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Sphaerodactylus ariasae im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Kugelfingergecko

Sphaerodactylus ariasae im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Kugelfingergecko)
Sphaerodactylus ariasae (Kugelfingergecko) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Marcos Rodríguez Bobadilla, Sphaerodactylus ariasae (gravid), CC BY-SA 4.0

Wissenswertes zu Sphaerodactylus ariasae (Kugelfingergecko)

Herkunft und natürliche Verbreitung

Der Sphaerodactylus ariasae, besser bekannt als Kugelfingergecko, gehört zu den kleinsten Reptilien der Welt. Diese faszinierende Gecko-Art stammt aus der Karibik, genauer von den Inseln Hispaniola (Dominikanische Republik und Haiti) sowie der kleinen Insel Beata. Dort bewohnt er trockene, steinige Habitate, Buschland und lichte Wälder, wo er sich in Felsspalten, unter Laub oder zwischen loser Rinde versteckt. Sein Lebensraum ist oft durch heißes, trockenes Klima geprägt, sodass er sehr gut an diese Bedingungen angepasst ist.

Taxonomische Einordnung: Gattung und Familie

Der Kugelfingergecko gehört zur Familie der Geckonidae (Geckos) und zur Gattung Sphaerodactylus, die für ihre kleinen und zierlichen Arten bekannt ist.

  • Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
  • Unterordnung: Gekkota (Geckos)
  • Familie: Gekkonidae (Geckos)
  • Gattung: Sphaerodactylus
  • Art: Sphaerodactylus ariasae

Die Gattung umfasst über 100 beschriebene Arten, von denen viele auf den Karibikinseln vorkommen. Sphaerodactylus ariasae sticht besonders hervor, da er zu den allerkleinsten Wirbeltieren der Erde zählt.

Beschreibung und Aussehen

Der Kugelfingergecko ist winzig: Erwachsene Tiere erreichen lediglich eine Gesamtlänge von etwa 16 bis 18 Millimetern und ein Gewicht von rund 0,2 Gramm. Damit ist er kaum größer als eine Streichholzkopfbreite.

Sein Körperbau ist typisch für Geckos, jedoch stark miniaturisiert:

  • Kopf: relativ groß im Verhältnis zum Körper, mit feinen Schuppen bedeckt.
  • Schuppen: glatt, kugelförmig, was zur deutschen Bezeichnung „Kugelfingergecko“ beigetragen hat.
  • Färbung: meist bräunlich bis grau mit leichtem Muster; dient optimaler Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum.
  • Schwanz: verhältnismäßig kurz, dient als Fettspeicher und Tarnorgan.
  • Gliedmaßen: winzige Zehen, die mit Kugelschuppen versehen sind, ermöglichen das Klettern und Festhalten an Oberflächen.

Die geringe Größe macht den Sphaerodactylus ariasae zu einem biologischen Kuriosum und gleichzeitig zu einer besonderen Herausforderung in der Haltung.

Haltung im Terrarium

Die Haltung von Sphaerodactylus ariasae ist äußerst anspruchsvoll und für Einsteiger nicht zu empfehlen. Aufgrund der geringen Körpergröße müssen Haltung, Ernährung und Umweltbedingungen perfekt abgestimmt sein.

Terrariumgröße und Einrichtung:

  • Terrariumgröße: Aufgrund der winzigen Maße reicht bereits ein kleines Terrarium von 20 x 20 x 20 cm für ein Paar. Wichtig ist jedoch eine sichere Bauweise, da die Tiere durch kleinste Spalten entweichen können.
  • Substrat: Sand-Lehm-Gemisch, Kokoshumus oder feines Waldboden-Substrat.
  • Einrichtung: Steine, kleine Äste, Rindenstücke und Blätter dienen als Versteckmöglichkeiten. Die Struktur sollte naturnah sein, mit vielen Spalten und Nischen.
  • Beleuchtung: UV-Licht wird empfohlen, um den natürlichen Vitamin-D-Stoffwechsel zu unterstützen, auch wenn das Tier in freier Wildbahn eher dämmerungs- und bodenaktiv ist.
  • Temperatur: Tagsüber zwischen 26–30 °C, nachts Absenkung auf etwa 22–24 °C.
  • Luftfeuchtigkeit: 60–70 %, durch tägliches Sprühen und Wasserschalen erreichbar.

