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Sempervivum marmoreum im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Marmorierte Hauswurz

Sempervivum marmoreum im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Marmorierte Hauswurz)
Sempervivum marmoreum (Marmorierte Hauswurz)

Wissenswertes zu Sempervivum marmoreum (Marmorierte Hauswurz)

Sempervivum marmoreum, besser bekannt als Marmorierte Hauswurz, gehört zu den schönsten und zugleich widerstandsfähigsten Vertretern innerhalb der Gattung Sempervivum. Diese Staude hat in den letzten Jahren in der Gartengestaltung enorm an Beliebtheit gewonnen. Ihre außergewöhnlichen Rosetten, die je nach Standort, Jahreszeit und Sonnenintensität unterschiedliche Farbnuancen annehmen können, machen sie zu einer wahren Bereicherung in Steingärten, Mauerfugen, Dachbegrünungen und sogar am Rand von Gartenteichen. In diesem ausführlichen Pflanzenportrait schauen wir uns alles an, was man über Sempervivum marmoreum wissen sollte: von der Herkunft über das Aussehen bis hin zu Pflege, Vermehrung, möglichen Problemen und spannenden Tipps für die Gestaltung im Garten.

Herkunft, Familie und Gattung

Sempervivum marmoreum gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) und ist, wie alle Hauswurzen, ein echter Spezialist für magere Standorte. Die Gattung Sempervivum umfasst rund 40 Hauptarten, wobei diese wiederum unzählige natürliche Unterarten und Hybriden bilden können. Hauswurzen sind in Europa heimisch, im Besonderen im Alpenraum, den Balkanregionen, den Pyrenäen und verschiedenen Gebirgs- und Mittelgebirgszügen Süd- und Mitteleuropas. Dabei besiedeln sie oft extreme Standorte, an denen viele andere Pflanzen kapitulieren würden. Sempervivum wachsen auf Felsen, in Felsspalten, auf kargen Böden und trockenen Hängen. Ihre Anpassung an Hitze, Frost und Nährstoffmangel macht sie ideal für unsere Gärten, besonders wenn man nicht ständig gießen oder düngen möchte.

Sempervivum marmoreum wird vor allem in Südosteuropa gefunden, von Kroatien über Bulgarien bis in die Bergregionen des Balkans. Die Pflanze kommt dort vorwiegend in Höhenlagen von bis zu 2000 Metern vor, wo die Bedingungen rau, sonnig, windig und trocken sind. Durch diese Herkunft bringt sie eine Resistenz mit, die im Garten stark von Vorteil ist.

Aussehen und Merkmale

Was sofort auffällt, ist die markante Rosettenform. Die Blätter sind fleischig, derb und halten Wasser hervorragend im Gewebe, was für Trockenzeiten überlebenswichtig ist. Sempervivum marmoreum bildet Rosetten mit einem Durchmesser von meist 5 bis 10 Zentimetern, selten größer. Die Blattfarbe reicht von hellem Grün über Oliv bis zu rötlich-bräunlichen Tönen. Besonders faszinierend ist die marmorierte Struktur, die der Art ihren Namen verleiht. Sie zeigt sich als feine Musterung auf den Blättern, mal stärker, mal subtiler, je nach Jahreszeit und Standortbedingungen.

Im Sommer kann die Marmorierte Hauswurz blühen. Der Blütenstand wächst dann hoch aus der Rosette heraus und kann bis zu 20 Zentimeter Höhe erreichen. Die sternförmigen Blüten sind rosa bis purpurfarben und ziehen Bienen sowie andere Bestäuber magisch an. Nach der Blüte stirbt die Mutterrosette ab, doch keine Sorge, denn vorher hat sie zahlreiche Tochterrosetten gebildet, die den Platz übernehmen. Das Sich-selbst-Erneuern gehört zum Standardprogramm der Hauswurz und ist einer der Gründe, warum sie als nahezu unsterblich gilt.

