herbst färben sich die Blätter oft rötlich.
- Blüten: Von Juni bis August erscheinen zahlreiche goldgelbe Blüten mit auffälligen Staubgefäßen. Sie sind ein wahrer Magnet für Bienen und andere Insekten.
- Früchte: Nach der Blüte entwickeln sich dekorative, beerenartige Fruchtstände, die zunächst rot, später schwarz werden. Diese erinnern an Blutstropfen, was der Pflanze den Namen „Blut-Johanniskraut“ eingebracht hat.
Das Zusammenspiel aus Blüten und Früchten macht die Pflanze über einen langen Zeitraum attraktiv.
Haltung und Pflege im Garten
Das Blut-Johanniskraut gilt als pflegeleicht und unkompliziert.
- Standort: Sonnig bis halbschattig. Je heller der Standort, desto üppiger die Blüte.
- Boden: Locker, humos, frisch bis mäßig feucht. Staunässe sollte vermieden werden.
- Bewässerung: Regelmäßig gießen, besonders in trockenen Sommermonaten. Ein leichter Feuchtigkeitsgehalt im Boden ist ideal.
- Düngung: Ein leichter Volldünger im Frühjahr fördert Blüte und Fruchtbildung. Ansonsten ist die Pflanze genügsam.
- Schnitt: Ein Rückschnitt im zeitigen Frühjahr regt die Verzweigung an und sorgt für einen kompakten Wuchs.
Pflanzung am Gartenteich
Das Blut-Johanniskraut eignet sich hervorragend für die Bepflanzung im Uferbereich eines Gartenteiches. Da es feuchte Böden liebt, gedeiht es dort besonders gut. Allerdings sollte es nicht direkt ins Wasser gesetzt werden, sondern in den feuchten, nährstoffreichen Boden am Teichrand. Es bildet dort einen schönen Übergang zwischen Wasser- und Gartenpflanzen.
Giftigkeit und Sicherheit
Das Blut-Johanniskraut gilt im Gegensatz zum Echten Johanniskraut nicht als stark giftig, dennoch sind Blätter und Beeren für Menschen und Haustiere leicht giftig. Der Verzehr kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Kinder oder Tiere Zugang zu den Früchten haben.
Vermehrung und Zucht
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Hypericum androsaemum zu vermehren:
- Aussaat: Samen können im Frühjahr ausgesät werden. Sie sind Lichtkeimer und sollten daher nur leicht angedrückt, nicht jedoch mit Erde bedeckt werden.
- Stecklinge: Halbreife Stecklinge können im Sommer geschnitten und in Anzuchterde bewurzelt werden.
- Teilung: Ältere Pflanzen lassen sich im Frühjahr oder Herbst teilen und neu verpflanzen.
Die vegetative Vermehrung durch Stecklinge ist besonders beliebt, da sie sortenreine Pflanzen hervorbringt.
Krankheiten und Schädlinge
Das Blut-Johanniskraut ist insgesamt robust und selten von Krankheiten betroffen. Gelegentlich können jedoch auftreten:
- Blattfleckenkrankheit: Pilzbefall, der zu braunen Flecken führt. Befallene Blätter sollten entfernt werden.
- Rostpilze: Treten vor allem bei feuchter Witterung auf.
- Blattläuse: Saugen an jungen Trieben, lassen sich aber meist einfach abwaschen.
Mit einem luftigen Standort und guter Pflege lassen sich diese Probleme in der Regel vermeiden.
Alternative Bezeichnungen
Das Blut-Johanniskraut ist unter verschiedenen Namen bekannt, darunter:
- Tüpfel-Johanniskraut (im weiteren Sinne)
- Androsaemum-Johanniskraut
- Sweet Amber (englisch)
- Tutsan (historisch, aus dem Altfranzösischen „toute saine“ = „alles heilend“)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Ist das Blut-Johanniskraut winterhart?
Ja, die Pflanze ist in Mitteleuropa winterhart. Ein leichter Winterschutz aus Mulch oder Reisig ist in sehr kalten Wintern sinnvoll.
2. Kann man die Früchte essen?
Nein, die Beeren sind leicht giftig und nicht für den Verzehr geeignet.
3. Lockt die Pflanze Insekten an?
Ja, die gelben Blüten sind sehr attraktiv für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
4. Kann man das Blut-Johanniskraut im Topf halten?
Ja, mit ausreichend Platz, nährstoffreicher Erde und regelmäßiger Bewässerung lässt es sich auch im Kübel kultivieren.
5. Ist ein Rückschnitt notwendig?
Ja, ein Rückschnitt im Frühjahr sorgt für kompakten Wuchs und eine reichere Blüte.
Fazit
Das Blut-Johanniskraut (Hypericum androsaemum) ist eine attraktive und vielseitige Pflanze für den Garten. Es überzeugt durch seine leuchtenden Blüten, dekorativen Früchte und seine Eignung für verschiedene Gartenbereiche – vom Staudenbeet bis hin zum Gartenteich. Obwohl die Früchte giftig sind, bietet die Pflanze durch ihre Robustheit, Pflegeleichtigkeit und ihren hohen Zierwert viele Vorteile. Wer eine pflegeleichte, bienenfreundliche Staude sucht, die über einen langen Zeitraum attraktiv bleibt, findet im Blut-Johanniskraut eine ausgezeichnete Wahl.