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Umbra limi im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Amerikanischer Hundsfisch

Umbra limi im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Amerikanischer Hundsfisch)
Umbra limi (Amerikanischer Hundsfisch) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Dan MacNeal, Umbra limi 380130757, CC BY 4.0

Wissenswertes zu Umbra limi (Amerikanischer Hundsfisch)

Der Amerikanische Hundsfisch, wissenschaftlich Umbra limi, gehört zu den eher selten gepflegten Arten in der Aquaristik. Obwohl er in Nordamerika weit verbreitet ist, findet man ihn nur sporadisch im Handel. Dabei ist diese robust wirkende, unscheinbar schöne Art durchaus interessant für Liebhaber ungewöhnlicher Fische. Gerade für naturbelassene Becken, kalte Aquarien oder Artenprojekte ist Umbra limi ein spannender Kandidat.

Herkunft und Verbreitung

Umbra limi stammt aus den nordöstlichen und zentralen Regionen Nordamerikas. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Teile der USA und Kanadas, besonders rund um die Großen Seen sowie im Mississippi-Basin. Er bewohnt flache, pflanzenreiche Gewässer wie Sümpfe, Altarme, Gräben und langsam fließende Bäche. Typisch für seinen Lebensraum sind weiche Böden aus Schlamm oder Laub, wenig Strömung und hohe Dichte an Unterwasserpflanzen.

Die Art gilt als anpassungsfähig und überlebt selbst in stark sauerstoffarmen Gewässern, in denen viele andere Fische längst kapitulieren würden. Dafür nutzt er seine Fähigkeit, atmosphärische Luft direkt an der Wasseroberfläche zu schnappen.

Systematik: Gattung und Familie

Umbra limi gehört zur Familie Umbridae, die eng mit den Esocidae (Hechte) verwandt ist. Die Gattung Umbra umfasst nur wenige Arten, die alle in Nordamerika oder Europa vorkommen. Mit den bekannten Hechten teilt der Hundsfisch einige anatomische Merkmale, allerdings bleibt er wesentlich kleiner und zeigt andere Verhaltensmuster.

Beschreibung und Aussehen

Der Amerikanische Hundsfisch ist ein eher kompakt gebauter, torpedoförmiger Fisch, der eine Endgröße von rund 15 bis 20 Zentimetern erreichen kann. Die Grundfarbe variiert zwischen olivbraun, dunkelgrün und bräunlichen Tönen, oft durchsetzt mit dunklen Flecken oder horizontalen Schattierungen. Seine Zeichnung wirkt auf den ersten Blick schlicht, entfaltet aber besonders im richtigen Licht oder vor dunklem Hintergrund einen gewissen Charme.

Auffällig ist der relativ große Kopf mit weit vorne stehenden Augen. Die Rückenflosse ist vergleichsweise kurz, die Schwanzflosse abgerundet. Der Körperbau erinnert etwas an junge Hechte, allerdings ohne die typischen Zähne und ohne die aggressiven Jagdeigenschaften.

Verhalten

Im natürlichen Habitat lebt Umbra limi eher versteckt. Er hält sich bevorzugt zwischen dichter Vegetation, im Laub oder zwischen Wurzeln auf. In Aquarien ist er ruhiger, als sein Name vermuten lässt. Meist bewegt er sich gemächlich fort und verbringt viel Zeit an einer Stelle, wachsam, aber nicht hektisch. Trotz seiner räuberischen Ernährung ist er kein aggressiver Räuber: Er geht hauptsächlich auf Kleinstbeute wie Insektenlarven, Würmer, Kleinkrebstiere und kleinere Jungfische.

Er zeigt eine gewisse Revierbezogenheit, vor allem gegenüber Artgenossen, wenn der Platz knapp ist. Dennoch lassen sich Gruppenhaltung und Vergesellschaftung realisieren, sofern man seine Bedürfnisse respektiert.

Haltung im Aquarium

Aquariumgröße und Einrichtung

Für ein kleines Gruppenprojekt eignet sich ein Aquarium ab rund 300 Litern. Einzelhaltung ist möglich, aber eine kleine Gruppe von 4 bis 6 Tieren wirkt natürlicher und führt oft zu spannenderem Verhalten. Das Becken sollte dicht bepflanzt sein, am besten mit robusten Arten. Viel Totholz, Wurzeln und Laub tragen enorm zum Wohlbefinden bei.