Haltung und Pflegehinweise

Wer Sempervivum marmoreum im Garten kultivieren möchte, hat Glück, denn diese Pflanze verlangt fast nichts. Ein sonniger Standort ist ideal. Je mehr Sonne die Hauswurz bekommt, desto kräftiger entwickeln sich Farben und Blattstruktur. Halbschatten wird akzeptiert, führt aber häufig zu einem etwas grüneren, weniger intensiven Erscheinungsbild.

Der Boden sollte durchlässig und eher mager sein. Staunässe ist der einzige echte Feind dieser Pflanze. Ein sandiger, kiesiger oder steiniger Untergrund macht sie am glücklichsten. In schweren Böden lohnt es sich, Sand, Splitt oder feinen Kies einzuarbeiten, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann.

Gießen ist so gut wie nie nötig. Nur frisch gepflanzte Exemplare freuen sich über ein wenig Wasser, bis sie eingewurzelt sind. Danach sorgt die Natur meist selbst für ausreichend Feuchtigkeit. Düngen ist bei Sempervivum marmoreum nicht notwendig. Zu nährstoffreiche Böden führen sogar eher zu weichen, weniger widerstandsfähigen Blättern.

Pflanzung am Gartenteich

Eine spannende Variante ist die Verwendung von Sempervivum marmoreum am Gartenteich. Hier geht es nicht darum, die Pflanze ins Wasser zu setzen, sondern sie an den Rand oder auf Steine, Mauerelemente und Trockenbereiche rund ums Gewässer zu pflanzen. Hauswurzen mögen Trockenheit, daher sollte der Pflanzplatz nicht dauerhaft feucht sein. Ein Hochbeet aus Steinen am Teichrand, ein bepflanzter Bachlaufbereich mit Trockenstellen oder ein Steinwall eignen sich perfekt. So entsteht ein schöner Kontrast zwischen den harten Steinstrukturen, dem satten Grün und dem glitzernden Wasser.

Auch in Kombination mit Moosen, Sedum-Arten, Thymian oder Grasnelken wirkt Sempervivum marmoreum wunderbar natürlich. Besonders reizvoll sind kleine Pflanzschalen aus Ton oder Stein, die auf Mauern am Teich platziert werden. Im Winter zeigt sich dann eine weitere Stärke: Frost macht dieser Pflanze rein gar nichts aus. Selbst Temperaturen weit unter Null übersteht sie locker, solange das Substrat nicht geflutet wird.

Giftigkeit

Für Menschen und Haustiere gilt Sempervivum marmoreum als ungiftig. Man kann sie ohne Sorge im Garten kultivieren, auch wenn Kinder oder Tiere im Haushalt sind. Die Blätter enthalten zwar wie viele Dickblattgewächse leichte Gerbstoffe, diese sind jedoch nicht toxisch. Manche Menschen verwenden Hauswurzen sogar für traditionelle Hausmittel – darauf gehe ich hier nicht näher ein, da für medizinische Anwendungen andere Quellen relevant sind. Für Gartenbesitzer ist wichtig zu wissen, dass keine Gefahr besteht, wenn ein Haustier an den Blättern kaut oder ein Kind eine Rosette berührt.

Vermehrung und Zucht

Sempervivum marmoreum lässt sich unglaublich einfach vermehren. Die Natur übernimmt das größtenteils selbst. Jede Rosette bildet sogenannte Kindel oder Tochterrosetten. Diese wachsen rings um die Mutterpflanze und bilden nach und nach dichte Polster. Wer gezielt vermehren möchte, trennt die kleinen Rosetten ab, sobald sie etwa ein bis zwei Zentimeter groß sind, und setzt sie an einen neuen Platz. Eine lockere Mischung aus Sand, Splitt und wenig Erde genügt vollkommen. Nach kurzer Anwachszeit bilden sie Wurzeln und wachsen eigenständig weiter.

