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Thalictrum aquilegifolium im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Akeleiblättrige Wiesenraute

Thalictrum aquilegifolium im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Akeleiblättrige Wiesenraute)
Thalictrum aquilegifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: peganum from Small Dole, England, Thalictrum aquilegifolium seedling - Flickr - peganum, CC BY-SA 2.0

Wissenswertes zu Thalictrum aquilegifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute)

Die Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium) ist eine charmante, horstbildende Staude, die mit ihrem zarten Erscheinungsbild und ihrer filigranen Blütenstruktur sowohl in naturnahen als auch in klassischen Staudenbeeten eine wichtige Rolle spielt. Ursprünglich in Europa und Asien beheimatet, hat sich die Pflanze wegen ihrer dekorativen Wirkung und ihrer Anspruchslosigkeit längst einen festen Platz in heimischen Gärten erobert.

Herkunft und natürliche Verbreitung

Die Thalictrum aquilegifolium stammt aus gemäßigten Zonen Europas und Asiens. In freier Natur ist sie vor allem in feuchten Wäldern, an Flussufern, in Hochstaudenfluren und an halbschattigen Hängen zu finden. Besonders wohl fühlt sie sich in kalkhaltigen, humusreichen Böden mit einer konstanten Bodenfeuchtigkeit. In Deutschland kommt sie in geeigneten Habitaten noch vereinzelt vor, steht aber mancherorts unter Naturschutz.

Botanische Einordnung: Gattung und Familie

Die Akeleiblättrige Wiesenraute gehört zur Gattung Thalictrum, die rund 120 Arten umfasst und der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) angehört. Charakteristisch für diese Familie sind oft giftige Inhaltsstoffe sowie eine reiche Blütenpracht mit einem naturnahen, oft wildartigen Erscheinungsbild. Der Name „aquilegifolium“ leitet sich von den blattähnlichen Strukturen der Akelei (Aquilegia) ab, mit denen die Pflanze eine gewisse Ähnlichkeit aufweist.

Beschreibung und Aussehen

Thalictrum aquilegifolium ist eine mehrjährige, sommergrüne Staude, die eine Wuchshöhe von 60 bis 120 Zentimetern erreichen kann – in günstigen Lagen und bei ausreichend Feuchtigkeit sogar bis zu 150 cm. Die Pflanze wächst horstig aufrecht mit verzweigten, kräftigen Stängeln, die kaum verholzen.

Blätter: Die Laubblätter sind drei- bis fünffach gefiedert und erinnern in ihrer Form deutlich an die der Akelei – zart, filigran und leicht bläulich grün bereift. Sie wirken elegant und locker, was der Pflanze ein leichtes Erscheinungsbild verleiht.

Blüten: Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli. Die auffälligen, rispenförmigen Blütenstände bestehen aus zahlreichen kleinen Einzelblüten mit feinen, fadenförmigen Staubblättern in weiß, hellrosa bis violett. Die auffälligen Staubgefäße sind meist farblich stärker akzentuiert als die Blütenblätter selbst, was der Pflanze eine wolkige, fast schwebende Blütenanmutung verleiht. Der Duft ist dezent, lockt jedoch viele Insekten an.

Haltung und Pflege

Standort: Ideal ist ein halbschattiger bis sonniger Standort mit durchlässigem, humosem Boden. Thalictrum aquilegifolium liebt Feuchtigkeit, verträgt jedoch keine Staunässe. Ein zu trockener Standort führt zu kümmerlichem Wachstum und geringer Blütenbildung. Windgeschützte Plätze sind ideal, um ein Umknicken der hohen Blütenstängel zu vermeiden.

Boden: Humos, leicht kalkhaltig, tiefgründig und gut durchfeuchtet – so lautet das ideale Bodenprofil. Der pH-Wert sollte im neutralen bis leicht alkalischen Bereich liegen.

Wässerung: Besonders in Trockenperioden oder bei frisch gesetzten Jungpflanzen ist regelmäßiges Gießen unerlässlich. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Düngung: Eine organische Düngung im Frühjahr – z. B. mit Kompost oder Hornspänen – unterstützt ein kräftiges Wachstum und reiche Blütenbildung. Auf Kunstdünger sollte möglichst verzichtet werden.

Rückschnitt: Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert die Bildung eines kompakten, kräftigen Neuaustriebs und verhindert unkontrollierte Selbstaussaat. Ein weiterer Rückschnitt im Herbst oder zeitigen Frühjahr räumt abgestorbenes Laub ab.

