Alyssum repens im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Kriechendes Steinkraut

Wissenswertes zu Alyssum repens (Kriechendes Steinkraut)
Alyssum repens, im Deutschen meist Kriechendes Steinkraut genannt, gehört zu den Pflanzen, die man oft übersieht, bis man sie einmal bewusst wahrnimmt. Danach fragt man sich, warum man sie nicht schon viel früher in den Garten geholt hat. Diese robuste, bodendeckende Pflanze ist ein echter Klassiker für Steingärten, Trockenmauern und Randbereiche von Teichen. Sie überzeugt durch ihre Anpassungsfähigkeit, ihre charmante Schönheit und ihre Fähigkeit, selbst schwierige Standorte aufzuwerten.
Herkunft und botanische Einordnung
Alyssum repens stammt ursprünglich aus den Gebirgsregionen Süd- und Südosteuropas. Besonders häufig findet man die Art in felsigen Lagen der Alpen, im Balkanraum und in angrenzenden Gebieten, in denen karge, mineralische Böden und nährstoffarme Substrate dominieren. Die Pflanze ist also von Natur aus an raue Bedingungen gewöhnt. Das erklärt auch, warum sie sich so gut in Steingärten und an trocken-warmen Standorten bewährt.
Botanisch gehört das Kriechende Steinkraut zur Familie der Kreuzblütler, einer der weltweit bedeutendsten Pflanzenfamilien. Die Kreuzblütler, wissenschaftlich als Brassicaceae bezeichnet, umfassen sowohl Nutzpflanzen wie Kohl, Raps und Senf als auch unzählige Wildpflanzen, die vor allem durch ihre vierzähligen Blüten erkennbar sind. Die Gattung Alyssum wurde traditionell sehr weit gefasst, aber in der modernen Botanik gab es einige Verschiebungen, weshalb manche Arten heute unter Aurinia geführt werden. Alyssum repens wird jedoch weiterhin häufig unter seinem klassischen Namen beschrieben und ist so im Gartenbau auch am gebräuchlichsten.
Aussehen und Beschreibung der Pflanze
Das Kriechende Steinkraut ist ein niedrig wachsender, teppichbildender Halbstrauch oder ausdauerndes Staudenpolster. Es erreicht meist eine Höhe von etwa zehn bis zwanzig Zentimetern, bleibt also angenehm niedrig, und bildet gleichzeitig breite Polster, die mit den Jahren mehrere Dezimeter bis sogar über einen Meter Durchmesser erreichen können. Diese Wuchsform macht Alyssum repens ideal, um kahle Flächen zu bedecken oder Steinstrukturen harmonisch einzubinden.
Die Triebe sind dünn, verzweigt und leicht verholzend. Sie liegen flach dem Boden an oder hängen über Mauerkanten dekorativ herab. Die Blätter sind eher klein, linealisch bis lanzettlich, meist graugrün bis silbrig überhaucht. Dieser silbrige Schimmer entsteht durch eine feine Behaarung, die in der Natur vor Verdunstung schützt. Für den Gartenbesitzer bedeutet das: weniger Gießstress und eine Pflanze, die Hitze erstaunlich gut wegsteckt.
Die Blüten erscheinen je nach Standort zwischen Mai und Juli, manchmal auch länger. Sie stehen in lockeren Trauben und leuchten in einem satten, klaren Gelb. Diese Farbe setzt kräftige, freundliche Akzente im Garten, ohne aufdringlich zu wirken. Typisch für Kreuzblütler haben die Blüten vier Blütenblätter, wobei die Gesamtwirkung stark von der Vielzahl der kleinen Einzelblüten lebt. Blühende Polster wirken daher wie gelbe, fast wolkige Kissen, die jedes Steingartenmotiv aufwerten.
Der Duft ist leicht honigartig und wird besonders von Insekten geschätzt. Bienen, Schwebfliegen und andere Bestäuber fliegen das Kriechende Steinkraut häufig und gerne an. Wer also Wert auf Biodiversität legt, macht mit dieser Pflanze nichts falsch.
Haltung und Standort: Was braucht Alyssum repens?
Damit das Kriechende Steinkraut seine volle Schönheit entfaltet, sollte man ihm einen sonnigen bis vollsonnigen Standort anbieten. Halbschatten wird toleriert, aber dort bleibt die Blüte schwächer und die Pflanze wächst weniger kompakt. Der ideale Standort zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Boden
Alyssum repens bevorzugt:
- durchlässige Böden,
- trockene bis mäßig frische Standorte,
- mineralische Substrate mit geringem Humusanteil,
- neutrale bis leicht kalkhaltige Bedingungen.