Ernährung:

Der Kugelfingergecko ernährt sich von winzigen Insekten wie Springschwänzen, Fruchtfliegen (Drosophila) und kleinen Mikroheimchen. Aufgrund seiner Größe ist die Futterbeschaffung für den Halter herausfordernd, da herkömmliches Futter für Reptilien zu groß ist. Eine abwechslungsreiche Fütterung mit Vitamin- und Kalziumzusätzen ist notwendig.

Giftigkeit

Der Sphaerodactylus ariasae ist nicht giftig und für den Menschen vollkommen ungefährlich. Aufgrund seiner Winzigkeit ist er eher empfindlich und verletzlich, weshalb er in der Haltung nie unnötig angefasst werden sollte.

Vermehrung und Zucht

Die Fortpflanzung bei Kugelfingergeckos entspricht weitgehend der anderer Geckos, jedoch im Miniaturformat. Weibchen legen einzelne, sehr kleine Eier, die oft unter Laub oder zwischen Substrat versteckt werden. Nach etwa 60–90 Tagen schlüpfen winzige Jungtiere, die von Anfang an selbstständig sind.

Die Zucht ist in Terrarienhaltung äußerst schwierig, da die Aufzucht der Jungtiere durch ihre Winzigkeit und den hohen Futteranspruch große Erfahrung erfordert. Nur erfahrene Halter sollten sich mit einer Nachzucht beschäftigen.

Mögliche Krankheiten

Wie alle Geckos kann auch Sphaerodactylus ariasae von verschiedenen Krankheiten betroffen sein:

  • Parasitenbefall (Milben, innere Parasiten) durch unzureichende Hygiene.
  • Mangelerscheinungen bei fehlender Vitamin- und Kalziumversorgung.
  • Häutungsprobleme, wenn Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist.
  • Stresssymptome durch zu häufiges Handling oder unpassende Haltungsbedingungen.

Da die Tiere extrem klein und empfindlich sind, ist eine Behandlung bei Krankheit oft schwierig bis unmöglich.

Alternative Bezeichnungen

  • Kugelfingergecko (deutsch)
  • Sphaerodactylus ariasae (wissenschaftlich)
  • Arias’ Kugelfingergecko (nach dem Entdecker benannt)
  • Im Englischen oft als „Jaragua gecko“ oder „Jaragua sphaero“ bezeichnet

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie groß wird Sphaerodactylus ariasae?

Er gehört zu den kleinsten Reptilien weltweit und erreicht nur etwa 16–18 mm Gesamtlänge.

Kann man den Kugelfingergecko im Terrarium halten?

Ja, aber nur erfahrene Halter sollten ihn pflegen, da er extrem empfindlich ist und spezielle Anforderungen hat.

Ist der Gecko giftig oder gefährlich?

Nein, er ist vollkommen harmlos und ungefährlich.

Was frisst Sphaerodactylus ariasae?

Er ernährt sich von winzigen Insekten wie Springschwänzen, Fruchtfliegen und kleinen Mikroheimchen.

Wie selten ist die Art?

Sie ist in ihrem Verbreitungsgebiet nicht weit verbreitet und gilt als bedroht, da ihr Lebensraum stark eingeschränkt ist.

Fazit

Der Sphaerodactylus ariasae, auch Kugelfingergecko genannt, ist ein außergewöhnlicher Vertreter der Geckos und zählt zu den kleinsten Wirbeltieren der Welt. Mit seiner geringen Körpergröße, seiner unauffälligen Färbung und den speziellen Lebensbedingungen stellt er eine besondere Herausforderung für die Terraristik dar. Die Haltung ist nur erfahrenen Terrarianern zu empfehlen, die über das nötige Wissen und die passende Ausrüstung verfügen. Für Einsteiger eignet sich diese Art nicht, da Ernährung, Terrariengröße und klimatische Bedingungen sehr genau auf die Bedürfnisse des Tieres abgestimmt sein müssen.

Wer den Kugelfingergecko jedoch erfolgreich pflegt, hat die Möglichkeit, eines der faszinierendsten Reptilien der Erde zu beobachten – ein Tier, das wie kaum ein anderes zeigt, welche Vielfalt die Natur hervorgebracht hat.

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