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Strophurus williamsi im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Östlicher Stachelschwanzgecko

Strophurus williamsi im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Östlicher Stachelschwanzgecko)
Strophurus williamsi (Östlicher Stachelschwanzgecko)

Wissenswertes zu Strophurus williamsi (Östlicher Stachelschwanzgecko)

Strophurus williamsi, im Deutschen meist als Östlicher Stachelschwanzgecko bezeichnet, gehört zu den faszinierendsten australischen Geckoarten überhaupt. Diese Art kombiniert ein außergewöhnliches Erscheinungsbild mit spannenden Verhaltensweisen und ist damit für viele Terrarianer besonders reizvoll. Gleichzeitig gilt sie als anspruchsvoller als klassische Einsteigergeckos, was sie vor allem für fortgeschrittene Halter interessant macht.

Herkunft und natürlicher Lebensraum

Strophurus williamsi ist in Australien beheimatet und kommt dort vor allem im östlichen und südöstlichen Teil des Kontinents vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über trockene bis halbtrockene Regionen, in denen Buschland, offene Wälder und Strauchlandschaften dominieren. Typisch für diese Gebiete sind starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie unregelmäßige Niederschläge.

Der natürliche Lebensraum des Östlichen Stachelschwanzgeckos ist geprägt von Eukalyptus- und Akaziengewächsen, niedrigen Büschen und trockenen Böden mit sandigem oder steinigem Untergrund. Die Tiere halten sich bevorzugt auf Ästen, Zweigen und in Sträuchern auf, wo sie tagsüber gut getarnt ruhen und nachts aktiv auf Nahrungssuche gehen. Diese Lebensweise als nachtaktiver, baumbewohnender Gecko sollte bei der Terrarienhaltung unbedingt berücksichtigt werden.

Systematik: Gattung und Familie

Strophurus williamsi gehört zur Gattung Strophurus, die wiederum Teil der Familie Diplodactylidae ist. Innerhalb dieser Familie finden sich zahlreiche australische Geckoarten, die sich durch spezielle Anpassungen an trockene Lebensräume auszeichnen. Die Gattung Strophurus ist besonders bekannt für ihre Stachelschwänze und für ein einzigartiges Verteidigungsverhalten, bei dem einige Arten ein klebriges Sekret aus Drüsen am Schwanz absondern können.

Die Familie Diplodactylidae unterscheidet sich von anderen Gecko-Familien unter anderem durch den Bau der Zehen und die Fortpflanzungsweise. Viele Arten dieser Familie sind ovipar, also eierlegend, und zeigen ein ausgeprägtes Anpassungsvermögen an extreme Umweltbedingungen.

Beschreibung der Art

Der Östliche Stachelschwanzgecko ist ein eher schlanker, mittelgroßer Gecko mit einer Gesamtlänge von etwa 12 bis 15 Zentimetern. Ein markantes Merkmal ist der namensgebende Schwanz, der mit kleinen, dornenartigen Erhebungen versehen ist. Diese Stacheln sind nicht scharf, verleihen dem Tier aber ein sehr charakteristisches Aussehen.

Strophurus williamsi ist ein nachtaktiver Jäger, der sich tagsüber regungslos an Äste oder Baumrinde schmiegt. Dank seiner Färbung ist er dabei hervorragend getarnt. Nach Einbruch der Dunkelheit wird er aktiv und beginnt mit der Jagd nach Insekten. Seine Bewegungen sind dabei eher ruhig und bedacht, nicht hektisch wie bei manchen anderen Geckoarten.

Aussehen und Färbung

Die Grundfärbung von Strophurus williamsi variiert je nach Herkunft und individueller Ausprägung, liegt aber meist im Bereich von Grau, Braun oder Beige. Oft sind dunklere und hellere Musterungen vorhanden, die an Baumrinde erinnern und der Tarnung dienen. Manche Tiere zeigen feine Streifen oder Flecken entlang des Rückens und der Flanken.

Die Augen sind relativ groß und besitzen eine senkrechte Pupille, typisch für nachtaktive Reptilien. Der Schwanz ist im Verhältnis zum Körper recht kurz, aber auffällig strukturiert. Die Stacheln am Schwanz sind bei genauer Betrachtung gut sichtbar und geben der Art ihr unverwechselbares Erscheinungsbild.

Jungtiere ähneln den adulten Tieren bereits stark, sind jedoch meist kontrastreicher gefärbt. Mit zunehmendem Alter kann die Zeichnung etwas verblassen, bleibt aber immer artspezifisch erkennbar.

Haltung im Terrarium

Die Haltung von Strophurus williamsi erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung und Wissen über australische Trockenhabitaten. Ein Hochterrarium ist Pflicht, da die Tiere gerne klettern. Für ein einzelnes Tier empfiehlt sich ein Terrarium mit mindestens 60 x 60 x 80 Zentimetern, für ein Paar oder eine kleine Gruppe entsprechend größer.

Als Bodengrund eignet sich ein sandig-lehmiges Substrat oder eine Mischung aus Sand und Erde, die leicht trocken gehalten wird. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Äste, Korkröhren, Wurzeln und künstliche oder echte, trockentolerante Pflanzen bieten Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Wichtig ist eine strukturreiche Einrichtung, die den natürlichen Lebensraum widerspiegelt.

Die Beleuchtung sollte hell sein und eine klare Tag-Nacht-Struktur bieten. UV-Licht ist auch bei nachtaktiven Geckos sinnvoll, da sie in der Natur tagsüber zumindest indirekt Sonnenlicht ausgesetzt sind. Die Temperaturen sollten tagsüber zwischen 26 und 32 Grad Celsius liegen, mit einem lokalen Sonnenplatz, der etwas wärmer sein darf. Nachts kann die Temperatur auf 18 bis 22 Grad absinken.