Staunässe ist einer der wenigen Punkte, mit denen das Kriechende Steinkraut gar nicht gut zurechtkommt. Wer lehmige Böden hat, sollte unbedingt Sand oder feinen Splitt einarbeiten. Gerade in Steingärten oder an Teichrändern, wo der Boden oft eher schwer ist, lohnt es sich, auf eine dünne Kiesschicht im Pflanzbereich zu achten.
Wasserbedarf
Diese Art ist äußerst genügsam. Einmal eingewachsen, kommt sie selbst mit längeren Trockenperioden klar. Nur frisch gesetzte Pflanzen benötigen regelmäßig Wasser, bis sie angewachsen sind. Danach braucht man nur noch gelegentlich zu gießen, und selbst das ist meist optional.
Nährstoffversorgung
Alyssum repens ist an magere Böden gewöhnt. Zu viel Dünger führt dazu, dass die Pflanze übermäßig in die Höhe wächst und an ihrer typischen kompakten Form verliert. Wenn überhaupt, dann reicht es völlig aus, einmal im Frühjahr eine sehr dünne Schicht Kompost oder eine minimale Menge eines kaliumbetonten Düngers einzuarbeiten.
Schnitt und Pflege
Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte sorgt für ein kompaktes Polster und kann sogar eine Nachblüte anregen. Außerdem verhindert man damit, dass das Polster zu sehr verholzt oder in der Mitte auseinanderfällt. Ein radikaler Rückschnitt ist selten nötig, aber möglich, wenn die Pflanze dicht und unregelmäßig geworden ist.
Pflanzung am Gartenteich: Darauf solltest du achten
Auch wenn Alyssum repens keine typische Feuchtgebietspflanze ist, lässt es sich hervorragend im Uferbereich eines Gartenteichs integrieren – vorausgesetzt, der Standort ist nicht dauerhaft nass. Ideal ist der sogenannte äußere Uferbereich, also der Übergang vom normalen Gartenboden zum Teich. Dort findet man oft einen leicht geneigten, eher trockenen Hang, der sich wunderbar mit Steinkraut begrünen lässt.
Bei der Pflanzung am Gartenteich sind folgende Punkte wichtig:
- Niemals direkt ins Wassersubstrat setzen. Alyssum repens verträgt keine dauerhafte Nässe und würde im nassen Uferbereich verfaulen.
- Gute Drainage schaffen. Ein Gemisch aus sandigem Gartenboden, feinem Kies und etwas Splitt eignet sich hervorragend, um den Wurzeln die nötige Luft zu geben.
- Steine oder Mauern einbeziehen. Gerade an Teichen finden sich oft gestalterische Elemente wie Natursteinplatten oder kleine Trockenmauern. Das Kriechende Steinkraut wächst über diese Strukturen hinweg und schafft dadurch einen besonders natürlichen Übergang zwischen Garten und Wasser.
- Genügend Sonne sicherstellen. Der Teichrand ist oft ein sonniger Bereich. Das kommt Alyssum repens sehr entgegen, denn je mehr Sonne es bekommt, desto üppiger blüht es.
In naturnahen Teichanlagen wirkt die Pflanze erstaunlich authentisch, weil sie in der Natur ebenfalls felsige, trockene Standorte bevorzugt und mit ihrem niederliegenden Wuchs ein Stück alpine Stimmung in den Garten bringt. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass Steinstrukturen weicher wirken und der Teich nicht zu hart eingerahmt ist.
Giftigkeit: Ist Alyssum repens gefährlich?
Im Gegensatz zu vielen anderen Kreuzblütlern ist das Kriechende Steinkraut nicht bekannt dafür, giftig zu sein. Weder für Menschen noch für Haustiere bestehen relevante Risiken. Natürlich gehört es nicht auf den Speiseplan und sollte auch nicht in großen Mengen verzehrt werden, aber es gibt keine Hinweise auf toxische Wirkungen. Für Gärten mit Kindern oder Haustieren ist es daher eine sichere Wahl.
Vermehrung und Zucht
Das Kriechende Steinkraut lässt sich auf drei Wegen relativ unkompliziert vermehren: durch Teilung, Stecklinge und Samen. Jeder dieser Wege hat seine Vorteile, und je nachdem, ob man einzelne Pflanzen ersetzen oder größere Flächen begrünen möchte, lohnt sich die eine oder andere Methode.
