Pelobatrachus nasutus im Terrarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Zipfelkrötenfrosch

Wissenswertes zu Pelobatrachus nasutus (Zipfelkrötenfrosch)
Herkunft und Lebensraum
Pelobatrachus nasutus, umgangssprachlich als Zipfelkrötenfrosch bekannt, ist eine faszinierende Amphibienart, die vor allem in Südostasien beheimatet ist. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst Regionen wie Malaysia, Indonesien, Thailand und die Philippinen, wobei die Tiere bevorzugt in feuchten, tropischen Wäldern mit reichlich Laubstreu und humusreichen Böden anzutreffen sind. Der Zipfelkrötenfrosch lebt überwiegend bodennah und nutzt seine Tarnung, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Tagsüber verkriecht er sich in Bodensubstrat, unter Laub oder unter Wurzeln, während er nachts aktiv auf Nahrungssuche geht.
Das Klima in seinem natürlichen Lebensraum ist tropisch feucht, mit ganzjährig hohen Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit von etwa 70 bis 90 Prozent. Diese Bedingungen sollten bei der Terrariumhaltung nachgebildet werden, um das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten. Ein strukturierter Lebensraum mit Versteckmöglichkeiten, leicht feuchtem Boden und ausreichend Platz zum Graben ist essenziell.
Systematik: Familie und Gattung
Pelobatrachus nasutus gehört zur Familie der Megophryidae, die oft als „Hornfrösche“ bezeichnet wird. Diese Familie zeichnet sich durch ihre auffällige Tarnung und die Fähigkeit aus, sich nahezu perfekt an den Waldboden anzupassen. Innerhalb der Familie wird der Zipfelkrötenfrosch der Gattung Pelobatrachus zugeordnet. Die Gattung umfasst mehrere Arten, die durch ihre spitz zulaufenden Kopfform, die ausgeprägten Hautanhängsel und die Vorliebe für Bodenlebensräume charakterisiert sind.
Früher wurden viele Vertreter der Gattung unter der Bezeichnung Megophrys geführt, doch aktuelle taxonomische Untersuchungen haben Pelobatrachus als eigenständige Gattung etabliert. Diese Unterscheidung ist vor allem für Terrarianer von Bedeutung, die eine artgerechte Haltung und Zucht planen, da die unterschiedlichen Arten teilweise unterschiedliche Ansprüche an Klima und Ernährung haben.
Beschreibung und Aussehen
Der Zipfelkrötenfrosch ist vor allem für seine auffällige Kopfform bekannt. Sein Kopf ist langgezogen, spitz zulaufend und mit kleinen Hautfortsätzen versehen, die an Laub erinnern. Diese Tarnung macht ihn in seinem natürlichen Lebensraum nahezu unsichtbar und schützt ihn vor Fressfeinden. Die Körpergröße variiert je nach Geschlecht und Altersstufe, ausgewachsene Tiere erreichen meist eine Länge von 7 bis 10 Zentimetern, wobei Männchen etwas kleiner bleiben als die Weibchen.
Die Grundfarbe des Zipfelkrötenfrosches ist in der Regel braun bis olivgrün, oft durch dunklere Flecken, Punkte oder Linien unterbrochen. Die Hautstruktur ist leicht rau und weist feine Warzen auf. Besonders auffällig sind die seitlichen Hautanhängsel am Kopf, die wie kleine „Zipfel“ wirken – daher der gebräuchliche Name „Zipfelkrötenfrosch“. Die Augen sind groß und seitlich angeordnet, was die Wahrnehmung von Bewegung und die Jagd auf Insekten erleichtert.
Haltungshinweise im Terrarium
Die Haltung von Pelobatrachus nasutus im Terrarium erfordert ein gewisses Maß an Vorbereitung, da die Tiere empfindlich auf falsche Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Haltung reagieren. Idealerweise sollte ein Terrarium für ein Paar oder eine kleine Gruppe mindestens 60 × 45 × 60 Zentimeter groß sein, um ausreichend Platz für Bodengrund, Verstecke und Aktivitätszonen zu bieten.
Bodengrund
Der Bodengrund sollte locker, leicht feucht und grabfähig sein. Eine Mischung aus Kokoshumus, Torf und etwas Sand ist ideal, um das natürliche Graben zu ermöglichen. Das Substrat sollte regelmäßig leicht angefeuchtet werden, ohne dass Staunässe entsteht. Die Tiere verkriechen sich gerne im Boden und graben sich teilweise ein, was sowohl ihrem Wohlbefinden dient als auch für die Zucht relevant ist.
Einrichtung
Verstecke sind essenziell: Baumrindenstücke, flache Steine, Laub und künstliche Höhlen sorgen dafür, dass sich die Tiere zurückziehen können. Zusätzlich sollte man vereinzelte Pflanzen einbringen, die die Luftfeuchtigkeit stabilisieren und das Terrarium natürlicher wirken lassen. Ein kleiner Wasserbereich ist zwar nicht zwingend notwendig, aber ein flacher Wassernapf zum Trinken und gelegentlichen Bad fördert die Gesundheit.
Klima
Die Temperatur im Terrarium sollte tagsüber zwischen 24 und 28 Grad Celsius liegen, nachts können die Temperaturen leicht auf 22 Grad Celsius absinken. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 70 und 80 Prozent liegen, was regelmäßig durch Sprühen oder ein feuchtes Substrat erreicht werden kann. Eine gute Belüftung ist wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern.
