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Amorpha nana im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Kleiner Bleibusch

Amorpha nana im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Kleiner Bleibusch)
Amorpha nana (Kleiner Bleibusch) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Denis.prévôt, Amorpha nana - floraison-2, CC BY-SA 3.0

Wissenswertes zu Amorpha nana (Kleiner Bleibusch)

Amorpha nana (Kleiner Bleibusch) ist eine jener Pflanzen, die man im deutschsprachigen Raum eher selten im Garten sieht, obwohl sie eigentlich ein ziemlich faszinierender Kandidat für naturnahe, trockene und gleichzeitig sehr robuste Pflanzbereiche ist. Wer sich für nordamerikanische Präriepflanzen interessiert, stößt früher oder später auf Vertreter der Gattung Amorpha. Während Amorpha fruticosa, der Gewöhnliche Bleibusch, hier und da schon etwas bekannter ist, bleibt Amorpha nana eher ein Geheimtipp. Und genau das macht ihn spannend: Er ist klein, zurückhaltend, aber erstaunlich widerstandsfähig und kann dem Garten, je nach Standort, einen ganz eigenen Charakter geben.

Herkunft und natürliche Verbreitung

Amorpha nana stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vor allem über den zentralen und südlichen Teil der USA. Dort wächst er bevorzugt in trockenen Präriegebieten, offenen Waldsäumen, Buschlandschaften und gelegentlich auch auf steinigen oder sandigen Standorten, wo andere Pflanzen schon kapitulieren. Gleichzeitig findet man ihn oft an Hängen, in leicht gestörten Habitaten oder auf Flächen, die nach einem Buschbrand regenerieren. Das zeigt schon, wie robust und anpassungsfähig diese Art ist.

Was für den Garten wichtig ist: Pflanzen aus Präriehabitaten sind meist extrem hitzetolerant, windfest und können lange Trockenperioden überstehen, weil sie tiefe und weit untersuchende Wurzelsysteme ausbilden. Genau das trifft auch auf Amorpha nana zu. Wenn man sich die nordamerikanischen Prärielandschaften vorstellt, versteht man schnell, warum dieser Strauch selbst während sommerlicher Dürre erstaunlich vital bleibt.

Gattung und Familie

Amorpha gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler, den Fabaceae. Das bedeutet, dass Amorpha-Arten grundsätzlich die Fähigkeit besitzen, über Wurzelknöllchen Stickstoff aus der Luft zu binden. Diese Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien sorgt dafür, dass der Kleine Bleibusch mit sehr nährstoffarmen Böden klarkommt und selbst zur Bodenverbesserung beitragen kann.

Innerhalb der Gattung Amorpha gibt es rund 15 bis 20 Arten, die sich vor allem in Nordamerika verbreitet haben. Charakteristisch für alle Amorpha-Arten ist, dass sie nur einen Staubfaden besitzen. Daher kommt der Gattungsname: Amorpha bedeutet so viel wie unvollständig oder unförmig, was sich auf die ungewöhnliche Blütenform bezieht.

Amorpha nana selbst ist die kleinste Art in dieser Gattung, was sie besonders gut in kleineren Gärten, Steingärten oder naturnahen Pflanzungen einsetzbar macht.

Beschreibung und Aussehen

Amorpha nana ist ein niedrig wachsender, meist locker aufgebauter Zwergstrauch. Normalerweise erreicht er eine Höhe von 30 bis maximal 60 Zentimetern. Damit bleibt er deutlich kompakter als die bekanntere Art Amorpha fruticosa, die mehrere Meter hoch werden kann. Die Grundform ist eher rundlich bis leicht ausgebreitet, je nachdem, wie viel Platz der Strauch zur Verfügung hat.

Blätter

Die Blätter sind unpaarig gefiedert, wie bei vielen anderen Hülsenfrüchtlern. Allerdings sind sie kleiner und feiner als die Blätter größerer Amorpha-Arten. Die einzelnen Fiederblättchen sind kurz, schmal und haben eine mattgrüne bis leicht bläuliche Farbe. Dieser Blaugrünstich passt thematisch gut zu Präriepflanzungen, weil er einen schönen Kontrast zu Gräsern wie Andropogon, Bouteloua oder Sorghastrum bildet.

