Blog: Asseln - Die unbemerkten Helden im Garten (7302)
Asseln gehören zur Klasse der Krebstiere (Crustacea) und bilden innerhalb dieser die Ordnung Isopoda. Die Unterordnung Oniscidea umfasst die Landasseln, die sich im Laufe der Evolution vom Leben im Wasser an ein Leben an Land angepasst haben. Weltweit gibt es mehrere tausend Arten, von denen auch in Mitteleuropa viele vertreten sind.
Herkunft und Lebensraum
Asseln sind ursprünglich aquatische Tiere und haben sich im Laufe von Millionen Jahren an das Landleben angepasst, benötigen jedoch weiterhin feuchte Umgebungen. Sie kommen in Gärten, Wäldern, Kellern und Komposthaufen vor und bevorzugen dunkle, kühle und feuchte Plätze unter Steinen, Totholz oder Laubschichten.
Aussehen
Asseln sind meist zwischen 5 und 20 Millimeter lang, ihr Körper ist flach und in mehrere Segmente gegliedert. Sie besitzen sieben Beinpaare und eine harte Chitinpanzerung, die ihnen Schutz bietet. Die Färbung ist in der Regel grau bis braun, was eine gute Tarnung im Bodenmilieu ermöglicht. Einige Arten, wie die Kugelasseln (Armadillidium), können sich bei Gefahr einrollen.
Verhalten und Ernährung
Asseln sind überwiegend nachtaktiv und meiden das Licht. Ihre Ernährung besteht aus abgestorbenem Pflanzenmaterial, verrottendem Holz, Laub und anderen organischen Resten. Damit erfüllen sie eine bedeutende Rolle bei der Zersetzung organischer Substanz und tragen zur Bildung von Humus bei. Durch ihre Tätigkeit werden Nährstoffe wieder in den Boden zurückgeführt und für Pflanzen verfügbar gemacht.
Fortpflanzung
Asseln betreiben Brutpflege: Die Weibchen tragen ihre befruchteten Eier in einer speziellen Bruttasche (Marsupium) an der Bauchseite. Nach einigen Wochen schlüpfen die Jungtiere bereits weitgehend entwickelt, nur kleiner. Sie durchlaufen mehrere Häutungen, bis sie ausgewachsen sind.
Nutzen
Obwohl Asseln manchmal als Schädlinge wahrgenommen werden, weil sie in feuchten Kellern oder in seltenen Fällen an weichen Pflanzenteilen knabbern, sind sie im Garten äußerst nützlich. Als Zersetzer beschleunigen sie den Abbau von organischem Material, verbessern die Bodenstruktur und unterstützen das Bodenleben insgesamt. Sie sind außerdem eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche andere Tiere.
Natürliche Feinde
Asseln stehen auf dem Speiseplan vieler Tiere. Vögel, Kröten, Eidechsen, Laufkäfer und Spinnen zählen zu ihren Fressfeinden. Auch Tausendfüßer und räuberische Käferlarven nutzen Asseln als Nahrungsquelle.
Bekämpfung
Eine Bekämpfung im Garten ist in der Regel nicht nötig und auch nicht sinnvoll, da Asseln überwiegend nützlich sind. Treten sie im Haus oder im Keller auf, liegt die Ursache meist in zu hoher Feuchtigkeit, die durch Lüften oder Abdichten reduziert werden kann. Chemische Bekämpfungsmittel sind überflüssig und schaden dem ökologischen Gleichgewicht.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Der Name „Assel“ geht vermutlich auf althochdeutsche Begriffe zurück, die mit „kriechen“ oder „hasten“ in Verbindung stehen. Regionale Bezeichnungen wie „Kellerassel“ oder „Kugelassel“ beziehen sich auf typische Arten und ihre Lebensräume beziehungsweise Verhaltensweisen. Umgangssprachlich wird auch vom „Kellerkrebs“ gesprochen, was auf ihre Abstammung von den Krebstieren verweist.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de







