Pimpinella major im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Große Pimpinelle

Wissenswertes zu Pimpinella major (Große Pimpinelle)
Die Große Pimpinelle, botanisch bekannt als Pimpinella major, ist eine mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Trotz ihrer eher bescheidenen Bekanntheit ist sie eine wertvolle Ergänzung für naturnahe Gärten, vor allem für diejenigen, die auf heimische Wildpflanzen, Biodiversität und ökologische Gartenkonzepte setzen. Mit ihren zarten, rosa bis purpurfarbenen Doldenblüten und ihrer anspruchslosen Pflege bietet sie viele Vorteile – sowohl optisch als auch ökologisch.
Herkunft und Verbreitung
Pimpinella major ist in weiten Teilen Europas heimisch, darunter auch in Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen mitteleuropäischen Ländern. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht jedoch bis nach Westasien. Sie wächst bevorzugt auf Wiesen, an Waldrändern, in lichten Laubwäldern und an Wegrändern. Der Boden sollte dabei frisch, nährstoffreich und leicht kalkhaltig sein.
Die Große Pimpinelle ist ein typischer Vertreter der mitteleuropäischen Flora und wird gerne in naturnahen Gärten oder in Wildstaudenbeeten kultiviert. Da sie sich gut an unterschiedliche Standorte anpassen kann, ist sie auch eine ideale Art zur Renaturierung oder Begrünung schwieriger Flächen.
Systematik: Gattung und Familie
- Familie: Apiaceae (Doldenblütler)
- Gattung: Pimpinella
- Art: Pimpinella major
- Botanischer Name: Pimpinella major L.
Die Gattung Pimpinella umfasst zahlreiche Arten, darunter auch die kleinere Schwester, die Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga), welche als Heilkraut und Salatpflanze bekannter ist. Die Große Pimpinelle hingegen wird seltener genutzt, hat aber ebenfalls medizinisches und ökologisches Potenzial.
Beschreibung und Aussehen
Die Große Pimpinelle erreicht eine Wuchshöhe von 60 bis 120 Zentimetern. Sie bildet aufrechte, hohle und leicht gerillte Stängel aus, die meist unverzweigt sind. Die Laubblätter sind gefiedert, mit eiförmigen bis elliptischen Fiederblättchen. Die unteren Blätter sind gestielt, während die oberen sitzend erscheinen.
Die Blüten zeigen sich von Mai bis August und stehen in typischen Dolden, die aus vielen kleinen Einzelblüten bestehen. Die Blütenfarbe variiert zwischen zartem Rosa bis zu intensivem Purpur, manchmal erscheinen sie auch weißlich. Aufgrund ihres Nektars werden sie besonders von Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen angeflogen.
Nach der Blütezeit entwickeln sich kleine, länglich-ovale Früchte, die sich zur Selbstaussaat eignen. Die Pflanze ist winterhart und überdauert die kalte Jahreszeit mit einer unterirdischen, kurzen Pfahlwurzel.
Haltungshinweise im Garten
Die Große Pimpinelle ist eine pflegeleichte Staude, die kaum spezielle Anforderungen stellt:
- Standort: Sonnig bis halbschattig
- Boden: Durchlässig, humos, leicht kalkhaltig, mäßig feucht
- Wasserbedarf: Mittel; verträgt keine Staunässe, aber auch keine extreme Trockenheit
- Pflege: Ein Rückschnitt nach der Blüte regt eine zweite Blühphase an; Düngung ist nur auf sehr armen Böden erforderlich
Sie passt hervorragend in Wildstaudenbeete, Naturgärten, Streuobstwiesen oder als Begleitpflanze am Gehölzrand. Besonders geeignet ist sie für Gärtner, die auf Insektenfreundlichkeit achten.
Pflanzung am Gartenteich
Pimpinella major eignet sich auch zur Bepflanzung im Feuchtbereich von Gartenteichen, jedoch nicht direkt in der Uferzone. Der Standort sollte nicht dauerhaft nass, aber ständig frisch sein. In Kombination mit anderen Feuchtigkeitsliebhabern wie Mädesüß, Sumpf-Schwertlilie oder Wiesenknopf ergibt sich ein harmonisches, ökologisch wertvolles Bild.