Blüten

Die Blüte ist eines der Highlights, auch wenn man sie leicht übersieht. Die Blüten sind purpurviolett bis dunkelviolett, manchmal mit einem gelblichen Staubbeutelkontrast. Sie stehen in aufrechten, relativ kurzen Ähren, die im späten Frühjahr oder Frühsommer erscheinen. Die Ähren sind zwar nicht groß oder besonders auffällig, haben aber einen gewissen Wildcharme. Wer genauer hinschaut, erkennt die typische Struktur der Amorpha-Blüten: nur ein Staubfaden, nur eine reduzierter Blütenaufbau, aber trotzdem eine elegante, beinahe filigrane Optik.

Früchte

Wie alle Hülsenfrüchtler bildet auch Amorpha nana Hülsenfrüchte aus. Diese sind klein, unspektakulär und enthalten wenige Samen. Sie reifen im Hochsommer aus und bieten eventuell auch Futter für Wildtiere.

Haltung und Pflege

Die Pflege von Amorpha nana ist erfreulich unkompliziert. Der Strauch gehört zu den Pflanzen, die man fast nicht kaputt bekommt, solange der Standort passt. Trockene Böden, magere Bedingungen und volle Sonne sind genau sein Ding.

Standort

Der beste Standort ist sonnig bis vollsonnig. Halbschatten wird toleriert, aber hier verkümmert die Pflanze gerne oder blüht nur schwach. Ein intensiver Lichteinfall ist wichtig, weil der Strauch aus extrem lichtexponierten Habitaten stammt.

Boden

Der Kleine Bleibusch bevorzugt trockene, sandige oder kiesige Böden. Er verträgt aber auch schwere Lehmböden, sofern sie nicht ständig nass sind. Staunässe ist sein größter Feind. Sehr nährstoffreiche Böden braucht er nicht; im Gegenteil, sie können zu mastigem, instabilem Wuchs führen.

Ideal ist ein durchlässiger, humus- und nährstoffarmer Boden. Wer den Boden verbessern möchte, sollte eher mit mineralischen Zuschlägen arbeiten: Kies, Schotter, Sand oder feiner Splitt.

Gießen

Normalerweise muss Amorpha nana kaum gegossen werden, sobald er etabliert ist. Nur im ersten Pflanzjahr sollte man hin und wieder wässern, bis die Wurzeln gut gegriffen haben. Danach regelt der Strauch alles allein. Auch im Hochsommer bleibt er lange grün, selbst wenn der Boden austrocknet.

Düngung

Düngen sollte man nur sehr sparsam oder gar nicht. Da die Pflanze Stickstoff selbst fixieren kann, ist keine zusätzliche Düngung nötig.

Schnitt

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht erforderlich. Wenn man möchte, kann man den Strauch nach der Blüte leicht auslichten, aber das ist mehr eine ästhetische Entscheidung. In der Natur wächst Amorpha nana frei und ungeformt, und das kann man im Garten gut übernehmen.

Pflanzung am Gartenteich

Auf den ersten Blick wirkt ein kleiner Halbwüstenstrauch wie Amorpha nana vielleicht nicht wie eine typische Teichpflanze. Aber am Gartenteich gibt es viele unterschiedliche Zonen. Während der eigentliche Uferbereich oft feucht ist, gibt es darüber hinaus den trockenen Böschungsbereich oder Hang eines Teiches. Genau hier kann Amorpha nana hervorragend eingesetzt werden.

Amorpha nana eignet sich für:

  • den oberen, trockenen Rand von Teichanlagen
  • kiesige oder schotterige Böschungen
  • Hanglagen über der Feuchtzone
  • naturnahe Pflanzstreifen rund um den Teich

Wichtig ist: Der Strauch darf nicht in dauerhaft feuchten Boden gesetzt werden. In Bereichen, in denen das Wasser regelmäßig hochsteht oder sich Staunässe bildet, wird er eingehen. Aber überall dort, wo andere Gartenpflanzen wegen Trockenheit und Hitze versagen, kann der Kleine Bleibusch überraschend gut funktionieren.

Ein zusätzlicher Vorteil: Durch die Stickstofffixierung verbessert er langfristig die Bodenqualität rund um den Teich.

Giftigkeit

Amorpha nana ist für Menschen und Haustiere weitgehend ungefährlich. Es gibt zwar Hinweise, dass einige Amorpha-Arten sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die in großen Mengen nicht gesund wären, aber es existiert keine dokumentierte akute Giftigkeit, wie man sie etwa von Eiben oder Oleander kennt.

