Vicia villosa im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Zottige Wicke

Wissenswertes zu Vicia villosa (Zottige Wicke)
Herkunft, Gattung und Familie
Vicia villosa, allgemein bekannt als Zottige Wicke, gehört zur Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler) und zur Gattung Vicia. Die Gattung umfasst mehr als 140 Arten, die weltweit verbreitet sind, hauptsächlich jedoch in gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel. Die Zottige Wicke stammt ursprünglich aus Mitteleuropa, ist aber mittlerweile in vielen Teilen Europas, Nordamerikas und Asiens verbreitet, insbesondere in Regionen mit mäßigem Klima. Sie wird häufig als Gründüngungspflanze und zur Bodensanierung eingesetzt.
Beschreibung der Pflanze
Die Zottige Wicke ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die besonders für ihre dichten, haarigen Stängel bekannt ist, die ihr den Namen „Zottige“ Wicke verleihen. Sie bildet kräftige Wurzeln aus, die den Boden lockern und Stickstoff binden, wodurch sie als natürliche Bodenverbesserer gilt. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 100 cm, kann aber unter optimalen Bedingungen auch höher wachsen.
Die Blätter sind wechselständig, gefiedert und besitzen meist 6 bis 12 Paar Fiederblättchen, die länglich-oval geformt sind. An den Blattachseln befinden sich Ranken, die es der Pflanze ermöglichen, andere Pflanzen oder Strukturen emporzuklettern.
Aussehen
Die auffälligsten Merkmale der Zottigen Wicke sind ihre blassvioletten bis purpurfarbenen Blüten, die in dicht stehenden Trauben angeordnet sind. Blütezeit ist in der Regel von Mai bis Juli, wobei die Pflanze durch ihre reichhaltige Blüte auch insektenfreundlich ist. Nach der Blüte bilden sich schmale, haarige Hülsenfrüchte, die mehrere Samen enthalten. Die Pflanze hat eine krautige, behaarte Textur, die sie leicht von anderen Wicke-Arten unterscheidet.
Haltungshinweise
Die Zottige Wicke ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze und gedeiht sowohl auf sonnigen als auch halbschattigen Standorten. Sie bevorzugt durchlässige, nährstoffreiche Böden, kann jedoch auch auf mäßig sandigen oder lehmigen Böden wachsen. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da die Wurzeln sonst faulen können.
Die Pflanze ist kälte- und frostbeständig, was sie auch für die Aussaat im Spätsommer und Herbst geeignet macht, insbesondere als Gründüngungspflanze. Regelmäßiges Gießen während Trockenperioden unterstützt das Wachstum, ist aber nicht zwingend erforderlich, da die Pflanze relativ trockenresistent ist.
Pflanzung am Gartenteich
Die Zottige Wicke kann am Gartenteich gepflanzt werden, bevorzugt jedoch etwas abseits des direkten Ufers, da sie nasse Füße nicht dauerhaft toleriert. Sie eignet sich hervorragend zur Uferbepflanzung, da sie den Boden stabilisiert und Erosion vorbeugt. In Kombination mit Bodendeckern und anderen Uferpflanzen kann sie eine naturnahe, artenreiche Teichumgebung schaffen.
Giftigkeit
Die Zottige Wicke gilt als leicht giftig. Die Pflanze enthält Alkaloide, die bei Verschlucken zu Magen-Darm-Beschwerden führen können. Besonders für Haustiere und Kleinkinder sollte die Pflanze daher unzugänglich sein. Hautkontakt führt in der Regel nicht zu Reizungen, kann jedoch bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen.
Vermehrung und Zucht
Die Zottige Wicke lässt sich sowohl über Samen als auch vegetativ vermehren:
- Saatgut: Die einfachste Methode ist die Aussaat im Frühjahr oder Spätsommer. Samen können direkt ins Beet gesät oder vorgezogen werden. Die Keimung erfolgt bei Bodentemperaturen von 10–20 °C innerhalb von 10–14 Tagen.
- Vegetative Vermehrung: Teilung der Pflanze ist möglich, wird aber selten praktiziert, da die Samenvermehrung ausreichend effektiv ist.
Für die Zucht eignet sich ein sonniger Standort mit durchlässigem Boden. Regelmäßige Pflege, insbesondere das Entfernen von verblühten Blütenständen, fördert eine kräftige Nachblüte.
Mögliche Krankheiten
Die Zottige Wicke ist relativ robust, kann aber anfällig für bestimmte Pilzkrankheiten sein, insbesondere:
- Fusarium-Welke: führt zu Welkeerscheinungen und Blattvergilbung.
- Mehltau: weiße Beläge auf Blättern und Stängeln, besonders bei feuchter Witterung.
- Wurzelkrankheiten durch Staunässe: Wurzelfäule kann die Pflanze schwächen oder abtöten.
Regelmäßiges Lüften, Abstand zwischen den Pflanzen und Vermeidung von Staunässe reduziert das Krankheitsrisiko erheblich.
Alternative Bezeichnungen
Die Zottige Wicke ist unter verschiedenen Namen bekannt, darunter:
- Wollige Wicke
- Bastardwicke
- Haarklee (regional)
Diese alternativen Bezeichnungen tauchen häufig in älteren Gartenbüchern oder regionalen Pflanzlisten auf.
Häufig gestellte Fragen
1. Ist Vicia villosa für Bienen und Insekten geeignet?
Ja, die Blüten bieten reichlich Nektar und Pollen und fördern somit die Biodiversität im Garten.
2. Kann die Zottige Wicke in Mischkultur verwendet werden?
Absolut. Sie eignet sich besonders gut neben Getreide, Gemüse oder als Zwischenfrucht, da sie den Boden mit Stickstoff anreichert.
3. Wann ist die beste Pflanzzeit?
Frühjahr oder Spätsommer/Herbst für Gründüngung. Bei Frühjahrsaussaat beginnt die Blüte ab Mai.
4. Muss die Pflanze zurückgeschnitten werden?
Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert ein erneutes Austreiben und verhindert die Selbstaussaat, wenn dies nicht gewünscht ist.
5. Ist die Pflanze winterhart?
Ja, Vicia villosa ist frostbeständig und kann Temperaturen bis etwa -15 °C überstehen, abhängig vom Standort und der Bodendecke.
Fazit
Die Zottige Wicke (Vicia villosa) ist eine vielseitige, pflegeleichte Pflanze, die sowohl ökologische Vorteile als auch ästhetischen Wert im Garten bietet. Sie unterstützt die Bodenfruchtbarkeit, zieht Insekten an und kann vielseitig als Gründüngung, Bodendecker oder zur Uferbepflanzung am Teich eingesetzt werden. Trotz ihrer leichten Giftigkeit ist sie für den Naturgarten eine hervorragende Ergänzung. Durch die einfache Aussaat und Anpassungsfähigkeit ist sie sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Gärtner ideal. Wer einen naturnahen, blütenreichen Garten gestalten möchte, findet in der Zottigen Wicke eine robuste, vielseitige und ökologisch wertvolle Pflanze.