Die Luftfeuchtigkeit sollte insgesamt eher niedrig sein, etwa zwischen 30 und 50 Prozent. Gelegentliches leichtes Sprühen am Abend kann helfen, den Tieren das Trinken zu ermöglichen, sollte aber nicht zu einer dauerhaft hohen Feuchtigkeit führen.

Ernährung

Strophurus williamsi ernährt sich hauptsächlich von Insekten. Geeignet sind unter anderem Grillen, Heimchen, Schaben, Heuschrecken und kleinere Motten. Die Futtertiere sollten abwechslungsreich sein und regelmäßig mit Mineral- und Vitaminpräparaten bestäubt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Die Fütterung erfolgt in der Regel zwei- bis dreimal pro Woche bei adulten Tieren, Jungtiere benötigen häufiger kleinere Portionen. Beobachtung ist wichtig, da einzelne Tiere wählerisch sein können oder bestimmte Futtertiere bevorzugen.

Giftigkeit und Verteidigungsverhalten

Eine häufige Frage betrifft die Giftigkeit von Strophurus williamsi. Grundsätzlich ist diese Art nicht giftig im klassischen Sinne. Allerdings besitzen viele Strophurus-Arten spezielle Drüsen im Schwanzbereich, aus denen sie bei Bedrohung ein klebriges, übel riechendes Sekret absondern können. Dieses Sekret dient der Abschreckung von Fressfeinden und kann Augen und Schleimhäute reizen.

Für den Menschen ist dieses Sekret in der Regel ungefährlich, sollte aber nicht in die Augen oder auf offene Wunden gelangen. Nach dem Kontakt empfiehlt es sich, die Hände gründlich zu waschen. Dieses Verteidigungsverhalten tritt meist nur bei starkem Stress auf, weshalb ein ruhiger Umgang und möglichst wenig Handling wichtig sind.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Strophurus williamsi ist möglich, erfordert jedoch gute Kenntnisse und stabile Haltungsbedingungen. Nach einer leichten Winterruhe mit abgesenkten Temperaturen und reduzierter Fütterung kann es zur Paarung kommen. Weibchen legen in der Regel ein bis zwei Eier pro Gelege ab, meist an geschützten, leicht feuchten Stellen im Terrarium.

Die Inkubationszeit beträgt je nach Temperatur etwa 60 bis 90 Tage. Temperaturen um 26 bis 28 Grad Celsius haben sich bewährt. Die Jungtiere sind nach dem Schlupf selbstständig und können mit sehr kleinen Futterinsekten versorgt werden. Eine getrennte Aufzucht ist empfehlenswert, um Stress und Futterkonkurrenz zu vermeiden.

Mögliche Krankheiten

Wie viele Reptilien kann auch Strophurus williamsi an verschiedenen Erkrankungen leiden, wenn die Haltungsbedingungen nicht stimmen. Häufige Probleme sind Stoffwechselerkrankungen durch Calcium- oder Vitamin-D3-Mangel, Atemwegserkrankungen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit sowie Parasitenbefall.

Ein weiteres Risiko stellen Häutungsprobleme dar, die bei zu trockener Umgebung auftreten können. Reste alter Haut, insbesondere an Zehen und Schwanz, sollten ernst genommen und gegebenenfalls vorsichtig entfernt werden. Regelmäßige Beobachtung und bei Bedarf der Besuch bei einem reptilienkundigen Tierarzt sind essenziell für eine langfristig erfolgreiche Haltung.

Alternative Bezeichnungen und Namen

Neben der deutschen Bezeichnung Östlicher Stachelschwanzgecko ist Strophurus williamsi auch unter dem englischen Namen Williams’ Spiny-tailed Gecko bekannt. In der Terraristik wird meist der wissenschaftliche Name verwendet, da er eindeutig ist und Verwechslungen mit anderen Strophurus-Arten vermeidet.

Häufig gestellte Fragen

Ist Strophurus williamsi für Anfänger geeignet?

Eher nicht. Die Art stellt gewisse Ansprüche an Klima, Einrichtung und Fütterung. Für Einsteiger sind robustere Geckoarten besser geeignet.

Kann man mehrere Tiere zusammen halten?

Eine Paarhaltung ist möglich, mehrere Männchen sollten jedoch nicht gemeinsam gehalten werden, da es zu Revierkämpfen kommen kann.

Wie alt wird ein Östlicher Stachelschwanzgecko?

Bei guter Pflege können diese Geckos 8 bis 12 Jahre alt werden, teilweise sogar älter.

Muss man die Tiere regelmäßig in die Hand nehmen?

Nein. Strophurus williamsi ist ein Beobachtungstier. Häufiges Handling bedeutet Stress und sollte vermieden werden.

Sind Nachzuchten empfehlenswerter als Wildfänge?

Ja. Nachzuchten sind in der Regel besser an das Leben im Terrarium angepasst und gesundheitlich stabiler.

Fazit

Strophurus williamsi ist ein außergewöhnlicher Gecko, der durch sein einzigartiges Aussehen, sein interessantes Verhalten und seine Anpassung an trockene Lebensräume begeistert. Wer sich intensiv mit den Bedürfnissen dieser Art auseinandersetzt und bereit ist, Zeit und Sorgfalt in die Haltung zu investieren, wird mit einem faszinierenden Terrarientier belohnt. Der Östliche Stachelschwanzgecko eignet sich besonders für erfahrene Terrarianer, die Freude an naturnaher Einrichtung und genauer Beobachtung haben. Mit der richtigen Pflege, einer durchdachten Terrariengestaltung und einem respektvollen Umgang kann Strophurus williamsi viele Jahre lang gesund und aktiv im Terrarium leben.

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