Dinocampus coccinellae im Garten
Einrichtungsbeispiele mit Marienkäfer-Parasitierwespe

Wissenswertes zu Dinocampus coccinellae (Marienkäfer-Parasitierwespe)
Die Marienkäfer-Parasitierwespe (Dinocampus coccinellae) gehört zur Familie der Brackwespen (Braconidae) innerhalb der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera). Sie ist ein spezialisierter Parasit, der vor allem Marienkäfer befällt und damit eine besondere Rolle im ökologischen Gefüge einnimmt.
Herkunft und Lebensraum
Dinocampus coccinellae ist weltweit verbreitet und kommt auch in Deutschland häufig vor. Sie lebt in denselben Lebensräumen wie ihre Wirte: auf Wiesen, in Gärten, auf Feldern und Waldrändern. Dort ist sie stets in der Nähe von Marienkäferpopulationen anzutreffen, da diese für ihre Fortpflanzung notwendig sind.
Aussehen
Die Wespe erreicht eine Länge von etwa 4 bis 6 Millimetern und ist damit recht unscheinbar. Ihr Körper ist schlank und überwiegend dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Die Flügel sind durchsichtig, die Fühler relativ lang. Auffällig ist ihr Legebohrer, mit dem sie ihre Eier in den Körper eines Wirts absetzt.
Verhalten und Ernährung
Die erwachsenen Wespen ernähren sich von Nektar und Honigtau. Ihr Verhalten ist stark auf das Auffinden geeigneter Wirte spezialisiert. Hat ein Weibchen einen Marienkäfer gefunden, sticht es diesen an und injiziert ein Ei in dessen Körper. Die Larve entwickelt sich im Inneren des Marienkäfers, während dieser zunächst am Leben bleibt und weiterhin aktiv ist.
Fortpflanzung
Die Larve wächst im Körper des Marienkäfers heran und verlässt diesen nach einigen Tagen bis Wochen, um sich außerhalb des Wirts zu verpuppen. Häufig spinnt sich die Larve direkt unter dem lebenden Marienkäfer ein, der wie ein „Wächter“ über dem Kokon sitzt und diesen unbeweglich schützt. Erst nach Abschluss der Puppenphase schlüpft die erwachsene Wespe. Der befallene Marienkäfer stirbt meist im Anschluss, auch wenn einige Individuen überleben können.
Nutzen
Aus menschlicher Sicht spielt die Marienkäfer-Parasitierwespe eine ambivalente Rolle. Einerseits reduziert sie die Anzahl der Marienkäfer und schwächt damit deren Nutzen als Blattlausvertilger. Andererseits trägt sie wiederum zur Regulierung von Marienkäferpopulationen bei und stabilisiert so langfristig das ökologische Gleichgewicht.
Natürliche Feinde
Die Wespe selbst ist klein und wird von vielen Tieren übersehen. Dennoch können Vögel, Spinnen und räuberische Insekten ihr gefährlich werden. Auch Parasitoide, die auf andere Brackwespen spezialisiert sind, können ihre Entwicklung beeinträchtigen.
Schutzstatus und Bekämpfung
Dinocampus coccinellae ist nicht gefährdet und gilt in Deutschland als weit verbreitet. Sie profitiert von der Häufigkeit der Marienkäferarten, insbesondere des Siebenpunkt- und des Asiatischen Marienkäfers.
Eine gezielte Bekämpfung der Marienkäfer-Parasitierwespe ist in Gärten weder notwendig noch sinnvoll. Zwar kann ihr Befall einzelne Marienkäfer schwächen oder töten, doch auf die Gesamtpopulation hat dies in der Regel keinen gravierenden Einfluss. Wer Marienkäfer fördern möchte, sollte vielmehr auf eine vielfältige Bepflanzung, ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und den Verzicht auf Insektizide achten. So finden die Käfer günstige Lebensbedingungen und können Verluste durch Parasiten leicht ausgleichen.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Die gebräuchliche deutsche Bezeichnung lautet „Marienkäfer-Parasitierwespe“. Der wissenschaftliche Name Dinocampus coccinellae verweist direkt auf ihre Wirtsbeziehung: „coccinellae“ leitet sich vom lateinischen coccinella für „Marienkäfer“ ab.