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Polycentropsis abbreviata im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Afrikanischer Vielstachler

Polycentropsis abbreviata im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Afrikanischer Vielstachler)
Polycentropsis abbreviata (Afrikanischer Vielstachler)

Wissenswertes zu Polycentropsis abbreviata (Afrikanischer Vielstachler)

Der Afrikanische Vielstachler, wissenschaftlich Polycentropsis abbreviata, gehört zu den faszinierendsten, aber gleichzeitig am wenigsten bekannten Raubfischen, die in der Aquaristik gehalten werden. Diese Art wird nur selten im Handel angeboten und ist aufgrund ihres besonderen Körperbaus und ihres spannenden Jagdverhaltens ein echter Geheimtipp für erfahrene Aquarianer.

Herkunft und Lebensraum

Polycentropsis abbreviata stammt aus Westafrika, genauer gesagt aus Regionen Kameruns, Nigerias und angrenzenden Gebieten. Dort bewohnt die Art langsam fließende Bäche, Sümpfe, überflutete Waldgebiete und dunkle Schwarzwasserzonen. Die Gewässer sind meist dicht verkrautet, von Wurzeln durchzogen und stark beschattet. Der Vielstachler ist perfekt an diese Umgebung angepasst, denn er jagt bevorzugt aus dem Hinterhalt und nutzt jede Struktur, um unbemerkt zu bleiben.

Gattung und Familie

Die Art gehört zur Familie der Polycentridae, die auch als Vielstachler oder Buschfische bekannt sind. Innerhalb dieser Familie zählt Polycentropsis abbreviata zu den Mitgliedern, die besonders stark an ein heimliches, unbewegliches Lauerverhalten angepasst sind. Diese Fische gelten als eher stille Räuber, die eher durch Tarnung als durch aktives Schwimmen auffallen.

Beschreibung und Aussehen

Der Afrikanische Vielstachler ist ein kompakter, seitlich leicht abgeflachter Raubfisch, der selten länger als sechs bis acht Zentimeter wird. Sein Körper ist dunkel marmoriert und weist unregelmäßige Flecken und Muster auf, die ihn perfekt in seiner natürlichen Umgebung verschwinden lassen. Diese Tarnfärbung ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern ein entscheidender Teil seiner Überlebens- und Jagdstrategie. Die Fische wirken oft wie ein Stück Rinde oder ein abgestorbener Pflanzenstängel.

Ein weiteres markantes Merkmal ist das große Maul, das weit aufgerissen werden kann und ihm ermöglicht, überraschend große Beute zu verschlingen. Die Augen sitzen relativ weit oben, was für Lauerjäger typisch ist.

Verhalten

Polycentropsis abbreviata ist ein geduldiger Ansitzjäger, der viel Zeit damit verbringt, nahezu regungslos zu verharren. Kommt potenzielle Beute in die Nähe, schnappt er blitzschnell zu. Gegenüber Artgenossen kann er territorial sein, ohne jedoch dauerhaft aggressiv aufzutreten. Er benötigt Ruhe, Rückzugsmöglichkeiten und ein Umfeld, das seiner natürlichen Umgebung möglichst nahekommt. Für hektische Gesellschaftsbecken ist diese Art nicht geeignet.

Haltungsempfehlungen

Die Haltung des Vielstachlers erfordert etwas Erfahrung. Ein Becken ab etwa 160 Litern reicht bereits aus, sofern es stark strukturiert ist. Wurzeln, Äste, dichte Pflanzenbereiche und gedämpftes Licht sind wichtig. Schwimmpflanzen tragen zur natürlichen Beschattung bei und sorgen für ein angenehmes Sicherheitsgefühl.

Die Wasserwerte sollten weich bis leicht sauer sein, wobei sich pH-Werte zwischen 5,5 und 7 sowie Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad bewährt haben. Das Wasser sollte sauber, aber nicht zu stark bewegt sein.

Bei der Fütterung zeigt sich der Raubfisch anspruchsvoll. Er bevorzugt lebende Nahrung wie kleine Fische, Insektenlarven, Würmer oder Krebstiere. Manche Tiere lassen sich an Frostfutter gewöhnen, doch darauf sollte man sich nicht verlassen. Eine falsche Fütterung ist einer der häufigsten Gründe für Probleme in der Haltung.

Vergesellschaftung

Der Vielstachler lässt sich nur sehr eingeschränkt vergesellschaften. Kleine Fische betrachtet er als Nahrung, während große, schnelle Arten ihn stressen können. Am besten hält man ihn im Artbecken oder mit ruhigen, mittelgroßen Arten, die nicht in seine Komfortzone eindringen.

Giftigkeit

Polycentropsis abbreviata ist nicht giftig. Weder für den Menschen noch für andere Fische geht hierbei eine toxische Gefahr aus. Die einzige Gefahr entsteht durch sein Jagdverhalten gegenüber kleineren Beckenbewohnern.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht im Aquarium ist anspruchsvoll, aber möglich. Vielstachler sind Höhlenbrüter, die gerne Wurzeln, Röhren oder Blattansammlungen als Gelegeplatz nutzen. Das Männchen übernimmt die Brutpflege, bewacht die Eier und fächelt Frischwasser zu. Die Jungtiere sind winzig und brauchen Infusorien und später feinstes Lebendfutter. Stress oder ungeeignete Wasserwerte führen schnell zu Brutaufgabe.

Mögliche Krankheiten

Typische Krankheiten stehen meist in Zusammenhang mit Stress, falschen Wasserwerten oder unpassender Ernährung. Häufig sind bakterielle Infektionen, Hauttrübungen und Parasitenbefall. Auch Hungerkrankheiten kommen vor, wenn der Halter versucht, die Tiere ausschließlich mit Frostfutter zu versorgen.

Häufige Fragen

Kann man den Vielstachler in einem Gesellschaftsbecken halten?

Nur bedingt, da er kleine Fische frisst und schnelle oder dominante Arten ihn massiv stressen.

Nimmt er Frostfutter an?

Manche Tiere lernen das, aber viele nicht. Lebendfutter bleibt die sicherste Wahl.

Wie groß wird die Art?

Meist sechs bis acht Zentimeter.

Alternativen und verwandte Arten

Verwandte Arten sind etwa Polycentrus schomburgkii oder verschiedene Buschfische der Gattung Ctenopoma. Auch sie sind spannende Raubfische mit speziellem Verhalten.

Fazit

Polycentropsis abbreviata ist ein außergewöhnlicher, aber anspruchsvoller Aquarienbewohner, der erfahrenen Haltern faszinierendes Verhalten und eine besondere Ästhetik bietet. Wer bereit ist, die speziellen Bedürfnisse dieses Raubfisches zu erfüllen, bekommt eine Art, die mit ihrem Tarnverhalten und ihrer Ruhe einen ganz eigenen Reiz ins Aquarium bringt.

Haltungsbedingungen

Um Polycentropsis abbreviata (Afrikanischer Vielstachler) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 24° bis 28°C
  • pH-Wert: 5.5 bis 7.0
  • Gesamthärte: 1° bis 10° dGH
  • Mindestaquariengröße: 160 Liter

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