Für Gartenbesitzer mit Kindern oder Haustieren ist Amorpha nana daher eine relativ unproblematische Wahl.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich über Samen. Die Samen müssen meist stratifiziert werden, also eine Kälteperiode durchlaufen, damit sie zuverlässig keimen. Im Garten kann man die Samen einfach im Herbst in ein Kaltbeet oder direkt ins Freiland aussäen. Im nächsten Frühjahr keimen sie dann häufig von selbst.

Eine Vermehrung über Stecklinge ist ebenfalls möglich, aber etwas schwieriger. Halbverholzte Stecklinge können im Frühsommer geschnitten und in ein durchlässiges Substrat gesteckt werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit verbessert die Erfolgsquote.

Die Zucht von Amorpha nana ist unkompliziert, wenn man die Art einmal im Garten etabliert hat. Der Strauch sät sich allerdings nicht von allein massenhaft aus, sodass er nicht invasiv wird.

Krankheiten und Schädlinge

Amorpha nana ist extrem robust gegenüber Krankheiten. In seiner Heimat kommt er in sehr trockenen Lebensräumen vor, und das macht ihn auch im Garten resistent gegen viele Pilzkrankheiten. Feuchte Standorte können allerdings Wurzelfäule verursachen. Wer den Strauch also an einen ungeeigneten Standort setzt, riskiert, dass die Wurzeln absterben.

Schädlinge treten selten auf. Gelegentlich können Blattläuse oder Raupen an jungen Trieben knabbern, aber das schwächt die Pflanze kaum. Auch Schnecken verschmähen den Strauch meistens, was für viele Gartenbesitzer ein wichtiger Vorteil ist.

Alternative Bezeichnungen

Für Amorpha nana werden vor allem folgende Namen verwendet:

  • Kleiner Bleibusch
  • Zwerg-Bleibusch
  • Dwarf False Indigo (englisch)
  • Dwarf Leadplant (teilweise in amerikanischer Literatur)

Die Bezeichnung False Indigo bezieht sich auf die ähnliche Blütenfarbe wie bei Indigofera, auch wenn botanisch kein enger Zusammenhang besteht.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie groß wird Amorpha nana wirklich?

Normalerweise bleibt er zwischen 30 und 60 Zentimetern Höhe. In sehr trockenen Jahren kann er sogar noch kompakter wachsen.

Ist Amorpha nana winterhart?

Ja. Der Strauch stammt aus Regionen mit teils extrem kalten Wintern und hält Frost problemlos aus.

Kann man ihn in Kübeln pflanzen?

Grundsätzlich ja, aber es muss ein sehr durchlässiges Substrat sein, und der Kübel darf keine Staunässe zulassen. Besser ist die Freilandpflanzung.

Wie schnell wächst die Pflanze?

Amorpha nana wächst relativ langsam. Dafür lebt er lange und bleibt stabil und robust.

Muss man ihn schneiden?

Nein. Ein Schnitt ist nicht nötig. Man kann aber verblühte Ähren entfernen oder einzelne Zweige auslichten.

Verträgt Amorpha nana Trockenheit?

Ja, sogar hervorragend. Trockenheit ist für ihn kein Problem.

Fazit

Amorpha nana, der Kleine Bleibusch, ist eine erstaunlich vielseitige und unterschätzte Pflanze für naturnahe Gärten, Präriebeete, Steingärten und trockene Bereiche rund um den Gartenteich. Seine Herkunft aus den nordamerikanischen Prärien macht ihn zu einem echten Überlebenskünstler, der selbst in schwierigen Standorten zuverlässig wächst, blüht und sich gut behauptet. Die Tatsache, dass er wenig Pflege benötigt, frosthart ist, kaum von Krankheiten betroffen wird und den Boden sogar verbessert, macht ihn besonders interessant für Gartenbesitzer, die robuste und zugleich ökologische Pflanzen suchen.

Sein dezentes Aussehen eignet sich hervorragend, um Gräserbeete zu ergänzen, trockene Standorte attraktiv zu gestalten oder Hangbereiche zu bepflanzen, die andere Sträucher nicht vertragen würden. Wer eine seltene, langlebige und bodenverbessernde Art sucht, die gleichzeitig nicht invasiv ist, findet in Amorpha nana einen treuen und pflegeleichten Begleiter für viele Jahre.

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