Aphidius colemani im Gartenteich halten
Einrichtungsbeispiele mit Schlupfwespe

Wissenswertes zu Aphidius colemani (Schlupfwespe)
Schlupfwespen gehören zur Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) und zur Familie der Braconidae beziehungsweise bei manchen Arten zu den Ichneumonidae. Sie sind parasitoide Insekten, deren Larven sich in oder an Wirtsinsekten entwickeln. In Gärten gelten sie als wichtige natürliche Feinde vieler Schädlinge.
Herkunft und Lebensraum
Die häufigste Schlupfwespenart in Gärten ist Aphidius colemani, die weltweit verbreitet ist, auch in Deutschland. Sie tritt besonders in Gemüsegärten und auf Balkonpflanzen auf, wo Blattläuse vorkommen. Andere häufige Schlupfwespenarten, etwa aus der Familie Ichneumonidae wie Cotesia glomerata, besiedeln ähnliche Lebensräume und parasitieren Raupen, während größere Ichneumoniden wie Ichneumon extensorius andere Insekten als Wirte nutzen.
Aussehen
Aphidius colemani ist klein, nur etwa 2–3 mm lang, schlank gebaut und dunkelbraun gefärbt. Typisch ist ein kurzer Legebohrer, der für das Einlegen der Eier in Blattläuse genutzt wird. Andere Arten unterscheiden sich in Größe und Färbung: Cotesia glomerata erreicht etwa 5–6 mm und ist dunkelbraun bis schwarz, während größere Ichneumoniden wie Ichneumon extensorius mehrere Zentimeter groß sein können und einen deutlich längeren Ovipositor besitzen.
Verhalten und Ernährung
Aphidius colemani legt ihre Eier in Blattläuse. Die Larven entwickeln sich im Inneren der Blattläuse, die dabei absterben. Erwachsene Wespen ernähren sich von Nektar, Pollen oder Honigtau.
In Gärten trägt dieses Verhalten dazu bei, Blattlauspopulationen auf natürliche Weise zu regulieren. Andere Schlupfwespenarten parasitieren beispielsweise Kohlweißlings- oder andere Raupenarten und erfüllen so ähnliche Funktionen im biologischen Pflanzenschutz.
Fortpflanzung
Die weibliche Aphidius colemani sucht aktiv nach Blattläusen und legt jeweils ein Ei hinein. Die Larven entwickeln sich vollständig im Wirt, verpuppen sich dort und schlüpfen als erwachsene Wespen. Diese Lebensweise wird auch von den anderen Schlupfwespenarten genutzt, wobei sich Wirtsspezialisierung und Wirtsgröße unterscheiden.
Nutzen
Aphidius colemani ist in Gärten äußerst wertvoll, da sie Blattläuse auf natürliche Weise reduziert. Dies unterstützt das biologische Gleichgewicht und reduziert den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Andere Schlupfwespenarten tragen ebenfalls zur Kontrolle von Raupen oder anderen Schädlingen bei und leisten so einen ergänzenden Beitrag zur Schädlingsregulierung im Garten.
Natürliche Feinde
Zu den natürlichen Feinden der Schlupfwespen zählen Vögel, Spinnen und größere Insekten. Parasitische Schlupfwespen können auch andere Schlupfwespenlarven befallen.
Schutzstatus
Die meisten Schlupfwespenarten sind in Deutschland nicht gefährdet. Ihr Vorkommen kann jedoch durch Insektizide oder Lebensraumverlust eingeschränkt werden.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Der Name „Schlupfwespe“ bezieht sich auf die Fähigkeit, Wirtsinsekten „heimlich“ zu befallen. Die wissenschaftliche Bezeichnung der häufigsten Gartenart lautet Aphidius colemani. Andere Arten werden unter den Familien Ichneumonidae oder Braconidae geführt, etwa Cotesia glomerata oder Ichneumon extensorius.
