Froschbiss statt Muschelblume: Eine heimische Alternative für den Gartenteich

Seit die Muschelblume (Pistia stratiotes) in Deutschland als invasive Art verboten ist, suchen viele Teichbesitzer nach einer passenden Ersatzpflanze. Besonders beliebt war die tropische Schwimmpflanze wegen ihrer attraktiven Rosettenform, ihrer Beschattungswirkung, der Aufnahme überschüssiger Nährstoffe und der einfachen Pflege. Eine geeignete Alternative, die ökologisch unbedenklich und optisch ansprechend ist, findet sich man im Europäischen Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae).
Heimisch, aber unterschätzt
Der Europäische Froschbiss gehört zur Familie der Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae) und ist in weiten Teilen Europas heimisch – auch in Deutschland. Er besiedelt bevorzugt nährstoffreiche, stehende oder langsam fließende Gewässer und bildet dort lockere Schwimmteppiche aus. Anders als die Muschelblume ist Hydrocharis morsus-ranae ein natürlicher Bestandteil hiesiger Ökosysteme und daher ökologisch unbedenklich. Eine Ansiedlung im Gartenteich stellt keine Gefahr für die Umgebung dar, sofern Pflanzenreste nicht in offene Gewässer gelangen, was man generell vermeiden sollte.

In ihrer Erscheinung erinnert die Pflanze durchaus an die Muschelblume: Die runde, leicht gewellte Blattform und das frei schwimmende Wachstum erzeugen eine ähnliche Wirkung auf der Wasseroberfläche. Die Rosetten treiben frei oder verankern sich mit wenigen Wurzeln am Teichgrund. Im Sommer erscheinen zudem zarte, weiße Blüten, die bei der Muschelblume meist ausbleiben.
Neben der dekorativen Wirkung übernimmt der Froschbiss auch funktionale Aufgaben: Er beschattet die Wasseroberfläche, hemmt das Algenwachstum und bietet Schlupfwinkel für Jungfische und Insektenlarven. Er trägt zur Verbesserung der Wasserqualität bei, indem er Nährstoffe aufnimmt.
Anpassungsfähig und pflegeleicht
Der Europäische Froschbiss ist pflegeleicht und benötigt keinen nährstoffreichen Bodengrund, da er frei schwimmt. Er vermehrt sich über Ausläufer und bildet gegen Ende des Sommers Winterknospen (Turionen), die auf den Teichgrund sinken und im nächsten Frühjahr neu austreiben. In ausreichend tiefen oder frostgeschützten Teichen übersteht die Art den Winter problemlos.
Ein kleiner Unterschied zur Muschelblume besteht in der Wuchskraft: Der Froschbiss breitet sich langsamer aus und bedeckt Flächen nicht ganz so zügig. In der Regel genügt dies aber, um eine ausreichende Abschattung zu erzielen – zumal die Pflanze leicht durch manuelle Teilung vermehrt werden kann.
Eine sinnvolle Wahl für naturnahe Teiche
Während tropische Arten wie die Muschelblume außerhalb ihres Ursprungsgebiets erhebliche ökologische Schäden anrichten können, lässt sich der Europäische Froschbiss problemlos in bestehende Teichsysteme integrieren. Durch seine heimische Herkunft unterstützt er die Artenvielfalt, ohne mit der umgebenden Flora und Fauna in Konflikt zu geraten.
Für naturbewusste Teichbesitzer ist Hydrocharis morsus-ranae daher eine verantwortungsvolle und ästhetisch überzeugende Alternative, die das Erscheinungsbild eines Gartenteichs bereichert – ganz ohne rechtliche oder ökologische Bedenken.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de