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Raphanus sativus var. oleiformis im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Ölrettich

Raphanus sativus var. oleiformis im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Ölrettich)
Raphanus sativus var. oleiformis (Ölrettich)

Wissenswertes zu Raphanus sativus var. oleiformis (Ölrettich)

Herkunft

Der Ölrettich, botanisch als Raphanus sativus var. oleiformis bezeichnet, hat seine Wurzeln in der Region des östlichen Mittelmeerraums und Vorderasiens. Schon seit der Antike wird er in Europa angebaut, insbesondere wegen seiner vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten. Historische Quellen zeigen, dass der Ölrettich sowohl als Nahrungspflanze als auch in der Landwirtschaft zur Bodenverbesserung verwendet wurde. Heute findet man ihn in vielen Gärten weltweit, sowohl als Nutzpflanze als auch als Zierpflanze in naturnahen Gartenteichen und Mischkulturen.

Gattung und Familie

Der Ölrettich gehört zur Gattung Raphanus, die der Familie der Brassicaceae (Kreuzblütler) angehört. Innerhalb der Gattung Raphanus wird er in mehrere Sorten und Unterarten unterteilt, wobei var. oleiformis speziell für die Gewinnung von Öl sowie zur Bodendüngung durch Gründüngung bekannt ist. Die Kreuzblütler-Familie umfasst zahlreiche bekannte Gemüsesorten wie Kohl, Brokkoli, Rüben und Senf, wodurch der Ölrettich eine wichtige Rolle in ökologischen Fruchtfolgen spielt.

Beschreibung

Der Ölrettich ist eine zweijährige Pflanze, die hauptsächlich für ihre stark entwickelten Wurzeln bekannt ist. Die Blätter wachsen rosettenförmig und ähneln im Aussehen denen von normalem Gartenrettich, sind jedoch etwas breiter und gröber. Die Pflanze bildet im zweiten Jahr Blütenstände aus, die kleine weiße bis hellviolette Blüten tragen, die für Insekten attraktiv sind. Die Wurzeln des Ölrettichs können bis zu 60 cm lang werden und sind im Querschnitt rundlich bis leicht zylindrisch, mit einer glatten, hellbraunen bis weißen Oberfläche.

Aussehen

  • Blätter: Rosettenförmig, grob gezähnt, dunkelgrün.
  • Blüten: Kleine, weiße bis hellviolette Blüten in lockeren Rispen.
  • Wurzeln: Lang, rundlich bis zylindrisch, hellbraune bis weiße Schale.
  • Höhe: Bis zu 1 Meter bei optimalen Bedingungen.

Das auffälligste Merkmal bleibt jedoch die kräftige Wurzel, die sowohl in der Landwirtschaft als auch im Garten eine zentrale Rolle spielt. Die Blätter können zusätzlich als Futterpflanze dienen.

Haltungshinweise

Der Ölrettich ist eine ausgesprochen pflegeleichte Pflanze, die auch in weniger optimalen Böden gedeiht. Er bevorzugt:

  • Boden: Locker, humos, tiefgründig, gut durchlässig.
  • Standort: Sonnig bis halbschattig.
  • Wasser: Regelmäßig, aber Staunässe vermeiden.
  • Temperatur: Kältebeständig bis etwa -5 °C, wächst am besten bei gemäßigten Temperaturen.

Ölrettich eignet sich ideal für Mischkulturen, da er durch seine tief reichenden Wurzeln den Boden lockert und Nährstoffe aus tieferen Schichten verfügbar macht. Besonders beliebt ist die Pflanzung am Rande von Gartenteichen oder in feuchten Gartenbereichen, da die Pflanze auch zeitweise nasse Böden verträgt.

