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Skorpione im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele für Skorpion

Skorpione im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele für Skorpion)
Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Toni Wöhrl, 20140817T103623 Lat 2 3 29.03299204 N Long 103 32 34.27674024 E, CC BY-SA 4.0

Wissenswertes zu Skorpione

Herkunft

Skorpione haben sich an die unterschiedlichsten Lebensräume angepasst und sind weltweit in der Natur zu finden. Egal ob trockene Wüstenregionen oder tropische Regenwälder, zumeist finden sich Skorpionarten, die sich an die spezifischen Bedingungen perfekt angepasst und schätzungsweise rund 2.500 Arten hervorgebracht haben.

Merkmale

Skorpione sind wirbellose Tiere und gehören zur Gruppe der Spinnentiere. Sie haben einen langgestreckten Körper mit einem ovalen, breiten Vorderkörper (Prosoma) und einem schmaleren, gegliederten Hinterkörper (Opisthosoma). Die meisten Skorpione haben acht Beine und zwei große Scheren am Vorderende ihres Körpers, die Cheliceren genannt werden. Diese Scheren dienen zum Ergreifen von Beute und zur Verteidigung gegen Fressfeinde.

Skorpione haben ein paar dunkle, runde Augen auf der Oberseite ihres Kopfes, die jedoch nicht sehr gut entwickelt sind. Stattdessen nutzen sie hauptsächlich ihre Tast- und Geruchssinne, um sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden und Beute aufzuspüren.

Die Farbe und Größe von Skorpionen variiert je nach Art und Lebensraum. Einige Arten sind braun oder schwarz, während andere eine hellere Farbe haben. Einige Skorpionarten haben auch eine markante Streifen- oder Musterung auf ihrem Körper. Die Größe variiert ebenfalls und reicht von wenigen Zentimetern bis hin zu mehr als 20 Zentimetern Länge.

Haltung

Aufgrund der oben beschriebenen Anpassung an die unterschiedlichsten Habitate, kann keine allgemeingültige Haltung empfohlen werden. Wichtig ist, dass sich der Skorpionhalter schon vorab genau informiert, wie er seine Spinnentiere artgerecht halten kann.

Der individuelle Lebensraum eines Skorpions kann meist schon in einem sehr kleinen Terrarium sehr naturnah nachgebildet werden. Je größer das Behältnis, desto mehr Möglichkeiten sind umsetzbar. Neben der Einzelhaltung ist dann auch bei vielen Skorpionen eine Gruppenhaltung möglich.

Der Platzbedarf richtet sich zwar nicht nur nach der Körpergröße, die bei den kleinsten bekannten Skorpione, die Typhlochactas mitchelli aus Mexiko, nur ca. 9 mm beträgt und bis zu ca. 25 cm bei den größten Arten reicht, sondern auch nach den Ansprüchen an die Einrichtung und Haltungsform.

In aller Regel sind Skorpione nachtaktiv und kommen meist erst in der Dämmerung aus ihren Verstecken. Eine grelle Beleuchtung ist deshalb meist nicht notwendig. Viel mehr müssen die Tiere tagsüber passende Verstecke vorfinden. Dies kann in Form von Baumstämmen, Ästen, Rindenteilen, Steinen, Pflanzen oder je nach Art auch über Blätter realisiert werden. Viele Skorpione benötigen ein spezielles Bodensubstrat, in dem sie Gänge und Höhlen anlegen können, die als Rückzugsmöglichkeiten dienen.

Wüstenskorpione kommen mit einem eher spärlich eingerichteten Trockenterrarium gut zurecht, während für andere Arten ein (Regen-)Waldterrarium mit etwas mehr Aufwand eingerichtet werden muss. Das Klima muss je nach Skorpion-Art passend gemacht werden.

Skorpione häuten sich. Um wachsen zu können, werden sie ihren außeren Panzer ab. In der Zeit unmittelbar nach der Häutung sind die Tiere sehr verletzlich und benötigen umso mehr sichere Verstecke. In dieser Zeit muss darauf geachtet werden, dass auch von den Beutetieren keine Gefahr für die Skorpionen ausgehen kann.

Gefüttert werden Skorpione in der Terrarienhaltung meist mit lebenden Futtertieren, wie Mehlwürmern, Heimchen, Grillen, Schaben und anderen Insektentieren.

Vorsicht giftig!

Fast alle bekannten Skorpione besitzen ein Gift, das sie zur Jagd und zur Verteidigung einsetzen. Meist wird es über den Giftstachel auf ihrer Schwanzspitze injeziert. Einige Arten können allerdings nicht nur stechen, sondern die toxische Substanz auch versprühen.

Für den Menschen ist das Gift meist nicht lebensgefährlich. Vor allem dann nicht, wenn schnelle medizinische Versorgung gewährleistet ist und der Halter den behandelnden Arzt über die gehaltenen Skorpione informieren kann.

Viele der in Terrarien gehaltenen Skorpionarten sind mindergiftig. Ihr Stich wird mit dem einer Wespe oder Biene verglichen. Nicht zu unterschätzen ist allerdings die individuelle Reaktion des Körpers auf einen Skorpionstich. Hier können heftige allergische Reaktionen oder Herz-Kreislauf-Reaktionen ausgelöst werden.

Auch bei mindergiftigen Arten muss das Terrarium bestmöglich gesichert werden, so dass die exotischen Spinnentiere nicht ausbrechen können. Ein Schloss am Glaskasten und ein verantwortungsvoller Umgang mit den bedrohlichen Pflegetieren sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Auch wenn ausgebrochene Skorpione selten andere Menschen schädigen oder gar töten: Ein Feuerwehreinsatz aufgrund eines entkommenen Gifttieres kann sehr schnell sehr teuer werden und wird von keiner Versicherung ersetzt.

Bitte an der Stelle auch beachten, dass für einige Skorpione eine Haltungsgenehmigung vorliegen muss und Meldepflichten zu befolgen sind.

Das nordrhein-westfälische Gifttiergesetz reglet seit dem 1. Januar 2021 die Haltung von allen Arten der Gattungen Androctonus, Apistobuthus, Buthacus, Buthus, Centruroides, Hottentotta (Buthotus), Leiurus, Mesobuthus, Odonthobuthus, Parabuthus und Tityus sowie die Arten der Gattungen Bothriurus, Hemiscorpius und Nebo einschließlich ihrer Unterarten und Kreuzungen.

Nachzucht

Die Nachzucht ist meist nicht besonders schwierig. Bei einigen Arten sogar besonders einfach, da sie zur parthenogenetische Vermehrung (Jungfernzeugung) fähig sind. Die Weibchen benötigen in diesen Fällen keine Männchen, um sich fortpflanzen zu können. Andere Arten sind zur Amphigonia Retardata fähig. Nach einer einmaligen Verpaarung mit einem Männchen können die Weibchen Samen einspeichern und in der Folge ohne eine weitere Begattung Nachkommen hervorbringen bis die Spermien augebraucht sind.

In diesen Fällen müssen sich die Halter Gedanken machen, wie sie mit der zu erwartenden Fülle an Jungtieren umgehen wollen.

Jungtiere neigen oft stärker als adulte Tiere zu Kannibalismus. Oft ist deshalb nur eine Einzelaufzucht des Nachwuchses wirklich erfolgreich.

Dem Geschlechtsakt geht meist ein sehenswerter Paarungstanz voraus.

Arten

In der Terraristik ist eine Vielzahl von Arten bekannt. Wir stellen hier im Detail vor:

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Letzte Änderung am 27.03.2023
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