Pflanzung am Gartenteich

Die Akeleiblättrige Wiesenraute eignet sich hervorragend für den Teichrand, insbesondere in der Feuchtzone oder im Sumpfbereich. Dort profitiert sie von der konstanten Bodenfeuchtigkeit. Ihre schlanke, aufrechte Wuchsform und die luftige Blütenstruktur machen sie zu einem natürlichen Übergang zwischen Wasserfläche und restlicher Bepflanzung. In Kombination mit Gräsern, Schwertlilien oder Trollblumen entfaltet sie eine besonders harmonische Wirkung.

Wichtig ist dabei, die Pflanze nicht direkt ins Wasser zu setzen – Wurzelbereiche dürfen nicht dauerhaft unter Wasser stehen. Der ideale Abstand zum Wasserrand liegt bei etwa 20 bis 30 Zentimetern.

Giftigkeit

Wie viele Vertreter der Ranunculaceae enthält Thalictrum aquilegifolium giftige Alkaloide. Diese sind in allen Pflanzenteilen vorhanden, besonders aber in den Wurzeln und Samen. Der Verzehr kann bei Menschen wie Tieren zu Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und in schweren Fällen zu Kreislaufstörungen führen. Beim Schneiden oder Teilen empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen, da der Pflanzensaft Hautreizungen verursachen kann.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung kann auf zwei Arten erfolgen:

  • Durch Teilung im Frühjahr oder Herbst: Ältere Pflanzen lassen sich problemlos teilen. Dies ist auch eine gute Methode, um die Vitalität zu erhalten und eine übermäßige Verbreitung zu verhindern.
  • Durch Aussaat: Die Pflanze neigt zur Selbstaussaat, lässt sich aber auch gezielt durch Aussaat im Frühbeet oder Freiland vermehren. Die Samen benötigen einen Kältereiz (Stratifikation) zur Keimung.
  • Gezielte Zuchtformen existieren bislang kaum, einige Sorten unterscheiden sich in der Blütenfarbe oder Wuchshöhe, wie z. B. ´Thundercloud´ (dunkelviolett) oder ´Album´ (weißblühend).

Krankheiten und Schädlinge

Thalictrum aquilegifolium ist insgesamt robust, kann aber bei ungünstigen Standortbedingungen von Krankheiten oder Schädlingen befallen werden. Dazu zählen:

  • Mehltau: Besonders bei zu trockener Luft oder mangelnder Durchlüftung. Abhilfe schafft ein luftiger Standort und gegebenenfalls ein Rückschnitt betroffener Pflanzenteile.
  • Schnecken: Besonders junge Triebe werden gerne gefressen. Hier hilft ein mechanischer Schneckenschutz oder regelmäßiges Absammeln.
  • Wurzelfäule: Bei Staunässe ist die Pflanze anfällig für Wurzelfäulnis. Daher ist eine gute Drainage essenziell.

Alternative Bezeichnungen

Neben dem botanischen Namen Thalictrum aquilegifolium ist die Pflanze unter folgenden Namen bekannt:

  • Akeleiblättrige Wiesenraute
  • Akeleiblättrige Raute
  • Wiesenraute
  • Meadow Rue (Englisch)
  • Pigamon (veralteter botanischer Begriff)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Thalictrum aquilegifolium winterhart?

Ja, die Pflanze ist vollkommen winterhart (bis -30 °C) und benötigt keinen besonderen Winterschutz.

Kann die Wiesenraute in einem Topf kultiviert werden?

Grundsätzlich ja, allerdings muss für ausreichend Platz und Feuchtigkeit gesorgt werden. Große Kübel mit guter Drainage und regelmäßigem Gießen sind notwendig.

Verträgt die Pflanze volle Sonne?

Ja, solange der Boden nicht austrocknet. In trockenen Regionen ist ein halbschattiger Standort besser geeignet.

Wie schnell wächst die Pflanze?

Thalictrum aquilegifolium ist eher langsam wachsend, bildet jedoch über die Jahre dichte Horste.

Wie lange blüht die Wiesenraute?

Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli, mit einer Hauptblüte von etwa 4 bis 6 Wochen.

Fazit

Thalictrum aquilegifolium ist eine wunderbare Wahl für Gartenliebhaber, die auf der Suche nach einer eleganten, natürlichen und pflegeleichten Blütenstaude sind. Mit ihrer luftigen Erscheinung, der interessanten Blattform und den dekorativen Blütenständen fügt sie sich ideal in naturnahe Pflanzungen, Bauerngärten und besonders an feuchte Standorte wie den Teichrand ein. Auch wenn sie in allen Pflanzenteilen giftig ist, überzeugt sie durch ihre Vielseitigkeit, Robustheit und den hohen Zierwert. Wer ein Auge für detailreiche, strukturierende Stauden hat, wird an der Akeleiblättrigen Wiesenraute viel Freude haben.

Durch ihre Fähigkeit, auch schattigere oder feuchte Gartenecken aufzuwerten, ist sie ein wertvoller Bestandteil jeder ausgewogenen Gartengestaltung.

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