Pflanzung am Gartenteich

Die Pflanzung von Ölrettich am Gartenteich ist eine wertvolle Ergänzung für naturnahe Gartengestaltung:

  • Boden vorbereiten: Lockeres Substrat, eventuell mit Sand gemischt, um Staunässe zu vermeiden.
  • Abstand: Etwa 30–40 cm zwischen den Pflanzen, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben.
  • Pflanzzeit: Frühjahr, nach den letzten Frösten.
  • Pflege: Regelmäßig gießen, Blätter bei Bedarf entfernen, um die Wuchsrichtung der Wurzeln zu fördern.

Die Pflanze trägt durch ihre dichten Blätter zudem zur Uferbefestigung bei und verhindert Erosion.

Giftigkeit

Der Ölrettich ist nicht giftig für Menschen und Tiere. Allerdings können große Mengen roher Wurzeln durch hohe Senföle Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Die Blätter können als Futter für Kleintiere wie Kaninchen oder Hühner verwendet werden, sollten aber in Maßen verfüttert werden.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung erfolgt klassisch durch Samen. Ölrettich ist zweijährig, das bedeutet:

  • 1. Jahr: Blatt- und Wurzelwachstum.
  • 2. Jahr: Blüte, Samenbildung.

Zucht und Aussaat:

  • Aussaat: Direkt ins Beet im Frühjahr, 2–3 cm tief, Samen vor dem Einpflanzen 24 Stunden in Wasser einweichen.
  • Ernte der Samen: Nach der Blüte, wenn die Schoten braun und trocken sind.

Tipps: Zur Vermeidung von Selbstsaat die Samen rechtzeitig ernten.

Mögliche Krankheiten

Der Ölrettich ist recht robust, kann jedoch von typischen Kreuzblütlerkrankheiten betroffen sein:

  • Schwarzbeinigkeit (besonders bei zu dichter Aussaat)
  • Falscher Mehltau
  • Kohlfliegenlarven, die die Wurzeln attackieren
  • Schädlinge: Blattläuse und Raupen von Kohlschmetterlingen

Vorbeugend hilft Fruchtwechsel, gute Bodenpflege und die Kontrolle von Staunässe.

Alternative Bezeichnungen

  • Ölrettich
  • Rübenrettich
  • Winterrettich (in manchen Regionen)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Kann Ölrettich das ganze Jahr über geerntet werden?

Die Wurzeln werden hauptsächlich im 1. Jahr geerntet, während die Blätter mehrfach im Sommer geschnitten werden können.

2. Eignet sich Ölrettich für die Gründüngung?

Ja, er ist ideal als Tiefwurzler, lockert den Boden und bringt Nährstoffe aus tieferen Schichten nach oben.

3. Wie tief kann man Ölrettich pflanzen?

Die Samen sollten etwa 2–3 cm tief gesät werden, bei Pflanzung von Jungpflanzen darauf achten, dass die Wurzelspitze ausreichend Platz hat.

4. Welche Pflanzen vertragen sich gut mit Ölrettich?

Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Bohnen und andere Kreuzblütler wie Kohl können von der Pflanze profitieren, da sie den Boden verbessert.

Fazit

Der Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis) ist eine vielseitige und pflegeleichte Pflanze für naturnahe Gärten, insbesondere für Feuchtbereiche und Teichränder. Neben der Nutzung als Nahrungsmittel und Futterpflanze bietet er durch seine tiefen Wurzeln ökologische Vorteile, wie die Bodenlockerung und Unterstützung für Mischkulturen. Mit seiner robusten Natur, der einfachen Vermehrung durch Samen und den geringen Ansprüchen an Boden und Pflege ist er sowohl für Hobbygärtner als auch für den ökologischen Gemüseanbau interessant. Krankheiten und Schädlinge treten selten auf, wenn Fruchtfolge und Pflege eingehalten werden. Wer Ölrettich im Garten kultiviert, profitiert von einer pflegeleichten, ökologisch wertvollen und vielseitigen Pflanze, die neben ihrer praktischen Nutzung auch ästhetisch durch ihre Blüten und Blattrosen überzeugt.