Die Vermehrung über Samen ist ebenfalls möglich, aber viel mühsamer. Samen entstehen nach der Blüte, doch die Keimung erfordert Feingefühl und Geduld. Für Züchter ist dies spannend, weil dadurch neue Farbformen entstehen können. Für Hobbygärtner reicht die vegetative Vermehrung vollkommen aus.

Krankheiten und mögliche Probleme

Sempervivum marmoreum ist robust, aber gelegentlich können Probleme auftreten. Staunässe führt zu Wurzelfäule – das ist der häufigste Grund, warum eine Hauswurz eingeht. Wenn Rosetten matschig werden, muss schnell gehandelt werden. Betroffene Teile entfernen, gesundes Material neu pflanzen und vor allem auf trocknen, gut drainierten Boden achten.

Schädlinge sind selten. Blattläuse können sich gelegentlich an Blütenstielen festsetzen, was jedoch in der Regel kaum Schaden verursacht. Schnecken sind kein großes Problem, da die Blätter zu hart und dick sind. Bei sehr feuchtem Wetter kann jedoch Pilzbefall auftreten, besonders wenn Pflanzen zu dicht wachsen. In diesem Fall hilft es, alte und abgestorbene Blätter auszuzupfen, damit Luft besser zirkulieren kann.

Alternative Bezeichnungen

Sempervivum marmoreum wird umgangssprachlich Marmorierte Hauswurz genannt. Weitere gebräuchliche Namen sind Dachwurz, Steinwurz oder Alpenhauswurz. Teilweise wird sie auch als Spinnweb-Hauswurz bezeichnet, obwohl dies eigentlich Sempervivum arachnoideum vorbehalten ist. Im Handel tauchen häufig Bezeichnungen wie Marmorisierte Dachwurz oder Balkan-Hauswurz auf. Botanisch korrekt bleiben jedoch Sempervivum marmoreum oder kurz S. marmoreum.

Häufig gestellte Fragen

Wie schnell wächst Sempervivum marmoreum?

Recht flott, zumindest wenn Standort und Boden stimmen. In einer Saison kann sich aus einer Rosette ein kleiner Teppich bilden. Von Jahr zu Jahr wird das Polster dichter und attraktiver.

Braucht die Pflanze Winterschutz?

Nein. Hauswurzen sind winterhart und benötigen weder Abdeckung noch Frostschutz. Lediglich stehende Nässe im Winter muss vermieden werden.

Wie oft muss man gießen?

So gut wie nie. Nur bei Neupflanzung oder langer extremer Trockenheit ist etwas Wasser sinnvoll.

Kann man Sempervivum im Topf kultivieren?

Ja, sogar sehr gut. Wichtig ist ein durchlässiges Substrat und wenig Nährstoffgehalt. Töpfe dürfen nicht zu groß sein, sonst bleibt Feuchte zu lange im Substrat.

Wann blüht Sempervivum marmoreum?

Meist im Sommer zwischen Juni und August, je nach Wetter und Standort.

Fazit

Sempervivum marmoreum ist eine dankbare, robuste und optisch spannende Pflanze für jeden Garten. Die marmorierten Blätter machen sie zum Hingucker, während ihre Anspruchslosigkeit sie perfekt für Anfänger und Vielbeschäftigte macht. Ob im Steingarten, auf der Trockenmauer, im Trog, am Gartenteich oder als Dachbegrünung – diese Hauswurz wirkt fast überall. Besonders reizvoll ist ihre Eigenschaft, im Jahresverlauf unterschiedliche Farben zu zeigen und über Tochterrosetten immer neue Pflanzen hervorzubringen. Wer einmal beginnt, Sempervivum zu sammeln, merkt schnell, wie faszinierend diese Welt wird. Unzählige Arten, Farbvarianten und Wuchsformen laden dazu ein, kreativ zu gestalten. Und das alles ohne komplizierte Pflege, ohne Düngung und ohne ständiges Gießen. Ein echter Gewinn für jeden Garten.

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