Teilung
Die einfachste Methode ist die Teilung älterer Polster. Dazu hebt man im Frühjahr oder Herbst einen Teil des Polsters an und trennt mit einem scharfen Messer oder Spaten ein Stück ab. Das abgeteilte Stück wird einfach an der gewünschten Stelle eingepflanzt.
Stecklinge
Halbverholzte Triebe im Frühsommer lassen sich gut als Stecklinge verwenden. Man schneidet etwa zehn Zentimeter lange Stücke, entfernt die unteren Blätter und steckt die Triebe in ein sandiges Substrat. Nach wenigen Wochen haben sie Wurzeln gebildet.
Aussaat
Alyssum repens kann man auch über Samen vermehren. Die Samen werden im Frühjahr oberflächlich ausgesät, da sie Licht zum Keimen benötigen. In warmen, sonnigen Perioden keimen sie zuverlässig. Die Sämlinge wachsen zügig und können nach einigen Wochen pikiert werden.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Eine der positiven Eigenschaften von Alyssum repens ist seine Robustheit. Die meisten Krankheiten lassen die Pflanze völlig kalt, und Schädlinge zeigen nur selten Interesse. Trotzdem gibt es ein paar Probleme, die auftreten können:
Staunässe und Wurzelfäule
Das größte Risiko geht von zu nassen Böden aus. Wenn die Wurzeln keinen Sauerstoff mehr bekommen, beginnen sie zu faulen. Symptome sind gelbe Blätter, ein matschiger Wurzelhals und ein insgesamt kraftloser Wuchs. Gegenmaßnahmen bestehen aus konsequenter Drainage und ggf. einer Standortverlagerung.
Mehltau
In ungewöhnlich feuchten Sommern kann Mehltau auftreten. Das ist selten kritisch, sieht aber unschön aus. Ein luftiger Standort, wenig Stickstoffdünger und ein Rückschnitt können helfen.
Blattläuse
Gelegentlich tauchen Blattläuse auf jungen Trieben auf. Das ist eher ein kosmetisches Problem und lässt sich meist ohne Maßnahmen aussitzen, da die Pflanze robust genug ist.
Insgesamt gilt: Alyssum repens ist fast schon erstaunlich pflegeleicht und krankheitsresistent.
Alternative Bezeichnungen
Neben dem deutschen Namen Kriechendes Steinkraut und der wissenschaftlichen Bezeichnung Alyssum repens findet man gelegentlich auch folgende Namen:
- Niederliegendes Steinkraut
- Alpen-Steinkraut (manchmal unsauber verwendet)
- Polstersteinkraut (unspezifisch, aber häufig im Gartenhandel)
Wichtig ist jedoch, dass Alyssum repens nicht mit dem bekannten Duftsteinkraut verwechselt wird, das meist unter Lobularia maritima gehandelt wird. Die beiden Arten sind botanisch nah verwandt, aber im Garten völlig unterschiedlich in Erscheinungsbild und Nutzung.
Häufig gestellte Fragen
Ist Alyssum repens winterhart?
Ja, es ist hervorragend winterhart und übersteht auch zweistellige Minusgrade ohne Probleme.
Wie schnell wächst die Pflanze?
Je nach Standort breitet sich das Polster innerhalb von zwei bis drei Jahren deutlich aus.
Muss man die Pflanze düngen?
Nur sehr sparsam oder am besten gar nicht.
Verträgt das Steinkraut Schatten?
Leichten Halbschatten ja, tiefen Schatten nein.
Kann man es in Kübeln kultivieren?
Prinzipiell ja, aber besser in breiten, flachen Gefäßen mit gutem Ablauf.
Fazit
Alyssum repens, das Kriechende Steinkraut, ist eine Pflanze, die im Garten sofort überzeugt, sobald man sie einmal in Aktion erlebt hat. Sie ist robust, pflegeleicht, trockentolerant und optisch vielseitig einsetzbar. Die Pflanze passt wunderbar in Steingärten, auf Mauerkronen, in Fugen, zwischen Steinen, an sonnige Hänge und besonders gelungen an den äußeren Bereich eines Gartenteichs, wo ihre gelben Blüten und silbrig-grünen Blätter harmonische Übergänge schaffen. Durch ihre Resistenz gegen Krankheiten und ihre unkomplizierte Vermehrung eignet sie sich auch für Einsteiger oder Gartenliebhaber, die gerne naturnahe Bereiche gestalten.
Wer eine Pflanze sucht, die wenig fordert, langfristig Freude macht und gleichzeitig eine natürliche, fast alpine Atmosphäre in den Garten bringt, wird mit Alyssum repens garantiert glücklich.