Scarabaeus sacer im Gartenteich halten
Einrichtungsbeispiele mit Gemeiner Mistkäfer

Wissenswertes zu Scarabaeus sacer (Gemeiner Mistkäfer)
Der Gemeine Mistkäfer (Scarabaeus sacer) gehört zur Ordnung der Käfer (Coleoptera) und zur Familie der Dungkäfer (Scarabaeidae). Er spielt eine zentrale Rolle in Ökosystemen, da er organische Abfälle abbaut und den Nährstoffkreislauf im Boden unterstützt.
Herkunft und Lebensraum
Der Gemeine Mistkäfer ist in Europa verbreitet, einschließlich Deutschland. Er kommt in Wiesen, Weiden und lichten Wäldern vor, wo Weidetiere Kot hinterlassen. Auch in Gärten ist er gelegentlich anzutreffen, insbesondere dort, wo Komposthaufen, Haustierexkremente oder gelegentlich organisches Material liegen. Andere Mistkäferarten wie der Große Erd- oder Mistgräber (Geotrupes stercorarius) und kleine Arten der Gattung Aphodius nutzen ähnliche Lebensräume, unterscheiden sich jedoch in Grab- und Kotnutzungsverhalten.
Aussehen
Der Gemeine Mistkäfer erreicht eine Größe von 15–25 mm, sein Körper ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und kräftig oval geformt. Die Vorderbeine sind grabend angepasst, sodass er Mistkugeln formen und bewegen kann. Männchen tragen gelegentlich kleine Hörner für Revierkämpfe. Im Vergleich dazu ist der Große Erd- oder Mistgräber etwas größer (20–30 mm) und glänzend schwarz oder blau-schwarz, während die kleinen Aphodius-Arten nur 5–10 mm groß sind und direkt im Kot leben.
Verhalten und Ernährung
Der Gemeine Mistkäfer ernährt sich ausschließlich von Tierkot. Er formt daraus Kugeln, die er häufig vom Fundort wegrollt und im Boden vergräbt, um seine Larven zu ernähren. In Gärten trägt dieses Verhalten dazu bei, organisches Material zu zersetzen, den Boden zu belüften und Nährstoffe gleichmäßig zu verteilen. Der Große Erd- oder Mistgräber hingegen gräbt den Kot direkt ein, ohne ihn zu rollen, und Aphodius-Arten verbleiben meist im Kot selbst.
Fortpflanzung
Die Paarung erfolgt direkt am Fundort von frischem Kot. Das Weibchen legt die Eier in die Mistkugeln oder in Kammern im Boden, in denen die Larven heranwachsen. Die Entwicklung erfolgt vollständig in den Kugeln, bis die jungen Käfer schlüpfen. In Gärten unterstützt diese Fortpflanzung die natürliche Bodenfruchtbarkeit und fördert die Zersetzung organischer Abfälle.
Nutzen
Der Gemeine Mistkäfer ist ökologisch äußerst wertvoll. Durch das Entfernen und Vergraben von Kot werden Nährstoffe in den Boden zurückgeführt, die Bodendurchlüftung gefördert und Parasiten reduziert. In Gärten trägt er dazu bei, Kompost und Tierexkremente abzubauen, den Boden zu lockern und Nährstoffe für Pflanzen verfügbar zu machen. Auch der Große Erd- oder Mistgräber sowie kleine Aphodius-Arten erfüllen ähnliche Funktionen, wenn auch auf unterschiedliche Weise.
Natürliche Feinde
Zu den Feinden des Gemeinen Mistkäfers zählen Vögel, Igel, kleine Säugetiere und größere Insekten. Parasitische Wespen können ebenfalls die Larven befallen.
Schutzstatus
Der Gemeine Mistkäfer ist in Deutschland nicht gefährdet. Auch der Große Erd- oder Mistgräber gilt als stabil, während manche kleine Aphodius-Arten durch Lebensraumverlust beeinträchtigt sein können.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Der Name „Mistkäfer“ leitet sich direkt von der Hauptnahrungsquelle, dem Tiermist, ab. Wissenschaftlich wird der Gemeine Mistkäfer als Scarabaeus sacer geführt. Andere Arten werden unter den Gattungen Geotrupes und Aphodius zusammengefasst.