Der Bodengrund darf gern weich und naturbelassen sein, also Sand, feiner Kies oder sogar eine Mischung mit Laub. Schattenbereiche und Rückzugsmöglichkeiten sind wichtig.

Wasserparameter

Umbra limi ist erstaunlich anpassungsfähig. Er verträgt einen breiten Temperaturbereich von etwa 4 bis 22 Grad, was ihn besonders für Kaltwasserfreunde interessant macht. Eine dauerhafte Haltung im ungeheizten Raum oder sogar im Sommer im Gartenteich ist möglich.

Die Wasserhärte darf variieren, optimal sind leichte bis mittlere Härten. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,8 liegen. Wichtig ist eine geringe Strömung und ein hoher Sauerstoffgehalt, obwohl er sauerstoffarme Bedingungen toleriert.

Fütterung

Der Hundsfisch frisst vor allem Lebendfutter, nimmt aber auch Frostfutter und manchmal eingeweichte Pellets an. Am besten sind Mückenlarven, Würmer, Kleinkrebse und andere proteinhaltige Futtersorten. Da er wenig aggressiv frisst, sollte man darauf achten, dass schnellere Mitbewohner ihm nicht alles vor der Nase wegschnappen.

Vergesellschaftung

Seine ruhige Art macht ihn kompatibel mit vielen friedlichen Fischen, solange diese nicht viel kleiner sind. Gute Partner sind Moderlieschen, Regenbogenelritzen, einige Barsche oder robuste Kaltwasserfische. Sehr hektische, starke Strömungsliebhaber sind ungeeignet.

Giftigkeit

Umbra limi ist nicht giftig, weder für Menschen noch für andere Fische. Es gibt keinerlei Hinweise auf toxische Substanzen in Haut, Flossen oder Gewebe.

Vermehrung und Zucht

In der Natur laicht Umbra limi im Frühjahr, sobald das Wasser wärmer wird. Die Männchen bereiten kleine Nester vor, häufig zwischen Pflanzen oder im Laub. Die Weibchen legen mehrere hundert Eier ab, die vom Männchen bewacht werden.

In Aquarien ist die Zucht möglich, wenn folgende Bedingungen gegeben sind:

  • deutliche Jahreszeiten-Simulation
  • Absenkung der Temperatur über Winter
  • langsam steigende Werte im Frühjahr
  • viel Laub und Pflanzen für Nestbau
  • Ruhe im Becken

Nach dem Schlupf bleiben die Larven zunächst am Substrat und beginnen später frei zu schwimmen. Die Aufzucht erfolgt wie bei anderen räuberischen Jungfischen: erst mit Infusorien, später mit Artemia oder Kleinkrebsen.

Krankheiten

Umbra limi gilt als robust und wenig anfällig. Bei schlechten Haltungsbedingungen können jedoch typische Süßwasserkrankheiten auftreten, etwa:

Sauberes Wasser, wenig Stress und angepasste Temperaturen reduzieren Krankheitsrisiken erheblich.

Alternative Bezeichnungen

  • Amerikanischer Hundsfisch
  • Mudminnow
  • Central Mudminnow (englisch)

In manchen Regionen nennt man ihn auch schlicht Hundsfisch, ähnlich wie Umbra pygmaea oder Umbra krameri.

FAQs

Wie groß wird Umbra limi?

Etwa 15 bis 20 Zentimeter.

Kann man ihn gut im Gartenteich halten?

Ja, solange der Teich frostfrei überwintert oder eine genügend tiefe Zone besitzt.

Ist er aggressiv?

Nein, er ist ein ruhiger, zurückhaltender Fisch.

Frisst er andere Fische?

Nur sehr kleine Jungfische, ansonsten lässt er Artgenossen und größere Mitbewohner in Ruhe.

Braucht er Heizung?

Nein, er bevorzugt kühleres Wasser.

Fazit

Umbra limi ist ein faszinierender, oft unterschätzter Fisch für Aquarianer, die sich von üblichen Zierfischarten lösen möchten. Seine Robustheit, das spannende Verhalten und die Möglichkeit, ihn auch im Kaltwasserbecken oder Gartenteich zu pflegen, machen ihn zu einem idealen Bewohner für naturorientierte Setups. Wer ihm ein gut strukturiertes, pflanzenreiches Umfeld bietet, wird lange Freude an ihm haben.

Haltungsbedingungen

Um Umbra limi (Amerikanischer Hundsfisch) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 4° bis 22°C
  • pH-Wert: 6.5 bis 7.8
  • Mindestaquariengröße: 300 Liter

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