Libellenlarven im Winter: Wie sie im Teich überdauern
Während viele Insektenarten ihr Dasein im Winter in Form von Eiern oder Puppen verbringen, bleiben Libellen als Larven aktiv und genau diese Phase ist für ihr Überleben besonders wichtig. Wir werfen einen Blick darauf, wie diese beeindruckenden Jungstadien im Teich überwintern und warum sie für das ökologische Gleichgewicht so bedeutsam sind.
Ein verborgenes Stadium im Lebenszyklus
Libellen verbringen je nach Art den größten Teil ihres Lebens als Larven im Wasser. Dieses Stadium kann einige Monate bis mehrere Jahre dauern. Anders als viele andere Wasserinsekten überwintern die Libellenlarven dabei nicht in Ruheformen, sondern bleiben aktiv, auch wenn die Temperatur deutlich sinkt. Sie passen ihren Stoffwechsel an und bewegen sich langsamer, setzen ihre Entwicklung aber fort. Die Wintermonate sind daher keine vollständige Ruhephase, sondern eine stark verlangsamte Entwicklungsperiode.
Reduziert, aber aktiv im kalten Wasser
Libellenlarven sind hervorragend an das Leben im kühlen Teichwasser angepasst, sie reduzieren ihren Stoffwechsel und sparen dadurch Energie, bleiben aber weiterhin aktiv genug um sich zu versorgen und zu entwickeln.
Während viele andere Teichbewohner sich in tiefere, wärmere Schichten zurückziehen, bleiben Libellenlarven meist im Flachwasser und nutzen Strukturen wie Wasserpflanzen, Wurzelbereiche und organisches Material als Versteck. Dichte Wasserpflanzenbestände, am Ufer und im Tiefwasser, bieten den Libellenlarven hier wertvollen Lebensraum.
Trotz des verlangsamten Stoffwechsels bleiben Libellenlarven räuberisch. Sie fangen kleine Krebstiere, Insektenlarven oder gelegentlich sogar schwächere Fischbrut. Dabei hilft ihre charakteristische Fangmaske – ein vorstreckbarer Unterkiefer, mit dem Beute schnell gepackt wird.
Im Winter jagen sie zwar seltener und weniger aktiv, doch kurze Bewegungsphasen reichen ihnen bereits, um den minimalen Energiebedarf zu decken. Dank dieser Fähigkeit überstehen sie die kalte Jahreszeit vergleichsweise gut.
Selbst wenn der Teich zufriert, ist das Leben unter dem Eis für die Larven relativ stabil. Die Gefahr entsteht eher bei starkem Sauerstoffmangel, etwa wenn viel organisches Material verrottet. In naturnahen Teichen mit guter Durchlüftung und nur geringen Schlammmengen ist dies jedoch selten kritisch.
So gestaltet man einen Teich für erfolgreiche Überwinterung von Libellenlarven
Damit Libellenlarven den Winter im Gartenteich gut überstehen, sollte der Teich unterschiedliche Strukturen bieten, die Schutz, Sauerstoffversorgung und Versteckmöglichkeiten vereinen.
Flache Uferzonen mit pflanzenreichen Bereichen und schlammigen oder kiesigen Bodenstellen ermöglichen den Larven, sich zurückzuziehen und gleichzeitig Sauerstoff aus dem Wasser aufzunehmen. Dichte Wasserpflanzen wie Schilf, Binsen oder Unterwasserpflanzen bieten Verstecke und reduzieren die Strömung, sodass die Larven nicht unnötig Energie verbrauchen.
Gleichzeitig sollte der Teich über tiefe Bereiche verfügen, in denen das Wasser auch unter Eis eine relativ konstante Temperatur behält. Vermeidet man eine zu starke Schlammschicht, die den Sauerstoffverbrauch erhöht, und sorgt für eine abwechslungsreiche Struktur aus flachen, mitteltiefen und tiefen Zonen, entstehen optimale Bedingungen, damit Libellenlarven sicher durch den Winter kommen und im Frühjahr aktiv weiterwachsen können.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de