Ernährung
Pelobatrachus nasutus ist ein reiner Insektenfresser. Im Terrarium kann er mit Grillen, Heimchen, Schaben, kleinen Heuschrecken und gelegentlich mit Würmern gefüttert werden. Die Futtertiere sollten abwechslungsreich angeboten und bei Bedarf mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Die Tiere jagen vor allem nachts, daher empfiehlt es sich, die Fütterung in den Abendstunden durchzuführen.
Giftigkeit
Pelobatrachus nasutus gilt als ungiftig für den Menschen. Anders als einige Amphibienarten, die Hautgifte produzieren, stellt der Zipfelkrötenfrosch kein direktes Risiko dar. Dennoch sollte beim Umgang auf Hygiene geachtet werden, da Amphibien generell empfindlich auf Bakterien, Chemikalien oder Seifenreste reagieren. Vor und nach dem Handling sollten die Hände gründlich gewaschen werden.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht von Pelobatrachus nasutus im Terrarium gilt als anspruchsvoll, ist aber bei optimalen Bedingungen möglich. Entscheidend sind ein strukturierter Boden, ausreichend Versteckmöglichkeiten und eine Anpassung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit an die natürlichen Gegebenheiten während der Regenzeit.
Die Paarungszeit wird durch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit und leicht gesenkte Temperaturen stimuliert. Männchen rufen, um Weibchen anzulocken, und die Paarung erfolgt über den sogenannten Amplexus, bei dem das Männchen das Weibchen umklammert. Die Eier werden in feuchtem Substrat abgelegt, oft in kleinen Erdvertiefungen oder unter Laub. Nach wenigen Wochen schlüpfen die Kaulquappen, die zunächst wasserliebend sind und eine spezielle Fütterung benötigen, bis sie zu jungen Fröschen metamorphosieren.
Mögliche Krankheiten
Wie alle Amphibien ist auch Pelobatrachus nasutus anfällig für bestimmte Krankheiten, die meist durch schlechte Haltung, falsche Temperaturen oder mangelnde Hygiene begünstigt werden. Häufig auftreten können Pilzinfektionen, Bakterienbefall oder Hautprobleme. Symptome sind unter anderem Hautverfärbungen, auffällige Schleimbildung, reduzierte Aktivität oder Appetitlosigkeit.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Stressanfälligkeit der Tiere. Überbesiedlung, unzureichende Verstecke oder ständige Störungen können das Immunsystem schwächen und zu Krankheiten führen. Regelmäßige Kontrolle der Tiere, hygienische Reinigung des Terrariums und ausgewogene Ernährung tragen maßgeblich zur Vorbeugung bei.
Alternative Bezeichnungen
Neben „Zipfelkrötenfrosch“ wird Pelobatrachus nasutus gelegentlich auch als „Langschnauzen-Hornfrosch“ bezeichnet. Historisch taucht auch die Bezeichnung Megophrys nasuta auf, die auf ältere taxonomische Einordnungen verweist. In der Terraristik werden beide Namen nach wie vor verwendet, was bei der Informationssuche berücksichtigt werden sollte.
Häufig gestellte Fragen
Wie groß wird der Zipfelkrötenfrosch?
Erwachsene Tiere erreichen meist eine Körperlänge von 7 bis 10 Zentimetern, wobei Weibchen etwas größer bleiben als Männchen.
Braucht Pelobatrachus nasutus viel Wasser?
Nein, die Tiere benötigen keinen großen Wasserbereich. Ein flacher Napf zum Trinken und gelegentlichen Bad ist ausreichend.
Ist die Haltung schwierig?
Die Haltung ist für erfahrene Amphibienhalter gut machbar, erfordert aber genaue Anpassung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Bodengrund.
Kann man mehrere Tiere zusammen halten?
Ja, eine kleine Gruppe oder ein Paar kann zusammengehalten werden, wobei ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten nötig sind, um Stress zu vermeiden.
Sind die Tiere giftig?
Nein, Pelobatrachus nasutus ist für den Menschen ungiftig.
Fazit
Pelobatrachus nasutus, der Zipfelkrötenfrosch, ist eine faszinierende Amphibienart, die durch ihre auffällige Kopfform, die exzellente Tarnung und ihr nachtaktives Verhalten beeindruckt. Für Terrarianer bietet sie die Möglichkeit, ein Stück tropischen Waldbodens in die eigenen vier Wände zu holen, erfordert jedoch detaillierte Kenntnisse über die Ansprüche an Bodengrund, Feuchtigkeit, Temperatur und Ernährung.
Die Haltung und Zucht sind anspruchsvoll, aber lohnenswert. Besonders die Paarung und die Aufzucht der Kaulquappen bieten spannende Einblicke in die Biologie der Art. Durch die richtige Pflege können die Tiere ein gesundes und langes Leben führen und dabei ihr natürliches Verhalten zeigen.
Wer die Schönheit und Eigenheiten tropischer Amphibien schätzt und bereit ist, die spezifischen Bedingungen für Pelobatrachus nasutus nachzubilden, findet in diesem Hornfrosch einen faszinierenden und einzigartigen Bewohner für sein Terrarium. Die Kombination aus beeindruckender Optik, interessanten Verhaltensweisen und relativ einfacher Ernährung macht den Zipfelkrötenfrosch zu einem besonderen Highlight für jeden Amphibienliebhaber.
