Reseda odorata im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Garten-Resede

Wissenswertes zu Reseda odorata (Garten-Resede)
Die Garten-Resede (Reseda odorata) ist eine traditionsreiche Zier- und Duftpflanze, die seit Jahrhunderten in Gärten kultiviert wird. Bekannt für ihren intensiven, süßlich-würzigen Duft, war sie besonders im 18. und 19. Jahrhundert eine beliebte Zierpflanze in Bauerngärten und Duftgärten. Heute erlebt die Resede eine kleine Renaissance, da sie nicht nur optisch eine zarte, schlichte Schönheit mitbringt, sondern auch zahlreiche Insekten wie Schmetterlinge und Bienen anzieht.
Im Folgenden erhältst du eine umfassende Übersicht zu Herkunft, Gattung, Aussehen, Pflege, Pflanzung, Vermehrung, Giftigkeit, Krankheiten und typischen Fragen rund um die Garten-Resede.
Herkunft und botanische Einordnung
- Wissenschaftlicher Name: Reseda odorata
- Familie: Resedaceae (Resedengewächse)
- Gattung: Reseda
- Heimat: Ursprünglich stammt Reseda odorata aus dem Mittelmeerraum, insbesondere Nordafrika und dem Nahen Osten. Von dort aus wurde sie früh nach Europa gebracht und in Kloster- und Bauerngärten verbreitet.
Die Resedengewächse umfassen etwa 60 Arten, von denen einige Wildformen auch in Mitteleuropa vorkommen, etwa die Wilde Resede (Reseda lutea).
Beschreibung und Aussehen
Die Garten-Resede ist eine einjährige bis zweijährige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 20 und 50 Zentimetern erreicht.
- Blätter: Die Blätter sind tief gelappt oder schmal lanzettlich, dunkelgrün und eher unscheinbar.
- Blüten: Von Juni bis September erscheinen kleine, unscheinbar wirkende, weißlich-grün bis gelblich gefärbte Blütenstände in lockeren Ähren. Ihre wahre Stärke ist nicht das Aussehen, sondern der intensive, süßlich-blumige Duft.
- Wuchsform: Locker, buschig bis aufrecht.
- Duft: Besonders in den Abendstunden und in warmen Sommernächten verströmt Reseda odorata ihren charakteristischen Duft, der lange als Basisnote in der Parfümherstellung genutzt wurde.
Haltung und Standortbedingungen
Reseda odorata ist pflegeleicht, benötigt jedoch den richtigen Standort, um ihr volles Potenzial zu entfalten:
- Licht: Sonnig bis halbschattig. Je mehr Sonne, desto intensiver der Duft.
- Boden: Locker, humos, mäßig nährstoffreich, gut durchlässig. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.
- Wasser: Regelmäßiges Gießen, aber keine dauerhafte Nässe. Sie verträgt kurze Trockenphasen.
- Nährstoffe: Ein leichter Dünger oder Kompostgabe im Frühjahr fördert Blüte und Duftintensität.
Pflanzung im Garten und am Gartenteich
Die Garten-Resede eignet sich hervorragend für Duftgärten, Bauerngärten, Beeteinfassungen und Balkonkästen. Besonders schön wirkt sie in Kombination mit Rosen, Lavendel oder anderen Sommerblühern.
Am Gartenteich kann sie gut in den Randbereichen auf leicht erhöhten, trockeneren Stellen gepflanzt werden. Sie verträgt zwar etwas mehr Feuchtigkeit als viele andere Sommerblumen, ist aber nicht für dauerhaft nasse Standorte geeignet. In der Nähe des Wassers profitiert man zusätzlich vom verstärkten Duft, der sich durch die Luftfeuchtigkeit noch intensiver entfaltet.
Giftigkeit
Reseda odorata gilt nicht als giftig für Menschen oder Haustiere. Im Gegenteil: Sie ist eine wichtige Nektarpflanze für Insekten und bietet Futter für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung erfolgt in der Regel über Aussaat:
- Aussaatzeit: Ab April im Freiland oder schon ab März in Anzuchtschalen.
- Keimung: Nach 10–14 Tagen bei Temperaturen von 15–20 Grad.
- Pflanzabstand: Etwa 15–20 cm, damit sich die Pflanzen locker entwickeln können.
- Pflege der Jungpflanzen: Jungpflanzen werden nach dem Auflaufen vereinzelt (pikieren).
Eine Nachsaat im Juni sorgt für eine verlängerte Blütezeit bis in den Herbst hinein.
Züchtungen haben im Laufe der Zeit verschiedene Duftintensitäten hervorgebracht. Heute sind meist Sorten im Handel, die besonders stark duften.
Krankheiten und Schädlinge
Reseda odorata ist relativ robust, kann aber in ungünstigen Jahren oder bei schlechter Pflege anfällig sein für:
- Mehltau: Besonders bei zu dichter Pflanzung oder an schattigen, feuchten Standorten.
- Blattläuse: Können junge Triebe befallen, lassen sich aber mit Nützlingen oder Brennnesselsud bekämpfen.
- Wurzelfäule: Bei Staunässe, daher unbedingt auf durchlässigen Boden achten.
Insgesamt ist die Pflanze jedoch eher unempfindlich und gilt als unkompliziert.
Alternative Bezeichnungen
- Garten-Resede
- Duft-Resede
- Parfüm-Resede
- Mignonette (französische Bezeichnung, häufig in der Gartenliteratur des 18./19. Jahrhunderts)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Reseda odorata winterhart?
Nein, die Garten-Resede ist nicht winterhart und wird in Mitteleuropa einjährig kultiviert.
Wann blüht die Resede?
Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September.
Kann man die Resede auch im Topf ziehen?
Ja, sie eignet sich sehr gut für Kübel und Balkonkästen, solange sie genügend Sonne und einen lockeren, durchlässigen Boden bekommt.
Welche Bedeutung hat die Resede für Insekten?
Sie gilt als wertvolle Bienen- und Schmetterlingspflanze und wird stark beflogen.
Warum war die Resede früher so beliebt?
Ihr intensiver Duft machte sie zu einer der begehrtesten Gartenpflanzen im 18. und 19. Jahrhundert, vor allem in Duftgärten und zur Parfümherstellung.
Fazit
Die Garten-Resede (Reseda odorata) ist eine Pflanze mit nostalgischem Charme und unverwechselbarem Duft. Sie mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch wer sie einmal im Garten oder am Teichrand kultiviert hat, wird ihren süßlichen Duft und die Insektenfreundlichkeit zu schätzen wissen. Anspruchslos, pflegeleicht und vielseitig einsetzbar, eignet sie sich für Bauerngärten, Duftgärten, Beeteinfassungen und Balkonkästen gleichermaßen.
Wer eine historische Duftpflanze mit ökologischem Mehrwert und besonderem Flair sucht, liegt mit der Garten-Resede genau richtig.