Auch in der Nähe von Regengärten oder in durchlässigen Feuchtwiesenbereichen innerhalb des Gartens macht sie eine gute Figur.
Giftigkeit
Die Große Pimpinelle gilt allgemein als ungiftig. Es gibt keine bekannten toxischen Wirkungen auf Mensch oder Tier. Dennoch sollte wie bei allen Wildpflanzen der Verzehr ohne genaue Kenntnis und Bestimmung unterbleiben, da es in der Familie der Doldenblütler auch stark giftige Vertreter gibt (z. B. Schierling oder Bärenklau).
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung erfolgt am besten durch Aussaat im Herbst oder Frühjahr. Die Samen benötigen Kälte zur Keimung (Stratifizierung), weshalb eine Direktsaat im Herbst besonders empfehlenswert ist. Alternativ kann im Frühjahr mit vorgekühlten Samen gearbeitet werden.
Auch die Selbstaussaat ist bei geeigneten Standortbedingungen möglich. Wer die Pflanze kontrolliert im Garten halten möchte, sollte die Samenstände vor der Reife entfernen. Eine vegetative Vermehrung über Wurzelteilung ist selten notwendig, aber theoretisch möglich.
Zuchtformen oder Sorten der Großen Pimpinelle sind bisher nicht im Handel etabliert, was ihren Status als ursprüngliche Wildstaude unterstreicht.
Krankheiten und Schädlinge
Pimpinella major ist relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. In sehr feuchten Sommern kann es gelegentlich zu Mehltau oder Wurzelfäule kommen, wenn der Standort zu nass ist. Auch Blattläuse können auftreten, stellen aber meist kein ernsthaftes Problem dar. Generell gilt die Pflanze als robust und langlebig.
Alternative Bezeichnungen
- Große Pimpinelle (deutsch)
- Große Bibernelle
- Große Bibernellwurzel
- Pimpinella major (wissenschaftlich)
- In älteren Kräuterbüchern auch: Bibernellenkraut
Verwechslungen können mit der Kleinen Pimpinelle (Pimpinella saxifraga) oder dem Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) auftreten, da Blütenstand und Blattstruktur ähnlich sind.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist die Große Pimpinelle essbar?
Grundsätzlich ist sie essbar, wird jedoch kaum kulinarisch verwendet. Im Gegensatz zur Kleinen Pimpinelle fehlt ihr das typisch gurkenartige Aroma.
Kann ich Pimpinella major im Topf kultivieren?
Im Prinzip ja, jedoch ist die Pflanze eher für die Freilandkultur geeignet, da sie tief wurzelt und Platz braucht.
Welche Insekten profitieren von der Großen Pimpinelle?
Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und andere bestäubende Insekten finden reichlich Nahrung an den Blüten.
Wächst sie auch im Schatten?
Im Halbschatten ja, tiefer Schatten wird jedoch schlecht vertragen.
Wie lange blüht Pimpinella major?
Die Hauptblütezeit liegt zwischen Mai und August. Bei gutem Standort kann durch Rückschnitt eine zweite Blüte im Spätsommer erfolgen.
Fazit
Die Große Pimpinelle (Pimpinella major) ist eine vielseitige, robuste und ökologisch wertvolle Wildstaude, die in naturnahe Gartenkonzepte perfekt integriert werden kann. Ihre dekorativen Doldenblüten bieten Insekten eine reiche Nahrungsquelle, während sie dem Gärtner durch ihre Anspruchslosigkeit Freude bereitet. Besonders an Wiesenrändern, Gehölzsäumen oder im feuchten Gartenbereich rund um Teiche entfaltet sie ihre ganze Wirkung. Wer sich für heimische Wildpflanzen interessiert, sollte der Großen Pimpinelle unbedingt einen Platz im Garten einräumen – sie wird mit Blütenreichtum, Artenvielfalt und natürlichem Charme danken.